Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
Vom Netzwerk:
Sie mir jetzt die Liste.«
    »In Ordnung«, entgegnete Mather. Der Bildschirm wurde schwarz, aber dann war ein Text mit fünf Namen zu sehen. Kieran überflog sie hastig in der Hoffnung, den Namen seiner Mutter zu erspähen. Er drückte den Rufknopf zur Kommandozentrale, und Sareks Gesicht füllte den Bildschirm aus.
    »Sarek, Anne Mather hat mir eine Teilliste mit Namen von Überlebenden übermittelt.«
    »Und?«, fragte Sarek und biss sich dabei auf die Lippe.
    »Dein Vater ist dabei.«

Gefangene
    S eth lag auf dem Rücken, die Augen unter der Beuge seines Ellbogens verborgen. Seine Knochen schmerzten weniger, waren nicht mehr so müde, und er ging davon aus, dass Kieran die Beschleunigung gedrosselt hatte. Jeder Teil seines Körpers, angefangen bei den Muskeln bis hin zu den Gelenken und selbst seine Haut, spürte die Erleichterung. Wenn er jetzt nur noch einen Weg aus dieser Folterkammer herausfinden könnte. Sowenig er auch wog, er lag immer noch auf einer harten Metallpritsche. Und auch seine Ohren waren steter Folter ausgesetzt: Der Terrorist summte seit Stunden wieder und wieder eine alte Melodie, und das trieb Seth in den Wahnsinn.
    »Hey!«, rief er mit brüchiger Stimme den Gang hinunter. »Könntest du vielleicht mal die Fresse halten?«
    Das Summen stoppte einen halben Herzschlag lang, setzte dann aber wieder ein, nur diesmal eine Tonlage höher.
    »Übst du für den Kirchenchor, oder was?«, rief er, so laut es sein geschwächter Körper erlaubte. »Ich sagte: Halt die Fresse!«
    »Halt selbst die Fresse, du kleiner Freak«, schrie der Mann zurück, die ersten Worte, die er seit mehr als einem Tag gesprochen hatte.
    »Der Cro-Magnon-Mensch erlangt die Fähigkeit zu sprechen«, rief Seth. Zu seiner Überraschung fing der Gorilla an zu lachen.
    Seth wollte sich aufsetzen, um sich etwas zu trinken zu holen, aber mit all den Schläuchen in seinem Arm war das gar nicht so einfach. Außerdem war es eigentlich nicht nötig, etwas zu trinken. Als Tobin die Infusionsnadel in seinen Handrücken gestochen hatte, hatte er gesagt: »Dadurch bekommst du alle Flüssigkeiten und Nährstoffe, die du im Moment brauchst.«
    »Warum kriege ich nicht einfach ein Brathähnchen zum Abendessen?«, hatte Seth schwach gefragt.
    »Nicht durch den Hals, Seth. Es hat dich ziemlich übel erwischt. Vorerst nur Flüssigkeit.« Tobin hatte Seths Shirt hochgeschoben und sich die hässlichen Rippenprellungen genauer angesehen. Dann war er mit den Fingern durch Seths relativ langes blondes Haar gestrichen, bis er die kahle Stelle gefunden hatte, wo eine klaffende Wunde genäht worden war. »Scheint gut zu heilen.«
    »Ich schätze, Waverly hat dir erzählt …«
    »… dass du Prügel eingesteckt hast, ja. Wie fühlt sich die Infusion an?«
    »Einfach nur köstlich.«
    »Erst das und dann ein Brathähnchen mit Pommes, okay? Bleib einfach liegen und lass deinen Körper heilen.«
    Aber still zu liegen war nie eine von Seth Ardvales herausragenden Fähigkeiten gewesen.
    Seine Kehle fühlte sich schon viel besser an, aber er konnte immer noch nicht schreien, also schlug er das Essenstablett aus Metall gegen die Gitterstäbe seiner Zelle. Er hörte schwere Schritte, dann erschien Harvey Markem auf der anderen Seite des Gitters.
    »Ja?«, fragte Harvey. Er war nun um einiges freundlicher als vorher. Seth vermutete, dass es daran lag, dass er den Terroristen geschnappt hatte; aus diesem Grund waren jetzt viele Leute freundlicher zu ihm. Niemandem gegenüber hatte er erwähnt, dass der Terrorist auch ihn geschnappt hatte.
    »Wenn ich den Bastard schon die ganze Zeit hören muss«, sagte Seth, »kannst du mich auch gleich in eine Zelle bringen, von wo aus ich ihn sehen kann.«
    »Wofür soll das gut sein? Sein Anblick ist nicht gerade eine Augenweide.«
    Seth studierte Harveys offenes Gesicht und versuchte zu entscheiden, ob ihn die Wahrheit weiterbringen würde. Er entschied sich gegen eine Lüge, da er schlichtweg zu müde war, also zuckte er mit den Achseln und versuchte, bescheiden zu wirken. »Vielleicht redet er mit mir.«
    »Warum sollte er?« Harvey verzog das Gesicht und sah trotz seiner eindrucksvollen Größe wie ein kleiner Junge aus.
    »Ganovenehre? Geteiltes Leid und so?«
    »Oh«, sagte Harvey. Auf seinen Mundwickeln kauend, dachte er eine Minute lang darüber nach und steckte dann den Schlüssel in das Schloss der Zelle. »Wenn jemand fragt, habe ich dich verlegt, um dich zu bestrafen.«
    »Bestraft? Weswegen denn?«
    »Weil du

Weitere Kostenlose Bücher