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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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Kri‘Warth noch alle relevanten Systeme der Fähre überprüfte, wollte es sich Poam nicht nehmen lassen, seinen neugewonnen Freund Jaro persönlich zu verabschieden – zu gern würde er die beiden begleiten, doch er war ein Forscher und kein Krieger. Womöglich hätte er sie nur aufgehalten. Sein Platz war einfach der Kommandosessel seiner Schiffsbrücke und nicht das Schlachtfeld.
    Der Porex-Kommandant wusste, was auf dem Spiel stand und wie groß das Wagnis war, das die beiden zum Wohle der Gemeinschaft auf sich nahmen, was sich voller Sorge in seinem Gesicht widerspiegelte.
    Auch wenn Jaro in diesem Moment derjenige war, der den Zuspruch hätte erhalten müssen, war er es, der das Bedürfnis verspürte, Poam zu beruhigen und Mut zuzusprechen.
    »Keine Sorge, mein Freund. Wir werden es schaffen und die Daten erhalten, die wir benötigen. Auch wenn das Schicksal unserer Völker bereits vollstreckt wurde, werden wir die vielen anderen, für die noch Hoffnung besteht, retten.«
    Jaros Zuversicht und seine Worte, die er an ihn richtete, ließ in Poam einen kleinen Hoffnungsschimmer keimen. Er lächelte den kleinen Mann an und bewunderte ihn für den Mut, welchen er ausstrahlte. Doch zugleich verspürte er die Bangnis, seine Freunde möglicherweise zum letzten Mal zu sehen.
    »Ihr seid ein wirklich faszinierendes Wesen, Jaro Tem. Ich wünschte nur, wir hätten uns unter anderen Umständen kennengelernt. Ein Bündnis wäre für unsere beiden Völker in allen Belangen profitabel gewesen.«
    »Dafür ist es vielleicht noch nicht zu spät. Wir sind jene, die ihr eigenes Schicksal in ihren Händen halten. Ich würde eher mein Leben geben, als diese Chance verrinnen zu lassen.«
    »Macht es gut, mein Freund«, sagte Poam und reichte Jaro die Hand.
    Gerade rechtzeitig wurde Kri‘Warth mit seinen Vorbereitungen fertig und trat aus der Fähre.
    »Auch euch, großem Krieger, wünsche ich alles Glück. Setzt alles daran, heil wieder zu kommen.«
    Der Golar nickte und als ob es ein Abschied für immer war, übermannte den harten Kerl plötzlich seine emotionale Seite. Wie aus heiterem Himmel schnappte sich Kri‘Warth den gut zwei Köpfe kleineren Poam und drückte den Primaten kraftvoll an sich.
    Jaro sah sich dies mit einem Lächeln im Gesicht an, da er wusste, welch große Geste es war, von einem Golar eine Umarmung geschenkt zu bekommen. Poam versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, dass ihm nun alle Knochen in seinem Leib schmerzten. Auch wenn er seine Mundwinkel zu einem Grinsen nach oben gezogen hatte, war er froh, aus den schraubzwingenartigen Fängen des Kraftpakets wieder entkommen zu sein.
     
    Nachdem sich das Schott schloss und die beiden ihre Plätze eingenommen hatten, steuerte Kri‘Warth die Fähre aus der Landebucht in den freien Raum.
    Eigens für diese Mission hatte Poam das System des Raumfahrzeuges in die übliche Universalsprache übersetzen lassen, damit ihre Freunde aus der Milchstraßen-Galaxie diese problemlos bedienen konnten.
    Während die Fähre in einer rasanten Geschwindigkeit auf die Erde zusteuerte, versuchte Jaro, seine Gedanken zu sortieren. Auch wenn er sich vor all den anderen äußerst gelassen gab, musste er sich selbst eingestehen, dass er noch nie in seinem Leben so große Furcht empfand. Immerzu musste er daran denken, was geschehen würde, sollten sie ihre Aufgabe nicht erfüllen können.
    Einen kühlen Kopf zu bewahren, schien ihm in diesem Moment das sinnvollste zu sein, was er tun konnte. Nach einer Ablenkung suchend, ließ Jaro seine Blicke durch das, ihren Raumfähren nicht unähnliche, Fluggerät schweifen – dennoch hatte er den Eindruck, dass es den ihren um mehrere Generationen voraus war. Bereits schon in dem kleinen Laderaum, im hinteren Teil der Fähre, die ohne Weiteres zehn weiteren Personen bequem Platz bot, fielen ihm die kantenlosen Formen auf. Dieses Design setzte sich auch in der direkt angrenzenden Pilotenkanzel fort, in welcher er sich zusammen mit dem Golar befand. Das weiße plastisch wirkende Material wies nirgendwo auch nur eine Ecke auf. Alles um ihn herum war geschwungen, glatt und abgerundet, selbst ihre Sitze. Auch wenn diese beim Betrachten noch so unbequem erschienen, ruhte man auf ihnen, als ob sie persönlich auf einen zugeschnitten worden wären. Es war die komfortabelste Art zu reisen, die er sich hätte vorstellen können. Ein Raumgefährt der Luxusklasse – dies war eines Botschafters würdig, dachte er bei sich.
    Ehe Jaro sich versah, befanden

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