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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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theoretisch möglich.«
    »Wenn du das schaffst, verspreche ich dir, dass wir dich hier unversehrt rausschaffen werden.«
    »Da raus? Nein! Keine hundert Pferde bekommen mich da raus. Da verstecke ich mich lieber mein Leben lang in diesem Gebäude, bevor ich noch einmal einem von diesen Monstern begegne«, erwiderte der Praktikant ängstlich.
    »Dein Leben würde sicherlich nicht sonderlich lange andauern, wenn du nicht mit uns kommst. Vor den Monstern kannst du dich vielleicht verstecken, doch sobald die Sonne kollabiert, würde dir dies nichts mehr nutzen«, sprach Nokturijè kopfschüttelnd, woraufhin Harry Lucas fragend ansah.
    »Was hat sie gesagt?«
    »Was war denn daran nicht zu verstehen? Ist dein Übersetzerchip defekt?«, entgegnete Lucas ironisch scherzend.
    »Defekt? Nein, ich besitze gar keinen. Mir wurde, wie allen Neugeborenen direkt nach der Entbindung so ein Ding eingesetzt, doch bereits zwei Wochen danach stieß mein Körper es ab. So etwas soll extrem selten vorkommen. Das erzählte man mir jedenfalls. Du kannst dir sicherlich vorstellen, dass mir das in der Gesellschaft so einige Nachteile bescherte.«
    »Interessant!«, sagte Lucas nüchtern.
    Er war nicht hierher gekommen, um sich die Leidensgeschichte dieses jungen Mannes anzuhören, sondern um seinen Vater zu finden.
    »Ich hoffe du verstehst mich nicht falsch, aber uns fehlt die Zeit, eine Kennenlernstunde abzuhalten. Wenn du mit uns kommst, dann verspreche ich dir, dass ich mir deine gesamte Lebensgeschichte anhören werde, doch jetzt benötigen wir deine Hilfe. Schaffst du es, auf die Überwachung zuzugreifen oder nicht?«
    Harry blickte abwechselnd Lucas und Nokturijè an, die ihn erwartungsvoll ansahen.
    »Sicher! Wenn ich was kann, dann ist es Technikkram. In dem kleinen Büro, da hinten befindet sich der Stromkasten, da muss ich mich reinhacken. Ich brauche nur noch meinen Computer dafür.«
    »Wem gehört dieses Büro?«, fragte Lucas und hoffte die Antwort zu bekommen, die er hören wollte.
    »Professor Dr. Scott«, entgegnete Harry.
    »In Ordnung«, stimmte Lucas zu.
    Harry begab sich an einen nur wenige Schritte entfernten Platz, wo er unter dem Tisch eine kleine Tasche hervorkramte.
    Nokturijè, die dem jungen Menschen wenig Vertrauen schenkte, überwachte jeden seiner Handgriffe, während Lucas sich schon Mal in den kleinen Raum begab.
    Es war nicht viel, das sich in dem gerade mal drei auf drei Meter großen Zimmer befand. Ein einfacher Schreibtisch, ein alter abgewetzter Ledersessel und ein kleiner leerer Beistelltisch – sonst nichts. Ehe Lucas die Gelegenheit hatte, seinem Drang nachzugehen und einen Blick in den oberflächlich sauberen Schreibtisch zu werfen, standen auch schon Harry und Nokturijè in dem Kämmerchen.
    Der junge Praktikant trat an eine der Wände, bei welcher sich, für Lucas, auf den ersten Blick nichts zu befinden schien, und übte einen starken Druck auf sie aus. Mit einem Mal fuhr ein Teil der Wand wenige Millimeter zurück und versenkte sich bis auf wenige Zentimeter nach links.
    »Verdammt coole Sache oder? Vor ein paar Wochen hatten wir Probleme mit der Energieversorgung. Professor Scott und die anderen Laborfuzzis waren zu Tisch, als der Haustechniker kam. Er erlaubte mir zuzusehen, als er an den Schaltrelais arbeitete und ich durfte ihm sogar teilweise dabei zur Hand gehen. Bei dem alten Mann habe ich mehr gelernt, als in den übrigen fünf Monaten, in denen ich für Professor Scott Reagenzgläser putzen durfte. Albert der Haustechniker versuchte mir alles, so genau es ging, zu erklären und mit meinen IT-Vorkenntnissen stieg ich da echt schnell durch. Anders als dein alter Herr, der gab eigentlich nur Anweisungen. Ich glaube, dass er bei seinen Untergebenen auch nicht sonderlich beliebt war. Er wirkte immer sehr in sich gekehrt und verschlossen, doch in den letzten Tagen war es besonders schlimm, da kapselte er sich noch mehr ab. Gerüchte gingen um, dass er familiäre Probleme hat.«
    Harry stockte und sah Lucas beklommen an, als ob er sich in diesem Augenblick darüber bewusst wurde, was er da eigentlich sagte, und vor allem zu wem.
    Lucas erwiderte jedoch nichts, er blickte den Praktikanten nur an. Vielmehr machte er sich Gedanken, was der Grund dafür war, warum sein Vater sich die letzten Tage noch mehr zurückzog. Womöglich seinetwegen? Eine andere Erklärung gab es nicht. Schließlich ging sein Dad davon aus, dass er zur CSA Epiphany gebracht wurde, die bei De‘rekesch vor Anker lag. Der

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