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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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geborgen und behütet. All die Sorgen und die Lasten schienen in diesem Augenblick von ihm zu weichen. Dann verschwand auch die Pein – das letzte, was er zu verspüren vermochte, waren die Lippen der besten Freundin, die er jemals hatte und das Feuchte ihrer Tränen, die auf seine Stirn getropft waren – und schließlich, mit dem letzten Atemzug, verschwand auch diese Empfindung.
    »Sein Geist hat die leibliche Hülle verlassen«, informierte Jaro sie betroffen, doch Galime verharrte weiter in ihrer Position.
    Wie sie die endlosen Diskussionen und die immerwährenden Zankereien mit ihm doch vermissen würde. Auch wenn sie nicht selten eine Stinkwut auf diesen kleinen starrköpfigen Affen verspürte, hatte er die letzten Jahre ihr Leben umso vieles bereichert. Matthew Nguyen war ihr ans Herz gewachsen, dessen musste sich Galime auf diese Weise nun schmerzlich bewusst werden.
    Erst als Jaro seine Hand auf ihre Schulter legte, ließ sie von dem jungen Mann ab.
    Behutsam half Jaro ihr auf die Beine, während ihre Blicke weiter auf dem Leib ihres verschiedenen Freundes hafteten.
    »Lass uns zu Poam zurückkehren. Es gibt nichts, was wir hier noch ausrichten könnten. Bleibt nur zu hoffen, dass Nokurijè und Lucas erfolgreicher waren als wir.«

Kapitel 31
Die Invasion
    Immer wieder mussten sich Lucas Scott und Nokturijè in Deckung begeben, um nicht von einer der zahllosen Patrouillen, die scheinbar auf der Suche nach weiteren Menschen die Straßen New Angeles durchstreiften, entdeckt zu werden.
    Wie man auf dem Video bereits sehr gut erkennen hatte können, trugen sie alle schwarz-matte Rüstungen und ihre Häupter wurden von einem wuchtigen, ebenso schwarz-matten Helm gänzlich bedeckt. Was jedoch verblüffend war, war die Tatsache, dass sie sich noch nicht einmal im Geringsten in Größe oder Statur voneinander zu unterscheiden schienen.
    Lucas und die Mè hatten unweit des Sternschiffes hinter aufgestapelten Holzkisten ein optimales Versteck gefunden, aus dem sie die Lage unbemerkt sondieren konnten. Unter dem Schiff hatte sich bereits eine gewaltige Masse an Menschen angesammelt, die unter Aufsicht zahlloser schwarzer Soldaten auf ihren Abtransport warteten. Es mussten Hunderte, vielleicht sogar Tausende verängstigter und hilfloser Menschen sein. Unter ihnen befanden sich auch Frauen, Kinder und auch Greise. Scheinbar schienen die Invasoren keine Unterschiede in Alter oder Geschlecht ihrer Gefangenen zu machen.
    Lucas fragte sich, was sie wohl mit all den Gefangenen vorhatten. Mit besorgter Miene sah er die Mè an, die genauso schwermütig dreinblickte, auch wenn sie ihre Bekümmertheit und ihr Mitgefühl niemals offen zugegeben hätte, da dies in den Augen des Mè-Kodex als Schwäche galt.
    »Was machen wir jetzt? Wir können doch nicht zulassen, dass sie all die Leute von der Erde entführen. Wer weiß, was sie mit ihnen anstellen. Womöglich müssen sie für diese Arschlöcher arbeiten oder noch Schlimmeres. Wir müssen ihnen helfen Nokturijè.«
    Genau aus diesem Grund hatte sie, doch vor allem Jaro, Bedenken, ihn auf diese Mission mitzunehmen. Das Mitgefühl der Menschen vernebelt sämtliches logisches Denken, da es meist dann auftrat, wenn es vollkommen fehl am Platz war.
    »Wir können ihnen nicht helfen Luc. Weißt du noch? Unsere Aufgabe besteht darin, die Informationen zu besorgen und dann wieder zu verschwinden. Sollten wir deinen Vater finden, dann werden wir ihn, wie ich es dir versprach mitnehmen. Doch all die Menschen können wir nicht retten. Selbst wenn, was für einen Sinn würde dies machen? Morgen wird diese Welt von der Glut eurer Sonne heimgesucht. Würdest du, wenn du vor die Wahl gestellt werden würdest, nicht ein Leben in Gefangenschaft vorziehen?«
    »Nein, bestimmt nicht. Lieber würde ich sterben, bevor ich irgendwelchen Deppen Tee und Gebäck reiche.«
    Nokturijè zeigte sich verwundert über die Antwort des Menschenjungen.
    »Eure Logik werde ich wohl nie begreifen. Doch bitte halte dich an den Plan, denn ansonsten wird es, sollte die Prophezeiung tatsächlich stimmen, schon bald nichts mehr geben, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Außerdem dürfte es leichter sein, jemanden aus der Sklaverei zu befreien, als ihn von den Toten zu erwecken.«
    Selbst wenn Lucas sich gewünscht hätte von der Mè etwas anderes zu hören, sah er ein – auch wenn sein Starrkopf noch ein wenig dagegen arbeitete – dass sie mit dieser Aussage recht hatte. Nur weil er den Freitod wählen würde, hatte

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