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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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erlebt hatte. Er sah sie mit Hoffnungslosigkeit in seinen Augen an.
    »Ich weiß es nicht. Ich denke, dass nahezu jedes Schiff die Erde verlassen hat oder schon bald verlassen wird. Egal wo wir auch hinfliegen werden, könnten wir bereits zu spät kommen. Wir sollten zur Landefähre zurückkehren.«
     
    Matthew kam die Zeit, die Galime und die anderen fort waren, bereits wie eine Ewigkeit vor.
    Unruhig, wie ein Tiger im Käfig, lief er vor der Fähre nervös auf und ab. Schon seit einer knappen halben Stunde verspürte er einen immensen Druck in seiner Blase. Doch wo sollte er sich erleichtern? Schließlich befand er sich hier inmitten der Öffentlichkeit. Auch wenn keine Menschenseele weit und breit zu sehen war, bereitete allein der Gedanke, an das Wahrzeichen Sydneys, das weltbekannte Opernhaus zu urinieren, großes Unbehagen. Eine Toilette war jedoch nirgends nicht zu sehen.
    Es mussten noch nicht einmal Minuten vergehen, bis das Verlangen so groß wurde, dass er all seine Prinzipien über Bord warf und sich dazu entschloss, sich zu erleichtern. Doch dies konnte er nicht irgendwo tun. Da kam ihm eine glänzende Idee – er konnte einfach ins Wasser pinkeln.
    So lief er quer über den Platz, die breiten Stufen hinunter und direkt zur am Wasser gelegenen Promenade, der Sydney Cove-Bucht. Matthew stellte sich auf die steinerne Sitzbank, die zugleich eine durchgängige Reling der Promenade bildete, und blickte sich prüfend um. Erst nach kurzem Zögern und der Gewissheit, tatsächlich unbeobachtet zu sein, konnte er sich dazu durchringen, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
    Nachdem er sein Geschäft verrichtet hatte, drehte sich Matthew um und erstarrte vor Schreck. Links neben der Treppe, die er heruntergekommen war, ragte ein schwarz gekleideter Unterkörper hervor. Als er sich halbwegs von diesem unheimlichen Fund erholt hatte, ging er unsicheren Schrittes auf den bewegungslosen Leib zu.
    »Hallo? Ist ihnen nicht gut? Kann ich ihnen irgendwie helfen?«, fragte er ängstlich, während er sich vorsichtig weiter annäherte.
    Matthew stellte fest, dass nicht nur das Beinkleid schwarz war, sondern auch der Oberkörper der auf dem Rücken liegenden Person sowie Arme und Hände. Ihm fiel die ungewöhnliche Art der Kleidung auf. Sie lag hauteng an und hatte eine außergewöhnliche Oberflächenstruktur. Es schien beinahe so, als würden sich feine Adern darauf abzeichnen. Ihm zugewandt war nur ein gänzlich haarloser und blasser Hinterkopf. Sein Gesicht konnte er nicht erkennen.
    »Hallo? Geht es ihnen nicht gut? Brauchen sie einen Arzt?«, sprach er die regungslose Gestalt abermals an.
    Er wollte keinesfalls aufdringlich sein und die männliche Person berühren. Jedenfalls ging er davon aus, dass es sich um einen Mann handelte, da seine Brust flach war, auch wenn der Genitalbereich keinen Aufschluss darüber preisgab, ob er tatsächlich richtig lag.
    Nachdem er, trotz wiederholter Anfrage, keine Antwort bekam, begab er sich, neben dem leblosen Körper in die Hocke.
    »Hallo? Hallo!«
    Matthew rüttelte die Person, von der er zu diesem Zeitpunkt noch glaubte, dass diese schliefe, an der Schulter. Durch die Erschütterung drehte sich ganz plötzlich der Kopf der Person in seine Richtung.
    »Heilige Scheiße!«, entfloh es ihm und er glaubte sein Blut würde ihm in den Adern gefrieren.
    Was Matthew sah, löste ein panisches Fluchtverhalten in ihm aus. Blitzartig sackte er mit seinem Oberkörper nach hinten und nutzte die Arme wie auch seine Beine, um sich geschwind so weit rückwärts zu bewegen, bis er auf etwas hartes schalenhaftes stieß, das am Boden hinter ihm lag.
    Der junge Assistent atmete einige Male tief durch – in der Hoffnung wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Dennoch war er nicht imstande, in der Zeit, in welcher er regungslos in seiner Position verharrte, seine Augen von dem abzuwenden, was ihn beinahe zu Tode erschrak. Er wurde das Gefühl nicht los, dass die unnatürliche, nicht menschlich aussehende Fratze ihn geradewegs anstarrte.
    Das Wesen hatte ganz und gar weiße Augen, keine Nase und sein Mund war anormal weit aufgerissen, sodass Matt vollkommen ausschließen konnte, dass es sich jemals um einen Menschen gehandelt haben konnte. Für ihn war es gänzlich undenkbar, wie man mit einem derart grotesk aufgerissenen Maul Nahrung aufnehmen konnte, zumal weder Zähne, noch eine Zunge vorhanden waren. Es war schlichtweg furchteinflößend abnormal.
    Matthew fragte sich, wie dieses Wesen,

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