Sternenfinsternis (German Edition)
gemeinsam rücklings auf dem Steinboden landen.
Wild schwanzwedelnd saß der Hund auf Lucs Brust, der den Eindruck hatte gleich von mindestens fünf Hunden gleichzeitig abgeschlabbert zu werden, so aufgeregt war der Jack-Russell-Terrier.
»Joey hör auf! Bitte!«, schrie Lucas und lachte dabei.
Kri‘Warth konnte diese Situation natürlich nicht wirklich einschätzen und griff mit seiner großen Pranke nach dem winzigen Hund und hob ihn empor.
»War dein mit Fell besetzter Freund böse zu dir oder hat er dir wehgetan? Soll ich ihn bestrafen?«
Lucas sprang sogleich auf und eilte zu dem Hünen, der Joey kritisch beäugte. Joey bellte, knurrte und wand sich, doch er hatte keine Chance, der stählernen Hand des Golar zu entkommen.
»Nein! Nicht! Tu ihm bitte nicht weh. Er freut sich nur, mich wiederzusehen. Er meint es nicht böse. Wirklich!«, flehte Lucas ihn an und gab ihm zu verstehen, dass er ihm Joey aushändigen sollte.
Abermals trat etwas aus der finsteren Öffnung in der Wand hervor. Und Kri‘Warth, kaum hatte er dem Jungen seinen Hund überreicht, hatte schon ein weiteres ahnungsloses Opfer fest in der Mangel.
»Hallo Leute!«, sagte der schmächtige Roctar röchelnd, den der Hüne an der Gurgel gepackt hatte.
»Lass ihn los«, befahl Jaro, der mit den anderen inzwischen ebenfalls an der Öffnung stand. Kri‘Warth tat, was der Syka ihm befohlen hatte.
Schwer atmend rieb sich Todd den Hals und blickte in die Runde.
»Du solltest doch auf die Fähre aufpassen. Was machst du hier?«
»Dieser kleine Jabuki hat mich ausgetrickst«, entgegnete der Roctar und zeigte auf Joey, der noch immer hechelnd, freudestrahlend sein Herrchen anhimmelte.
»Nachdem er aufgewacht war, stand er die ganze Zeit über an der Tür und hat seltsame Geräusche von sich gegeben. Ich ging davon aus, dass er pieseln musste, daher brachte ich ihn auf die Toilette. Doch statt sich dort, wie jedes andere Lebewesen, dass ich kenne, zu erleichtern, rannte das Ungetüm erneut zur Tür und das Spiel begann von vorn. Irgendwann habe ich dann nachgegeben und die Tür geöffnet, doch statt sich irgendwo anders zu erleichtern, rannte er in eine nahegelegene Höhle, wodurch wir nun hier landeten. Ein schlaues Kerlchen ist er allerdings, denn diesen Geheimgang kannte, glaube ich, noch niemand.«
»Auch, wenn es von Vorteil gewesen wäre, diesen geheimen Zugang vorher zu kennen, ist er uns nun von großem Nutzen. Kannst du uns durch diesen Gang zu unserem Raumschiff führen?«, fragte Jaro.
Der Roctar zögerte und überlegte einen Moment lang.
»Sicherlich, doch nur unter einer Bedingung.«
Kri‘Warth griff erneut dessen Kehle und hob ihn hoch.
»Welche Bedingung? Dich laufen zu lassen? Wer garantiert uns, dass du nicht die restlichen Roctar-Wachen alarmierst, ehe wir das Schiff erreicht haben oder du es vielleicht schon getan hast und sie bereits am Höhlenausgang auf uns warten?«, fragte Nokturijè scharf.
»Was wenn ... «, krächzte Todd. »Was wenn keine Roctar auf euch warten, lasst ... lasst ihr mich dann laufen?«
Jaro gab dem Hünen zu verstehen, dass er die Echse runterlassen sollte.
»Du warst das, du hast mich verraten«, fiel Jaro auf.
»Es tut mir unendlich leid, das müsst ihr mir glauben Syka. Aber es ist nicht leicht, auf diesem Planeten Anerkennung zu bekommen oder genug Essen, seine Familie zu ernähren«, sagte Todd reumütig.
»In Ordnung. Du sollst deine Freiheit zurückerhalten, wenn ... «, der Botschafter stockte. »... wenn du uns die Wahrheit erzählt hast. Sollten wir ungehindert zu unserer Fähre gelangen, lassen wir dich laufen. Doch du wirst warten, bis wir gestartet sind. Solltest du dies nicht tun, wird mein Golar-Freund hier eine Impuls-Salve auf dich abfeuern ... und glaube mir Kri‘Warth ist ein sehr guter Schütze.«
Kri‘Warth grinste die Echse mit gefletschten Zähnen an, als ob er sich bereits darauf freuen würde.
»Okay. Ich verspreche, nichts zu tun, und warte, bis sie gestartet sind.«
»Keine krummen Sachen!«, ermahnte ihn Jaro mit seinem erhobenen knubbeligen kleinen Zeigefinger.
»Keine krummen Sachen! Ja!«, wiederholte der Roctar zischelnd.
»Gut, dann bring uns jetzt hier raus«, sprach Nokturijè
»In Ordnung. Folgt mir! Und die Großen unter uns passen bitte auf ihre Köpfe auf«, sagte Todd freudig und ging voran, während ihm die anderen folgten.
Doch kaum dass Kri‘Warth den Eingang zur Höhle betrat, stieß er sich schon das erste Mal seinen Kopf. Und immer
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