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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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dem Bett und steuerte den kleinen angrenzenden Hygienebereich an. Nach solch einem Horror-Traum hatte er eine Dusche mehr als nur nötig. Er entledigte sich seiner Shorts und war soeben im Begriff, die Zelle zu betreten, als ihm auffiel, dass die Dusche anders aussah, als er es von der Erde gewohnt war.
    »Was ist das denn?«, ärgerte er sich, als er die vielen kleinen Düsen, die überall in der Rundzelle verteilt waren, erblickte. »Können die sich keine normalen Duschen leisten?«
    Aller Enttäuschung zum Trotz stieg der Junge in die Hygienezelle, schloss die Kabinentür und betätigte den Startknopf. Sogleich begannen die rund hundert Düsen damit, seinen Körper lückenlos mit einem feinen Wasserdampf zu benetzen. Lucas fuhr sich durch sein Haar und versuchte, dasselbe Gefühl zu entwickeln, welches er üblicherweise beim Duschen empfand. Doch kaum dass er sich ein wenig darauf eingestimmt hatte, stoppte der Hygienevorgang und es erklang eine kurze Abfolge verschiedener Töne.
    »Verfluchtes Ding! War das schon alles?«, schimpfte er und drückte wie ein Besessener auf dem Starknopf herum – doch nichts passierte.
    Sein morgendlicher Wutausbruch endete mit einem Schlag gegen das Bedienelement. Verärgert stieg er aus der Kabine und suchte nach dem Badetuch, doch das einzige was er fand, war ein kleiner Stofffetzen, der gerade einmal groß genug war, seinen Intimbereich zu bedecken.
    »Das ist jetzt nicht wahr? Noch nicht einmal vernünftige Handtücher haben die hier. Das ist echt zum Kotzen!«, meckerte er weiter und schleuderte es in irgendeine der Ecken. Griesgrämig trat er vor den kleinen Spiegel und sah sich an.
    Auch wenn es nur wenige Tage her war, als er sich zum letzten Mal im Spiegel gesehen hatte, wurde er das Gefühl nicht los, ein wenig erwachsener auszusehen. Vermutlich lag dies an seinen kurzen, jedoch nicht übersehbaren dunkelblonden Bartstoppeln.
    Mit seiner rechten Hand fuhr er sich durch sein Gesicht, was ein kratzendes Geräusch an seinen Fingern und der Handfläche verursachte. Noch nie hatte er sich einen Stoppelbart stehen lassen. Davon abgesehen, dass das, was bei anderen zwei Tage benötigte, bei ihm einen Wachstumsprozess von zwei Wochen in Anspruch nahm. Suchend sah sich Lucas um, ob er nicht irgendwo ein Utensil ausfindig machen konnte, was ihm zur Rasur diente – doch abermals wurde er enttäuscht. Warum sollten die Syka etwas derartiges auch auf ihrem Schiff haben, da sie schließlich gänzlich haarlos sind. Vielleicht würde er bei Gelegenheit den Colonel fragen, ob er ihm seinen Rasierapparat ausleihen könnte.
     
    Es war inzwischen ein kompletter Erdentag seit dem Vorfall auf Da‘Mas Roctar vergangen. Die ungleichen Gefährten zogen sich in die unterschiedlichsten Bereiche des Schiffes zurück, um ein wenig Zeit für sich zu haben. Colonel Cameron Davis hielt das Alleinsein in seinem, ihm zugeteilten Quartier jedoch nicht mehr aus. Zu viele Fragen beschäftigten ihn, welche den CSA-Offizier an den Rande des Wahnsinns trieben – er wollte endlich Antworten haben.
    Cameron glaubte, dass Botschafter Tem mehr wusste, als er ihm erzählt hatte. Sicherlich zeigte er sich betroffen, als der Colonel ihm von der Zerstörung seines Heimatplaneten berichtete. Doch dies mag an der schroffen und äußerst unsensiblen Art und Weise gelegen haben, die er dafür wählte. Das berechtigte ihn jedoch nicht, ihm bedeutende Details zu verschweigen. Und sein Instinkt verriet ihm, dass der Syka noch mehr wusste.
    Cameron wollte dies in einem persönlichen Gespräch in Erfahrung bringen. In dessen Quartier traf er den Syka jedoch nicht an. Und da der Colonel von seiner Vorliebe für gutes Essen wusste, beschloss er kurzerhand die Schiffsmesse aufzusuchen.
     
    Die Messe der Ta´iyr war nicht sonderlich groß. Sie bot an ihren zwei runden Tischen gerade genug Platz für zehn Personen. Umso größer war die angrenzende Speisekammer des Syka Schiffes.
    Botschafter Tem war dabei, sein drittes Frühstück zu sich zu nehmen, als Cameron die Mannschaftsmesse betrat.
    »Colonel Davis«, begrüßte ihn Jaro freundlich. »Komm! Setze dich zu mir. Möchtest du auch eine Schüssel Gr‘eldnek?«
    Ebenso sehr, wie sie es liebten zu essen, genossen sie dabei die Gesellschaft anderer. Ihre Vorlieben für die Wahl ihrer Gerichte waren für einen Menschen jedoch alles andere als appetitanregend. Es gab viele Geschichten über die menschliche Verträglichkeit der sykaschen Küche. Ein Besatzungsmitglied der

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