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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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anderen Gegenstände beeinflussen, geschweige denn eine Tür öffnen konnte.
    Scheinbar besorgt kniete Huns über seiner Gebieterin, die sich eine schwere Platzwunde am Kopf zugezogen hatte.
    »Oh Iash, ihr seid ein kleines einfältiges Ding. Noch berechenbarer als euer Vater es war. Dennoch werde ich euer Volk retten, so wie all die anderen Völker, die unter der Tyrannei anderer zu leiden haben. Mit dem Vermächtnis der Voj werde ich unbezwingbar sein, bis in alle Ewigkeit. Ich tue dies jedoch nicht für euch, meine naive Herrin, sondern für unseren gemeinsamen Sohn, und all den Söhnen und Töchtern jener, deren Zukunft aussichtslos ist.«
    Nach diesen Worten begab sich Huns wieder auf die Beine, wuchtete den Androiden aus der Kapsel heraus und begann Dateneingaben in einem der Terminals vorzunehmen.
    Auch wenn ihm Lucas fortwährend über die Schulter schaute, blieb ihm weiterhin verborgen, was Huns damit bezweckte. Einer Sache war sich Lucas jedoch sicher, der heuchlerische Diener schien genau zu wissen, was er tat.
    Nur kurz wandte er seine Blicke von Huns ab, um sich visuell davon zu überzeugen, dass Iash noch am Leben war, doch er sah sie weder offensichtlich atmen, noch bewegten sich ihre Augen unter den Lidern. Er wünschte sich, er könnte etwas für die Herrscherin Elans tun, da er inzwischen eine Art Verbundenheit mit ihr verspürte, doch ihm waren die Hände gebunden.
    Als er schließlich wieder zu Huns sah, es waren nur wenige Sekunden vergangen, war dieser spurlos verschwunden. Der Androide lag noch immer neben der Kapsel, wo Huns ihn abgelegt hatte. Der Sarkophag jedoch, war wieder verschlossen.
    Eilig rannte Lucas zu dem zentral stehenden Gehäuse und warf einen Blick durch die gläserne Front. Wenn dieser unzurechnungsfähige Diener irgendwohin verschwunden war, dann dort hinein, dachte er sich und tatsächlich hatte sich Huns selbst in dieses Ding gesperrt.
    Lucas fragte sich, was der Mann vorhatte und stürmte zurück zu der Konsole, an der er nur Momente zuvor beschäftigt war. Er erhoffte sich, wenn er nur lange genug auf die fremdartigen Lettern blickte, wie es auch schon auf Da‘Mas Roctar geschehen war, das, was dort geschrieben stand, entziffern zu können. Doch es brachte nichts – die Hieroglyphen blieben ihm ein Rätsel.
    Wie aus heiterem Himmel, noch bevor er sich der Kapsel wieder zuwenden konnte, erleuchtete ein gleißend weißes Licht ihr Inneres.
    »HUNS!!«, vernahm er auf einmal die Stimme Iash, die sich zwischenzeitlich aufrappeln konnte und nun auf den Behälter zustürmte.
    In der blendenden Helligkeit, die nahezu alles in sich einhüllte, waren sowohl für Iash als auch für Luc, der sich zu ihr gesellte, das schmerzverzerrte Gesicht des Dieners deutlich zu erkennen. Auch wenn Lucas keine Laute aus seinem unnatürlich weit aufgerissenen Mund vernahm, stand für ihn vollkommen außer Frage, dass Huns Qualen ungeahnten Ausmaßes widerfuhr. Als Iash trotz allem, was er ihr und ihrer Familie angetan hatte, diesem Leiden nicht länger zuzusehen imstande war, betätigte sie den Öffnungsmechanismus. Doch innerhalb einer nur kurzen Zeitspanne, in der sowohl Iash, die nach dem Hebel suchte als auch Lucas, der sie beobachtete, abgelenkt waren, war das Leuchten verschwunden und mit ihm Huns.
    Unter Tränen ließ sich Iash auf die Knie fallen. Sie tat Lucas so sehr leid, und er wünschte sich in diesem Augenblick, ihr beizustehen zu können, sie zu trösten und ihr zu sagen, dass sie nicht alleine war. Doch dies war ihm nicht möglich, so gerne er dies auch getan hätte.
    Hilflos hockte er direkt vor ihr und sah sie mitleidig an, als sie anfing, etwas zu schreien, das er nicht genau verstand. Doch er glaubte, sie sagte etwas wie ›Du kannst sie nicht retten. Du kannst niemanden retten.‹
    Als ihre Stimme verstummte und sich der Hall in dem gewaltigen Saal wieder gelegt hatte, blickte sie Lucas unerwartet direkt in seine Augen, als ob sie ihn wahrnehmen, ihn mit einem Mal sehen konnte.
    »Du kannst sie nicht retten, Lucas, du kannst niemanden retten. Alles ist verloren! Nichts wird je sein, wie es einmal war. Auf Leben folgt immer der Tod!!«, sprach sie beinahe flüsternd, woraufhin sein gesamter Körper von einem eisigen Schauer überflutet wurde.

Kapitel 23
Freund oder Feind?
    Erschrocken schnellte Lucas in die sitzende Position empor. Hätte ihn Nokturijè, die unmittelbar neben ihm saß, nicht gehalten, wäre er vermutlich von der schmalen Sitzbank gefallen.
    »Hey, Kleiner.

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