Sternenfinsternis (German Edition)
welches seiner Vermutung nach einer der Invasoren sein musste, zu Tode kam. Schließlich war niemand weit und breit zu sehen. Womöglich war diese Person auch schon weggelaufen, aus der Angst heraus, dass dieses Ding wieder aufstehen könnte – oder, so dachte er sich scherzhaft, war seine Garantie abgelaufen. Einer Sache glaubte er sich jedoch sicher zu sein – dieses Wesen war mausetot.
Ihm fiel wieder ein, dass er beim Zurückweichen gegen etwas gestoßen war und drehte sich um. Mit strahlenden Augen wie denen eines Kindes entdeckte er einen schwarzen Helm, welcher wohl dem fremden Wesen gehörte.
Matt begab sich augenblicklich wieder auf die Beine, das Objekt seiner Begierde fest in seinen Händen.
Aufmerksam begutachtete der junge Astrophysiker das ungewöhnliche Fundstück in seinen Fingern. Es war matt und fühlte sich irgendwie eigenartig an – nicht künstlich, wie man es von so einem Objekt erwarten würde. Es war irgendwie organisch anzufassen. Matthew ging sogar mit seiner unfachmännischen Analyse noch einen Schritt weiter und glaubte, dass es große Ähnlichkeiten zur menschlichen Epidermis, sprich zur Haut, aufwies.
In kindlicher Vorfreude betrachtete Matthew den außerirdischen Helm. Keinen Augenblick kam ihm in den Sinn, dass es abstoßend wäre, sich den Kopfschutz dieses unwirklichen und furchteinflößenden Alienwesens aufzusetzen. Neckisch wie ein kleiner Junge, der kurz vor einer Schandtat stand, blickte er sich um, ehe er sich in einer fließenden Bewegung den Helm aufsetzte.
Für den kurzen Moment der vollkommenen Dunkelheit, enttäuscht und nachdenkend, das defekte Ding wieder abzusetzen, befiel ihn auf einmal ein heftig stechender Schmerz im vorderen Kopfbereich. Panisch versuchte er, ihn wieder abzusetzen, doch dies gelang ihm nicht. Als der nur kurz andauernde Schmerz vergangen war, aktivierte sich vor seinen Augen ein Sichtmonitor. Fasziniert über das, was er durch dieses technologische Wundergerät imstande war zu sehen, hatte Matthew schnell die Qual, welche ihm zugefügt wurde, wieder vergessen. Die Welt um ihn herum erschien ihm auf einmal ganz und gar anders. Noch nie in seinem Leben sah er die Dinge so klar. Jede noch so unbedeutende Textur konnte er nun ohne große Anstrengung, auch auf größere Distanz, gestochen scharf sehen. Jeder andere hätte dies womöglich auf eine unbemerkte Sehschwäche geschoben, doch Matt wusste, dass seine Augen von Natur aus ungewöhnlich gut waren. Aus diesem Grund freute er sich umso mehr, über diese merkbare Verbesserung seiner Sehkraft. Jedoch war dies nicht das Einzige. Die Farben erschienen dem jungen Mann in ihrer Intensität und Leuchtkraft gänzlich anders, als er es gewohnt war. Ihm war wohl bewusst, dass das menschliche Auge beziehungsweise das Gehirn nur bestimmte Spektren herausfilterte – doch sah die Welt um ihn herum in Wahrheit so aus oder war es die außerirdische Technologie, die ihn diese Dinge sehen ließ?
Vielleicht war dies ja die Erklärung für das Stechen, welches er in seinem Kopf verspürte. Womöglich hatte sich der Helm mit dem Bereich seines Gehirns verbunden, in dem die visuellen Informationen verarbeitet werden, überlegte er sich. Was auch immer der Grund dafür war, für diese Augenblicke der Begeisterung verschlug es Matt beinahe die Sprache.
»Das ist ja voll krass!«, war alles, was er herausbrachte.
So sehr auf diesen einen Sinn konzentriert, bemerkte er nicht, wie sich von hinten jemand an ihn heranpirschte. Ehe er die Anwesenheit einer anderen Person anhand der schnell auf ihn zubewegenden Schritte wahrnehmen konnte, war es bereits zu spät.
Matthew, der davon ausging, dass es sich dabei um Galime oder einen der anderen beiden handeln musste, drehte sich freudig um und blickte ins Angesicht eines ihm unbekannten Mannes.
Ein wenig verwirrt über dessen plötzliches Erscheinen, mit dem Gedanken ihn als nächstes freundlich zu begrüßen, stand er vor ihm, als Matt auf einmal einen intensiven qualvollen Schmerz im Bauchraum verspürte. Sein Blick wanderte den Körper hinab und er sah, dass etwas in ihm steckte, den Griff des Instruments seines Leidens von der Hand des Peinigers noch fest umschlossen. Fassungslos wandte er seine Augen wieder dem Mann zu, der ihm dies angetan hatte.
»Stirb du mieser Abschaum!«, sprach er zu ihm und sah Matthew dabei mit kalten Augen an.
»Scheiße! Was habe ich dir getan, Mann?«, fragte er ihn röchelnd.
Erschrocken wich der Mann zurück und zog dabei die
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