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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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Fleisch und Blut bist, so war ich dazu in der Lage, ein wenig Weisheit von mir, an dich weiter zu reichen.«
    Lucas wusste nicht, was er entgegen sollte und wenn, dann hätten seine Tränen und seine Bewegtheit alles vollkommen unverständlich klingen lassen. Daher kniete Lucas sich hinunter und schloss den Syka fest in seine Arme, wobei ein leises »Danke«aus seinem Mund entwich.
    »Botschafter Tem«, unterbrach die beiden eines der Besatzungsmitglieder. »Die Anomalie breitet sich aus und es scheint gerade so, als handle es sich dabei um ...«
    Jaro ließ von dem Jungen ab und wandte sich dem Sphärenkonstrukt wieder zu.
    »Ein schwarzes Loch«, vervollständigte er den Satz, den der Elpsi nicht auszusprechen wagte. »Ein alles verschlingendes, unvorstellbar massives schwarzes Loch.«
    Die Sphären hatten ihren Dienst verrichtet und wurden Schiff für Schiff von dem verschluckt, was sie selbst erschaffen hatten. Rein gar nichts hielt der unbezähmbaren Gravitation stand – und es wuchs weiter in einer Geschwindigkeit, wie nichts, was der erfahrene Syka jemals zuvor erblicken durfte, was auch nur annähernd derart zerstörerisch in diesem Universum war.
    »Sir, die wenigen Schiffe, die den Kampf überstanden haben, ziehen sich zurück. Unsere Triebwerke sind, bis auf kleine Einschränkungen, noch funktionstüchtig. Sollen wir es ihnen gleichtun?«
    »Nein!«, erwiderte Jaro und wandte sich denen zu, die den Angriff der Sternschiffe überstanden hatten.
    Die Furcht stand allen in die Gesichter geschrieben und sie erhofften sich vermutlich von ihm, dass er tröstende Worte parat hatte und ihnen sagen würde, dass noch nichts verloren sei – doch ihr Innerstes kannte die Wahrheit bereits.
    »Zu flüchten, würde bedeuten, dem Schicksal und dem Unausweichlichen nicht ins Angesicht zu blicken. Wir würden im besten Falle Stunden gewinnen, wenn gar nur Minuten. Nichts, rein gar nichts wird sich seinem Ende entziehen können.«
    Während Jaro zu den anderen sprach, lenkte Lucas seinen Blick keinen Millimeter von dem ab, was sie auslöschen würde. Inzwischen hatte es den inneren Rand des Trümmerfeldes erreicht und sog die Wracks in sich hinein. Lucas klopfte das Herz bis zum Hals. Auch er würde am Liebsten weglaufen, so schnell und so weit er konnte. Doch Jaro sprach die Wahrheit – was brachten Stunden oder Tage, wenn man wusste, dass der schwarze Tod einem auf den Fersen war. Irgendwann würde er einen einholen, egal wie weit man flog. Dieser Tod hielt keine Hoffnung für einen bereit, dass er vielleicht an einem vorüberziehen würde, einem noch ein oder zwei Tage mehr Zeit gab – dieser Tod war berechnend und kalkulierbar. Wie ein gewaltiger Staubsauger sog er alles in sich hinein, unabhängig davon, um welche Art von Materie es sich dabei handelte.
     
    Ein lautes Ächzen und Stöhnen drang durch alle Gänge und Korridore der Bastille. Auch auf der Kommandobrücke waren die klagenden Stimmen der Raumstation des galaktischen Bündnisses der Milchstraße zu hören, als ob etwas Gewaltiges an der Außenhülle zerrte. Nun war es da und klopfte an ihre Tür, willens, wenn ihm nicht aufgemacht, sich selbst Einlass zu gewähren. Während das zerstörerische Zerren immer stärker wurde und die Klänge des sich verformenden Metalls lauter, drehte sich die Bastille mit ihrer langen Seite dem Monster entgegen. Lucas war es nun nicht mehr gewährt, dem Tod ins Angesicht zu blicken. Stücke lösten sich, die größer waren, als alles, was die Gravitationskraft seither in dem Trümmerfeld zu fassen bekommen hatte. Lucas vermutete, auch wenn er es nicht mit Bestimmtheit sagen konnte, dass es sich dabei um einen der Arme der Station handelte. Inzwischen musste wohl ein jeder begriffen haben, dass es nur noch eine Frage von Sekunden war, bis alles zu Ende sein würde.
    Doch weit gefehlt – jenes Besatzungsmitglied, welches Jaro den Vorschlag zur Flucht unterbreitet hatte, setzte sich auf den Platz des toten Piloten und startete die Triebwerke. Schnell war das Schiff gewendet und für einen Moment schien es so, als würde ein Entkommen tatsächlich gelingen, als sich die Laute von verbiegendem Metall, um ein vielfaches verstärkten. Die Erkenntnis, dass dieses Unterfangen ein Fehlschlag war, ließ Panik ausbrechen. Mit angsterfüllten Gesichtern stürmten die übrig gebliebenen Besatzungsmitglieder zu den Ausgängen. Jeder von ihnen war nur noch darum bedacht das eigene Lebe zu retten und wenn es sein musste auch mit Gewalt.

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