Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)
nur wenige Buchstaben ändern müssen. Überprüft es noch einmal. Das muss es sein.«
Waverly konnte Kieran ansehen, dass er sich dumm fühlte. Was Sarah gesagt hatte, war so naheliegend, er hätte sofort und direkt selbst darauf kommen müssen. Und ganz sicher hätte er dafür niemals jemanden bedrohen müssen.
»Und jetzt gehe ich nach Hause«, sagte Sarah und erhob sich von dem Gitterbett.
Kieran schüttelte den Kopf. »Du gehst erst, wenn ich sage, dass du gehen kannst.«
»Was?«, schrie Waverly.
»Du wirst noch einige Zeit in der Brig bleiben, weil du die Untersuchungen derart behindert hast«, sagte Kieran zu Sarah.
Das Mädchen schüttelte den Kopf, der Mund ein grimmiger Strich in einem Gesicht aus Stein. »Kieran Alden, du bist nichts weiter als ein Lügner.«
»Ich habe nicht gelogen. Ich habe gesagt, dass ich dich hier herauslassen werde. Nur nicht jetzt sofort.«
Waverly war starr vor Zorn. Würde sie ihrem Körper auch nur die kleinste Bewegung erlauben, da war sie sich sicher, würde sie Kieran das Gesicht zerkratzen. Stattdessen setzte sie sich neben Sarah auf das Gitterbett und starrte diesen Jungen an, den sie für eine so lange Zeit geliebt hatte. Den Jungen, den sie hatte heiraten wollen. Jetzt verachtete sie ihn.
»Lasst uns gehen«, sagte Kieran und gab den Wachen ein Zeichen, ihm aus der Zelle zu folgen. Dann drehte er sich noch einmal herum zu Waverly, die in der Zelle zurückgeblieben war, immer noch sprachlos, ungläubig, mit starrem Blick.
»Waverly«, sagte er. »Los jetzt. Lass uns gehen.«
Sie schüttelte den Kopf. »Solange Sarah hierbleibt, bleibe ich auch.«
»Ich kann dich zwingen mitzukommen.«
»Das stimmt. Wenn du mir noch mehr Beweise für deinen schäbigen Charakter an die Hand geben willst, könntest du das tun.« Obwohl der Zorn in ihrem Inneren tobte, klang ihre Stimme ruhig und leise. »Du bist genau wie Anne Mather. Du hast dich in eine unbedeutende kleine Kopie von ihr verwandelt, und es wird einfach nur immer schlimmer werden, bis du es am Ende kapierst.«
»Also schön«, sagte Kieran. Er nickte Harvey zu, der zügig vortrat und die Tür der Zelle verschloss. Sarah griff nach Waverlys Hand, und die beiden Mädchen rückten enger zusammen.
»Drei anständige Mahlzeiten«, sagte Kieran zu den Wachen und verließ den Arrestbereich.
Inoffizielle Ermittlungen
S eth saß auf dem Boden des Nadelwalds, zerlegte Kiefernzapfen und stopfte sich die Nüsse in den Mund, die zwischen den holzigen Ärmchen saßen. Er fühlte sich wie ein gottverdammtes Eichhörnchen, aber er wusste auch, dass er mehr als alles andere Eiweiß benötigte – und zumindest das boten ihm die Nüsse.
Wieder und wieder ließ er die Durchsage Revue passieren. Kieran war tiefer gesunken, als er es je für möglich gehalten hätte, und hatte tatsächlich behauptet, er, Seth, würde gemeinsame Sache mit dem blinden Passagier machen. Er hatte gewusst, dass etwas in dieser Art geschehen könnte, aber es schmerzte ihn noch immer zu wissen, dass das Schiff und all seine Passagiere ihn nun des Verrats bezichtigten. »Kluger Schachzug, Kieran«, murmelte er.
Er griff nach einem weiteren Zapfen, zog die trockenen Ärmchen hinunter und versuchte, die kleinen Nüsse zu fassen zu kriegen. Die einzige Möglichkeit, die ihm blieb, um sich zu rehabilitieren, war, den Bastard selbst in die Finger zu bekommen. Als er an einer der kleinen, süßen Nüsse knabberte, versuchte er, wie ein Saboteur zu denken. Was wäre dann sein nächster Schritt?
Es schien naheliegend zu sein, das Schiff lahmzulegen, aber ohne einen Zugang zum Maschinenraum würde das schwierig werden. Und der war nun bewacht. Er könnte natürlich ein EMS nutzen, um die Maschinen von außen zu deaktivieren, aber ohne irgendeine Art von Explosion beziehungsweise explosivem Material wäre auch dieser Plan zum Scheitern verurteilt. Wenn der Saboteur blinder Passagier auf Waverlys Shuttle von der New Horizon gewesen war, dann bezweifelte Seth, dass er in der Lage gewesen war, irgendwelche Waffen mitzunehmen. Was bedeuten würde, dass er im Falle einer Manipulation von außen selbst eine Bombe würde bauen müssen.
Aber wo würde er die Materialien dafür finden?
Seth lehnte sich zurück, und der Teppich aus Kiefernnadeln knisterte unter seinem Gewicht. Er wusste gar nichts über das Bauen von Bomben. Das Einzige, das ihm einfiel, war, die Labore zu checken, wo es alle möglichen Chemikalien gab.
Er strich sich die Nadeln von der Kleidung,
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