Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
Vom Netzwerk:
wir keinesfalls in der Beschaffung der fehlenden Informationen versagen.«
    »Nokturijè hat recht, Jaro. Wenn wir jetzt kapitulieren, werden wir wahrscheinlich die letzte und einzige Chance vergeuden, die uns bleibt«, sprach Poam.
    Der Syka wusste, dass sowohl die Mè, als auch der erfahrene Kommandant recht hatten, dennoch war dies ein äußerst riskantes Unternehmen. Wagemutiger als alles, was er zuvor unternommen hatte. Diesmal stand nicht nur sein Leben und das seiner Freunde auf dem Spiel, sondern auch das unzähliger anderer. Sollte er jetzt versagen, hätte dies weitreichendere Konsequenzen, als jemals zuvor.
    Nokturijè sah den grübelnden Jaro ernsthaft an.
    »Es ist der falsche Zeitpunkt deine tief in dir vergrabenen sykaschen Ängste vor dem Unbekannten und vor ausweglosen Situationen plötzlich ans Tageslicht zu befördern. Du warst von jeher anders als die anderen deiner Rasse. Du liebst es, dich scheinbar undurchführbaren Aufgaben zu stellen. Du, Jaro Tem, Botschafter der Syka, hast die Galaxie verändert, wie kein anderer – hast Feinde zu Freunden gemacht. Ohne dich und deinen überragenden Spürsinn und deine Intelligenz wären wir längst verloren, hätten wir diese Gefahr erst gar nicht wahrgenommen – wenn ich jemals Zweifel an dir gehabt hätte, wäre ich nicht die erste Mè gewesen, die sich einem Andersartigen untergeordnet hätte und die Blicke und Worte ertragen, die sie mir voller Schmach zuwarfen. Dieses Unternehmen kann nur mit dir erfolgreich sein. Besinne dich deiner wahren Natur – Du bist Jaro Tem.«
    All die Dinge, welche seine Weggefährtin gerade zu ihm sagte, die ihn tatsächlich all die Jahre, die sie sich kannten, unterstützte, rührten den kleinen Mann zu Tränen. Ergriffen hob er seine Brille an, um sich das Feuchte aus seinen Augen zu wischen.
    »In Ordnung«, sagte er. »Nehmen wir den Kampf mit diesen Giganten auf.«
     
    Lucas betrachtete voller Sorge das Kontrolldisplay, welches den Herzschlag und den Puls des Colonels anzeigte. Degra hatte Cameron nach dem furchtbaren Anfall, welchen Lucas mit eigenen Augen hatte mitansehen müssen, in ein künstliches Koma versetzt – nur knapp, so berichtete man ihm, war sein Freund dem Tod von der Schippe gesprungen.
    Auch wenn man von außen keine Veränderung seines Erscheinungsbildes wahrnahm, tobte in Camerons Körper ein wahrhaftiger Krieg. Die Reprogrammierung der Naniten stellte sich als schwieriger heraus als angenommen. Wer wusste schon, welchen Nutzen es hatte, dass Cameron ohne Bewusstsein war, welche Schmerzen ihm dadurch letztlich erspart blieben.
    Lucas hoffte nur, dass Cameron dies alles wohlbehalten überstehen würde. Auch wenn Degra sicherlich alles daran setzte, dem Colonel wieder zur Genesung zu verhelfen, unterschied sich die menschliche Physik von der der Porex, wenn auch nur geringfügig. Dennoch konnte man einen Schimpansen nicht wie einen Menschen behandeln und andersherum. Zudem war der Primaten-Mediziner auch kein Spezialist in Sachen Nano-Technologie, was dies alles noch komplizierter machte. Cameron zu verlieren, wäre für ihn so, als verlöre er den Vater, den er niemals hatte.
    Ein leises Zischen ertönte, was Lucas sofort aus seinen Gedanken riss und zur Labortür blicken ließ, als auch schon Nokturijè, mit beklommener Miene, vor ihm stand.
    »Wie geht es ihm«, fragte sie und sah Cameron mitleidsvoll an.
    »Zeitweise waren seine Werte kritisch, doch im Augenblick ist er wieder stabil. Ich hoffe, dass er es schafft und es zu keinen weiteren Komplikationen kommt. Noch so einen Anfall, sagte Degra, würde sein Körper vermutlich nicht überstehen.«
    »Das hoffen wir alle.«
    Die Mè nahm sich einen Stuhl und stellte diesen unmittelbar vor den des Menschenjungen hin.
    Nach dem Colonel zu sehen, war nicht der einzige Grund ihres Erscheinens. Sie war der Meinung, dass Lucas erfahren sollte, was soeben auf seinem und dem Heimatplaneten Camerons vor sich gegangen war. Sie atmete tief ein, bevor sie zu sprechen begann.
    Nokturijè erzählte Lucas von den elektromagnetischen Wellen, welche die Elektronik der Menschen vollkommen zum Erliegen gebracht hatten und den unzähligen Sternschiffen, die rund um den Erdball verteilt waren. Auch von dem Vorhaben, sich auf die Erde zu begeben und eines der Schiffe zu infiltrieren, um an die letzten wichtigen Datenfragmente zu gelangen. Sie verheimlichte ihm kein einziges Detail und auch nicht die Befürchtung, dass sie seinem Volk unter Umständen nicht helfen

Weitere Kostenlose Bücher