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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Gespräch nahm. »Die Erde natürlich.«
    »Also, wenn Sar-Say sich zufällig die richtige Aszension, Deklination und Entfernungsdaten für den Krebsnebelfleck eingeprägt hat, wie schwer wird es den Voldar'ik dann fallen, die Korrelation herzustellen?«
    »Wohl nicht sehr schwer.«
    »Gar nicht schwer. Ich vermute, sie werden innerhalb von zwei Minuten wissen, wo die Erde liegt, nachdem Sar-Say ihnen unsere Existenz verraten hat.«
    Sie kaute auf der Lippe und war gar nicht glücklich wegen der Schlussfolgerung, die sich ihr ins Gehirn stahl. »Sie haben natürlich recht.«
    »Verdammt noch mal habe ich recht. Damit dürfte der unausgegorene Vorschlag sich auch erledigt haben, Sar-Say zu erlauben, Daten mit unseren Gastgebern abzugleichen. Einverstanden?«
    Sie nickte.
    »Gut. Wir sollten uns wieder unserem Reiseführer anschließen. Er scheint sich schon zu fragen, was wir wie zwei Schulmädchen zu tuscheln haben.«
    »Jawohl, Sir.«
    Während sie, der Kapitän und ihr Voldar'ik-Führer die Besichtigung der landwirtschaftlichen Anbauflächen der Station fortsetzten, ließ Lisa sich Landons Äußerungen noch einmal durch den Kopf gehen. Sie vermochte beim besten Willen keinen Fehler in seiner Logik zu entdecken, und das deprimierte sie noch mehr als der Gedanke an Sar-Say's Schicksal. Die Wahrheit war, dass trotz der Weite des Raums die Erde nicht so schwer zu finden war, wenn man nur ein paar Hinweise auf ihre Position hatte.
    Es schien keine andere Lösung des Dilemmas zu geben außer einer vollständigen Isolation. Wenn sie vor den Broa wirklich sicher sein wollten, würden sie ein Loch graben, hineinsteigen und den Deckel draufmachen müssen. Es durfte keinen Kontakt mit irgendeiner Spezies der Souveränität geben. Der geringste Hinweis auf ihre Existenz, und die Broa würden sich auf die Suche nach ihnen machen. Vielleicht hatten sie allein durch ihre Anwesenheit in diesem System die menschliche Rasse jetzt schon in Gefahr gebracht.
    Es schien, dass Michail Vasloff und seine Fanatiker von Terra Nostra doch recht gehabt hatten. Es wurde Zeit für die Menschheit, auf Tauchstation zu gehen. Das Weltall war ein zu gefährlicher Ort, um dort herumzustreunen.
    Sie dachte über die Konsequenzen dessen nach, was sie bereits über die Broa und ihr Reich erfahren hatten. Und je mehr sie grübelte, desto deprimierter wurde sie. Ihren Begleitern fiel auf, dass sie für den Rest der Tour sehr schweigsam war.
    Zwei Tage später trat Mark von hinten an Lisa heran und umarmte sie.
    »Wofür ist das denn?«, fragte sie noch immer verzagt wegen des Gesprächs mit dem Kapitän.
    »Ich muss zum Schiff zurück«, sagte er und ließ die Hände spielerisch über ihre Figur gleiten. Sie genoss die Aufmerksamkeit und schmiegte sich für ein paar Sekunden an ihn. »Geht es dir gut?«
    »Ja. Ist der Speicher wieder voll?«
    »Du hast es erfasst. Ich werde diese Ladung in den Computer der Whale kopieren und für einen neuen Durchgang zurückkommen. Soll ich dir irgendetwas mitbringen?«
    »Nein. Ich habe alles, was ich brauche.«
    »Und wenn Sar-Say wieder das besagte Thema zur Sprache bringt?«
    Sie runzelte die Stirn. Mark hatte nicht lange gebraucht, um sie wieder zu dem Thema zu lenken, das sie beschäftigte. Sie hatten in der letzten Nacht ausgiebig »Bettgeflüster« betrieben. Wie sie sich in der Dunkelheit an ihn gekuschelt und ihm eindringlich ins Ohr geflüstert hatte, waren diese Handlungen irgendwie therapeutisch für sie gewesen. Es erschütterte sie nicht einmal, als sie feststellte, dass Mark mit dem Kapitän übereinstimmte. Wie auch immer sie sonst zu ihm standen, sie durften Sar-Say keinen Zugang zu den Voldar'ik oder irgendwelchen anderen Aliens gewähren.
    Sie war zwar noch immer niedergeschlagen wegen ihrer Entdeckungen und der möglichen Perspektiven für die Zukunft der Menschheit, aber sie entwickelte wieder einen gewissen Trotz. Ihre natürliche Widerstandsfähigkeit sagte ihr, dass die Dinge nicht so schlecht stehen konnten, wie es den Anschein hatte. Es musste doch noch eine andere Lösung geben, außer sich mit eingezogenem Schwanz nach Hause zu verziehen. Leider hatte sie keine Idee, wie diese Lösung aussehen sollte.
    Schließlich schüttelte sie den Kopf. »Nein, ich will nicht, dass du ihn verärgerst. Außerdem ist es nur fair, wenn ich ihm die schlechte Nachricht selbst überbringe. Wie lange wirst du weg sein?«
    »Ein paar Stunden. Wir sehen uns heute Abend wieder. Welche aufregende Aktion habt ihr

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