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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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»Kommandant, stellen sie einen Kanal zur Sphäre her.«
    »Sehr wohl, Botschafter Tem«, antwortete ihm der Quil, der aufgrund seiner Erfahrung durch den Rat, mit der Führung der Bastille betraut wurde.
    Kurze Zeit später meldete sich Nokturijè.
    »Was haben wir zu tun, meine Gute?«, fragte Jaro.
    »Nichts weiter. Nach meinen Berechnungen müsste es ausreichen, dass sich die Bastille im Stream-Schatten der Sphäre befindet, um mit hineingezogen zu werden. Alles andere liegt in der Hand des großen Geistes.«
    »Müsste ausreichen?«, reagierte Kisha nervös und empört zugleich. »Was wenn es das nicht tut?«
    »Dann meine verehrte Botschafterin liegt das Schicksal des Universums nicht mehr in den Händen unserer Gemeinschaft. Also hoffen wir, dass ich richtig liege. Ich melde mich wieder bei ihnen, wenn es etwas Neues zu berichten gibt. Nokturijè Ende.«
    Die Mè schloss den Kommunikationskanal und sah aus dem Frontfenster. Sie hatte einen Countdownzähler auf alle Hologramme geschaltet. In Frags zählte es rückwärts, einem Ereignis entgegen, von dem Poam berichtete, dass die Sphären danach in eine Art Hyperstreamtunnel eintraten. Sie hoffte nur, dass seine Beobachtung richtig war und es sich in Wahrheit nicht um einen Selbstzerstörungscountdown handelte, welcher nicht nur das Mÿnotrôn-Schiff binnen weniger Millisekunden pulverisieren, sondern auch die Bastille mit allen Lebewesen auf ihr zu Sternenstaub verwandeln würde.
    In ihre Gedanken versunken, schaute sie in das unendlich erscheinende Dunkel vor sich. Wie viele Sterne hätte sie vor nicht allzu langer Zeit noch von diesem Ort aus gesehen, doch nun waren sie nahezu alle weg – wie die Prophezeiung es voraussagte, war dies die Sternenfinsternis.
     
    Plötzlich schlangen sich von hinten zwei Arme um ihre Hüften, zogen sie sanft, nur wenige Zentimeter nach hinten, auf dass sie einen festen, muskulösen Körper berührte. Dann spürte sie warme Lippen in ihrem Nacken, die sich langsam zu ihrem rechten Ohr vorarbeiteten.
    »Hallo meine schöne Amazone«, hauchte er ihr ins Ohr.
    »Lucas!«, entgegnete sie stöhnend. »Ich sagte doch, du sollst das Schiff verlassen. Was tust du also noch hier.«
    Auf einmal wurde Nokturijè nach vorn gestoßen.
    »Lucas? Lucas, sagtest du? Ich bin nicht Lucas!«, schrie Cameron entrüstet. »Ich bring den kleinen Drecksack um.«
    Nokturijè schüttelte nur mit dem Kopf und sah den Colonel mit zusammengekniffenen Augen verständnislos an.
    »Ich wusste, dass du nicht Lucas bist, du Arschkopf. Was denkst du eigentlich, warum ich den Kleinen und all die anderen von der Sphäre haben wollte?«, sie stemmte ihre Hände in die Hüften und redete, ohne eine Antwort abzuwarten, weiter. »Weil es gefährlich ist! Keiner ausgenommen mir sollte hier sein. Weißt du überhaupt, was du da tust? Geh sofort zurück auf die Bastille, das ist ein Befehl.«
    »Die Bastille hat die Verbindung gekappt, gleich nachdem ich die Sphäre betreten hatte. Ich gehe nirgendwo mehr hin. Mein Platz ist hier bei dir«, entgegnete er und zog die Mè wieder an sich. Diesmal jedoch blickte er in ihr wunderschönes Antlitz. »Vollkommen egal, was auch passieren mag, ich werde meine Entscheidung, hier bei dir sein zu wollen, niemals bereuen.«
    Cameron machte Ansätze, sie zu küssen und Nokturijè wollte es geschehen lassen, doch dann zog er seinen Kopf auf einmal zurück.
    »Hast du mich eben einen Arschkopf genannt?«
    Die Mè lachte und sah ihm verliebt in die Augen.
    »Es schien mir in diesem Moment am sinnigsten, dein hinteres Ausscheidungsorgan mit dem gleich zusetzen, was für gewöhnlich deine unlogischen Entscheidungen fällt. Oder war dein Reproduktionsorgan für diese stupide Beschlussfassung verantwortlich? Schließlich behauptet man von dem irdischen männlichen Geschlecht, dass es seine Wahl mit dem ...«
    »Nein!«, unterbrach er sie. »Was diese Entscheidung angeht, so hättest du eine Wortkombination mit meinem Herzen wählen müssen.«
    Nokturijè sah die Wahrheit in seinen Augen. Angetan von seinen Worten, schloss sie die ihren und nahm sich das, wonach sie sich schon so lange verzehrte. Sanft berührten sich ihre Lippen und es schien ihnen für einen Augenblick, als würden ihre Seelen miteinander verschmelzen.
     
    Ohne Vorankündigung begann auf einmal der Boden der Kommandobrücke zu vibrieren und ein leises Summen erfüllte den Raum, gleichsam einer gewaltigen Maschine, die in dieser Sekunde ihre Arbeit aufgenommen

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