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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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denn für heute geplant?«
    »Ich unterstütze Mr Vasloff. Er scheint Gefallen an diesen Verhandlungen zu finden. Dravv hat er bereits so weit, dass er etwa zehn Prozent mehr für die Energiemodule bietet als gestern. Man könnte glauben, dass wir seinen Erst- und Drittgeborenen als Entgelt für unsere Module verlangen, wenn man ihn so reden hört. Ich glaube auch, dass Michail seinen Beruf verfehlt hat, als er in die Politik ging. Er hätte einen verdammt guten Gebrauchtwagen-Verkäufer abgegeben!«
    Nachdem Mark sein Gspusi noch für ein paar Sekunden gehalten hatte, ließ er sie widerwillig wieder los und nahm seinen Computer an sich. Bei dieser Informationsfülle hätte er eigentlich ein höheres Trägheitsmoment haben sollen, sagte er sich, als er die Arme durch die Gurte schob und sich vergewisserte, dass er richtig am Rücken anlag. Nachdem er den Rest seiner Ausrüstung überprüft hatte, öffnete er die Luke und driftete in den dahinterliegenden Gang.
    Er genoss diese kurzen Ausflüge zurück zum Schiff, denn er vermochte sich nicht nur vom Bildschirm loszueisen, sondern erhielt auch noch Einblicke in die fremdartige Umgebung. Auf den ersten beiden Touren hatte einer der einsilbigen Voldar'ik-Führer ihn begleitet. Das war sein erster Versuch, den Weg selbst zu finden.
    Hundert Meter den Gang entlang kam er zu einem großen Raum in Form eines offenen Dodekaeders. Die Kammer durchmaß mehr als hundert Meter. Sie war hell und luftig und erinnerte ihn irgendwie ans Innere eines Golfballs. Als der Gang, in dem er schwebte, in den großen Raum mündete, hielt er inne und bedachte die nächste Bewegung.
    Raumfahrer in den Holo-Epen, die in solche Räumlichkeiten gelangten, stießen sich an einer Wand ab und segelten durch die Luft zur gegenüberliegenden Seite. In der Praxis war es jedoch gefährlich, frei in großen begrenzten Räumen umherzufliegen. Die Menschen waren schließlich nicht für die Mikrogravitation geschaffen und ermangelten — neben vielen anderen Defiziten - auch der Tiefenwahrnehmung, um Entfernungen richtig abzuschätzen. Wenn er sich zu kräftig abstieß, würde er mit einer so hohen Geschwindigkeit gegen die gegenüberliegende Wand prallen, um sich etwas zu brechen; und im anderen Fall würde er langsam taumelnd nur ein paar Minuten in der Luft hängen.
    Keine dieser Aussichten sagte ihm zu. Zumal ein weiteres Problem darin bestünde, dass er den Flug nicht zu kontrollieren vermochte. Vor dem geistigen Auge sah er, wie er mit Voldar'ik-Passanten zusammenstieß und mit den Armen in der Luft ruderte, während er verzweifelt nach einem Halt suchte. Anstatt das Risiko einzugehen, sich vor den Aliens lächerlich zu machen, beschloss Mark, den langen Weg außen herum zu nehmen.
    An der Peripherie des offenen Raums waren die allgegenwärtigen Mobilitätsnetze der Voldar'ik gespannt. Die Aliens benutzten ihre Tentakel, um sich an den Netzen »abzurollen« und rotierten so langsam, aber effizient durch den Raum. Er griff mit der Hand ins Netz und zog sich an der gekrümmten Wand entlang. Es würde zwar ein paar Minuten dauern, um den Gang zu erreichen, der sein Ziel war, aber es würde dabei zu keinen Zusammenstößen kommen.
    Hin und wieder hatten sie in der Zal'trel-Station auch Wesen erblickt, die einer anderen Spezies angehörten als die Voldar'ik. Mark bemerkte, dass ein solches Alien sich ihm auf einem Abfangkurs zu nähern schien. Das Wesen war ein großer, blauer pelziger Kamerad, und es bewegte sich mit der Gewandtheit von jemandem über das Netz, der viel Zeit in der Mikrogravitation verbracht hatte. Als Mark sich bewusst wurde, dass das Wesen tatsächlich auf ihn zuhielt, hielt er an und wartete ab.
    »Sie sind einer der Vulkanier-Händler?«, fragte das blaue Alien im Handelsjargon. » Derjenige, der als Der Computer Bedient bekannt ist?«
    »Wie er leibt und lebt«, wollte Mark entgegnen, als ihm bewusst wurde, dass er nicht über das entsprechende Vokabular verfügte. Er behalf sich stattdessen damit: »Ich bin derjenige, Der Computer Bedient. Meine persönliche Bezeichnung ist Mark Rykand. Und wer sind Sie?«
    »Ich bin Effril. Ich würde Siegern sprechen, Mark Rykand.«
    Mark hing am Netz wie eine Weihnachtsbaum-Dekoration und studierte den Fremden. Zumindest beruhte sein Aufbau auf einem vertrauten Muster. Er hatte zwei Arme, zwei Beine und einen Kopf. Erkennbare Hände wuchsen aus den Armen, obwohl sie jeweils sechs Finger hatten; und die Beine endeten in keulenartigen Auswüchsen,

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