Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
Vom Netzwerk:
man in solchen Fällen tun muss?«, fragte Kieran.
    »Aus den gleichen Quellen, aus denen ich alles andere weiß: Ich lese die Lehrbücher und sehe mir die Trainingsvids an.«
    »Muss schlimm sein, nicht sprechen zu können«, sagte Kieran zu Arthur.
    Der Junge zuckte mit den Achseln und verdrehte mit einem ironischen Grinsen die Augen, so als würde ihm der Verlust der Stimme nichts weiter ausmachen, da er ohnehin nie viel sprach.
    Kieran lehnte sich zurück. Er war nun schmerzfrei und konnte sich auf andere Sachen konzentrieren. Vermutlich nutzte Waverly die Zeit, in der er ans Bett gefesselt war, und tat gerade alles in ihrer Macht Stehende, um seine Position zu schwächen. Was auch der wahre Grund war, warum er sich zuerst gegen das Morphium gewehrt hatte – er wollte wissen, ob er handlungsfähig sein würde, wenn er die Krankenstation verließ. Würde er so lange bleiben wie von Tobin gewünscht, hätte Waverly mehr als genug Zeit, ihre Macht zu stärken.
    Wahrscheinlich heckte sie genau in diesem Moment einen Plan aus, um ihn endgültig zu stürzen.
    Er schlug die Decke zurück und stand leicht taumelnd aus dem Bett auf. Mit einer Hand hielt er sich am Bettrahmen fest und machte einen zögerlichen Schritt auf die Tür der Krankenstation zu.
    »Hey, was hast du denn vor?« Tobin eilte mit einem Klemmbrett in der Hand zu ihm. »Sofort zurück ins Bett mit dir.«
    »Ich muss nur schnell mal zur Kommandozentrale.«
    »Sarek hat alles unter Kontrolle«, sagte Tobin und versuchte vergeblich, ihn zurück ins Bett zu bugsieren.
    »Ich bin der Captain dieses Schiffs«, sagte er. Er musste blinzeln, da sich die Farben des Raums zu verändern schienen, erst Grün, dann Blau und Rot und schließlich Gelb. Sie durchliefen die Farbskala wie ein Alarmlicht.
    »Der Captain hat den Anweisungen des Arztes Folge zu leisten«, belehrte Tobin ihn und verschränkte die Arme vor der Brust, doch dann verstummte er. Ein Alarm in seinem Büro kündigte einen Notfall an, und Tobin wandte sich ab.
    Irgendetwas ging vor sich. Kieran nutzte den Augenblick und schleppte sich schwankend zur Tür. Es waren nur noch wenige Opfer des Gasangriffs auf der Krankenstation, die meisten von ihnen jüngere Kinder, die noch immer mit Asthmaanfällen zu kämpfen hatten. Er winkte einem kleinen Mädchen zu, das am Ohr ihres Teddybären nuckelte und ihn anstarrte. Vielleicht hielt sie ihn für betrunken, dachte er, hielt sich umso eiserner auf den Beinen und schritt mit so viel Würde, wie er nur aufbringen konnte, zur Tür hinaus.
    Er verließ den Aufzug, ohne sich daran erinnern zu können, wie er ihn betreten hatte. Der Gang zur Kommandozentrale schien zu pulsieren und immer breiter, dann wieder schmaler zu werden. Es kam ihm vor, als hätte er mindestens eine Stunde auf die Tür gestarrt, bis er sie endlich erreichte. Er hörte das Geräusch der Videokamera, die sein Gesicht scannte, und dann den Glockenton, als die Tür sich für ihn öffnete.
    »Sag mir Bescheid, wenn du auf der Krankenstation bist«, bellte Sarek in sein Mikrofon und wechselte dann den Kanal. »Harvey! Bist du endlich in der Brig?«
    »Fast«, antwortete Harvey kurzatmig. »Er ist verdammt schwer!«
    »Ich schick dir ein paar medizinische Helfer, sobald ich weiß, dass du ihn unten hast. Vergiss bloß nicht, ihn zu fesseln, bevor du jemanden in seine Nähe lässt.« Als Sarek aufsah und Kieran erkannte, winkte er ihn aufgeregt zu sich.
    »Was ist hier los?«, fragte Kieran. Ein Blick aus den Sichtfenstern bestätigte seine Furcht: Seine Kopfschmerzen waren ihm bis hierher gefolgt. Sie schwebten dort draußen, pulsierten, lauerten.
    »Waverly und Seth haben den Terroristen geschnappt!«, erklärte Sarek.
    »Was? Waverly und Seth? «, echote Kieran. Eine Sekunde lang war ihm schwarz vor Augen, und er wäre fast hingefallen, hätte nicht plötzlich ein Stuhl hinter ihm gestanden. Ein Schreibtischstuhl mit Rollen. Als er aufschaute, sah er das Gesicht von Matt Allbright über sich, der die Rückenlehne festhielt und ihm kurz zunickte.
    »Er hat ihnen ganz schön zugesetzt«, sagte Matt. Kieran starrte auf die Nase des Jungen, genauer gesagt auf die Haare in seinen Nasenlöchern, die zitterten, während er sprach. »Und auch diesem kleinen Jungen, Philip Grieg.«
    »Er ist bewusstlos«, schaltete Sarek sich ein, während eine Hand auf dem Kopfhörer seines Headsets verharrte. »Und Waverly und Seth sind immer wieder nur kurzzeitig bei Bewusstsein.«
    »Auf der Krankenstation waren sie

Weitere Kostenlose Bücher