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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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die noch als Füße durchgingen. Das Alien hatte einen kurzen Stummelschwanz an der Stelle, wo ein »normaler« Schwanz sein sollte, und sein Kopf glich einer Kugel: mit zwei Augen, einem geschlitzten Nasenloch und einem Mund etwa an der Stelle, wo sich ihre menschlichen Entsprechungen befanden. Die Zähne des Wesens waren scharf und spitz — die Merkmale eines Fleischfressers — und die rubinroten Augen verliehen ihm einen wilden Blick.
    »Was sollten wir wohl zu besprechen haben?«, fragte Mark und versuchte, sich nicht vom Äußeren des großen blauen Aliens einschüchtern zu lassen.
    »Dinge von gegenseitigem Wert. Ich würde mich zum Erfrischungsbereich dort hinten vertagen, wenn Sie mit mir zu sprechen belieben.«
    »Na gut. Ich habe noch ein paar Minuten, bevor ich zu meinem Schiff zurückkehren muss. Lassen Sie uns also Ihren Vorschlag erörtern.«
    Mark wurde zu einem großen rechteckigen Abteil geführt, wo die Voldar'ik sich Nahrung aus ihrer Flaschenfrucht zuführten. Dies geschah, indem sie die Frucht in die Bauchnabelöffnung steckten und aussaugten, bis nur noch die »ausgelutschte« Schale übrig war. Die Voldar'ik verdunkelten ihre Nahrungsaufnahme-Bereiche genauso wie die Menschen ihre teuren Restaurants - vielleicht aus ähnlichen Gründen. Die anderen Mitglieder der Delegation hatten mit potenziellen Voldar'ik-Kunden eine Art Dinner veranstaltet. Er war jedoch in ihrem Quartier geblieben und hatte im Informationsnetz der Aliens gesurft.
    Als das blaue Alien die Füße vor einem der Sockel am Deck verankerte, wo die Flaschen-Früchte zum Verzehr bereitgestellt wurden, folgte Mark seinem Beispiel. Der Fremde machte eine Geste, die Mark nicht zu deuten vermochte, und sagte: »Es ist eine Schande, dass diese Dreiständer nichts zu essen und zu trinken für uns haben; sonst würde ich Sie auf einen Trunk einladen.«
    Mark wies auf seine Mikrogravitations-Feldflasche. »Ich habe selbst einen Trank dabei.«
    Das Alien holte eine transparente Flasche aus dem Beutel an seinem Gürtel. »Ich auch. Wollen wir also auf unsere Gesundheit und Wohlstand trinken?«
    Mark lächelte bei dem Trinkspruch, der so viel Ähnlichkeit mit dem traditionellen »Auf Ihr Wohl« hatte. Wäre die Situation eine andere gewesen, hätte er gern die Souveränität bereist, um zu sehen, wie weit verbreitet die Gewohnheit des gemeinschaftlichen Trinkens war. Seine beschränkte Erfahrung - zuerst Sar-Say und nun dieser blaue Typ - sagten ihm aber, dass das unter denkenden Wesen fast universal war.
    »Meine Zeit ist knapp bemessen«, sagte Mark, nachdem er einen Schluck Wasser aus der Feldflasche genommen hatte. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Soweit ich weiß, kommen Sie von der anderen Seite der Zivilisation. «
    »Das stimmt.«
    »Ich bin ein Händler wie Sie. Ich würde mit Ihnen gern einen Austausch kommerzieller Informationen zum beiderseitigen Vorteil besprechen.«
    »Welche Informationen?«
    »Die lokalen Systeme, in denen Ihre Leute Waren verkauft haben — Aufstellungen davon, was sich in jedem System am besten verkauft, Gebräuche, die den Austausch wertvoller Güter zwischen weisen Wesen befördern. Ich werde Ihnen natürlich auch meine Informationen zur Verfügung stellen.«
    »Ja, das wäre gut«, antwortete Mark. Obwohl die Menschheit natürlich nicht über solche Informationen verfügte. Dieses Wesen wusste das aber nicht. Außerdem eröffnete er ihnen einen weiteren Weg, um Informationen über die Souveränität zu gewinnen. Wenn die hiesigen reisenden Händler auch nur eine geringe Ähnlichkeit mit denen zu Hause hatten, meldeten sie wahrscheinlich nicht alles, was sie wussten, an die Oberherren. »Vielleicht können wir eine Einigung erzielen. Erzählen Sie mir als Erstes, was für ein Wesen Sie sind. Ich vermag Sie leider nicht zu identifizieren.«
    Das blaue Wesen nahm noch einen tiefen Schluck aus der Pulle. Eine zu ihm herüberwehende Fahne sagte Mark, dass es definitiv kein Wasser war. Das blaue Alien schaute Mark mit rubinroten Augen an und sagte: »Sie müssen wirklich von einem weit entfernten System kommen, um einen Taff-Händler nicht zu erkennen, wenn Sie einen sehen.«
    Mark blinzelte und wartete, bis das plötzliche Summen in den Ohren verstummte. Die Alarmglocken im Gehirn hatten bei der Enthüllung des Aliens zu läuten begonnen. Er zerbrach sich den Kopf darüber, wie er die Frage, die am dringendsten einer Antwort harrte, formulieren sollte. Zum Glück kam ihm nun das »Tarnen und Täuschen«

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