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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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hatte.
    Erschrocken ließen die beiden voneinander ab und blickten sich ängstlich an. Zuerst nur aus dem Augenwinkel heraus sah Nokturijè durch das Frontfenster, wie plötzlich das Schwarz unmittelbar vor der Sphäre aufriss und ein blendend heller Lichtbogen dahinter vortrat. Es war genau so, wie Poam es geschildert hatte.
    Ein rascher Blick auf einen der Holoschirme bestätigte der Mè, was sie bereits vermutete, der Countdown würde jeden Moment auf Null springen.
    Im Bruchteil einer Sekunde wurde die Sphäre von dem künstlich geschaffenen Übergang in einer immensen Geschwindigkeit eingesogen. Instinktiv versuchte Nokturijè, sich Halt zu verschaffen, um nicht von der Wucht der starken Beschleunigung quer durch die Kommandobrücke geschleudert zu werden – doch leider fasste sie nach Cameron, der ebenso wenig über einen festen Stand verfügte, wie sie selbst. So flogen die beiden gemeinsam aneinander geklammert durch den Raum, um letztlich nach einigen Metern hart auf dem Boden aufzukommen.
    Cameron, der mit dem Rücken aufkam, während die Mè relativ weich auf ihm zum Liegen kam, schrie vor Schmerzen laut auf.
    »Verdammt! Was zur Hölle war das?«, fragte er, während sich Nokturijè von ihm erhob.
    »Wir haben stellar beschleunigt«, antwortete sie und wandte ihre Blicke zum Frontfenster, wodurch sie sich erst darüber bewusst wurde, wie weit die Wucht sie hinfort katapultiert hatte.
    Das Bild, das sich ihr bei der Sicht durch das Fenster offenbarte, unterschied sich gänzlich von dem des ihr bekannten Hyperstreams. Es schien so, als zögen hauchdünne, bunt-schimmernde Fäden in alle Richtungen an ihnen vorüber, obgleich sie keinerlei Bewegungen wahrnahm. Sie hatte den Eindruck, dass nicht sie sich, sondern der Raum um sie herum fortbewegen würde.
    Mit gequältem Gesichtsausdruck erhob sich nun auch Cameron, während seine Hand den schmerzenden Rücken stützte.
    »Haben diese Lackaffen keine Trägheitsdämpfer in ihrem Schiff?«, beschwerte er sich grummelnd.
    »Davon gehe ich stark aus, sonst wären wir nur noch Brei an der Rückwand der Kommandobrücke. Es war jedoch äußerst unklug von uns, dies ohne auszureichenden Halt zu vollziehen.«
    Cameron konnte es sich nicht verkneifen, der Mè, die an ihm vorbei lief, um an die Steuerkonsole zu gelangen, nach dieser überaus weisen Erkenntnis ein sarkastisches Lächeln zu erwidern.
    »Auf diesen Trichter wäre ich nie gekommen. Dank meines schmerzenden Rückens werde ich noch sehr lange daran erinnert werden.«
    »Sterben tut noch mehr weh«, erwiderte sie gefühlskalt, während sie einige Eingaben auf dem Holotisch machte.
    »Du sagst das, als ob du damit schon deine Erfahrungen gemacht hättest.«
    Nokturijè sah Cameron mit einem fragenden Blick an.
    »Ich persönlich nicht direkt, doch ich habe schon viele sterben sehen. Aber das ist es nicht, was ich damit zum Ausdruck bringen wollte – alles, worauf ich hinaus wollte, war, dass du froh sein kannst, noch Schmerz empfinden zu können. Viele Geister wären froh, dein Schicksal mit dem ihrem tauschen zu können.«
    Cameron entgegnete dem nichts – er wusste nicht, was er hätte sagen können, was den Worten der Mè auch nur annähernd hätte gerecht werden können. Nokturijè beendete ihre Eingaben unterdessen.
    »Bastille? Hier spricht Nokturijè – Bastille bitte kommen«, sprach sie und wartete auf Antwort.
    Sie wollte sicherstellen, dass alles wie geplant funktionierte und die Raumstation der galaktischen Gemeinschaft ebenfalls den Sprung in den Hyperstream geschafft hatte, doch außer einem leichten sphärischen Rauschen vernahm sie nichts. Die Mè wiederholte ihre Anfrage und wartete erneut auf eine Erwiderung. Doch abermals keine Antwort.
    Langsam befürchtete sie das Schlimmste, während die Unruhe in ihr aufzusteigen drohte. Was wenn sie es nicht geschafft hatten und noch immer in der Milchstraße waren oder noch schlimmer, sie beim Eintritt in den Hyperstream ... die Mè wagte es nicht, diesen Gedanken zu Ende zu führen. Das Leben von Millionen, einfach vergangen – eine furchtbare Vorstellung.
    »Nokturijè?«, erklang es plötzlich aus den Lautsprechern. »Jaro Tem hier.«
    Erleichterung war im Gesicht der Justikarin abzulesen. Freudestrahlend trat sie wieder an den Holotisch, von dem sie sich nur Augenblicke zuvor, voll gegrämter Gedanken, entfernt hatte.
    »Jaro, mein Freund. Es ist gut deine Stimme zu hören. Ich hoffe auf der Bastille sind alle wohlauf.«
    »Wir sind auf dem

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