Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
Vom Netzwerk:
wieder war ein verärgertes Knurren, Brummen oder Schnauben aus dem engen Gang zu vernehmen.

Kapitel 8
Groteske Bilder
    Ich möchte dir von Vala erzählen, dem einst schönsten Ort im Universum. Die Hügel auf meinem Planeten waren stets saftig grün, seine Wälder voll von Getier der unterschiedlichsten Arten und die Hochebenen waren ebenso rau, wie auch wunderschön zugleich. Doch am hellsten strahlte das Reich Elan, welches sich inmitten der Schönheiten des Planeten Vala befand.
    Ihre Einwohner, wie auch so manche Besucher aus anderen Welten oder Handelsreisende, nannten Elan oftmals auch - die Elfenbeinstadt. Dies war nicht sonderlich weit hergeholt, da ihre höchsten Türme der Form des Stoßzahnes eines Filiatus, einem elefantenähnlichen Waldbewohner, ähnelten. Die Elanianer legten großen Wert auf Sitten und Bräuche. Niemals würden sie einem Lebewesen Unrecht tun oder es gar töten, wenn es nicht einem höheren Zwecke diente – wie zum Beispiel dem Überleben der eigenen Art.
    Zudem fällten sie auch keine Bäume, um Behausungen zu erbauen. Sie nutzten hierzu einen weißen Baumsaft, eine Art Harz, der, wenn er trocknete und aushärtete, nahezu unzerstörbar war. Vorher ließ er sich jedoch in alle nur erdenkliche Formen bringen.
    Die Elanianer waren stets bedacht, sich mit ihrem Leben an das ihrer Umwelt anzupassen. So waren Elans Häuser oftmals mit dickfaserigen Rankpflanzen überwuchert und ihre aus feinstem Schotter bestehenden Fußwege waren gesäumt von prächtigen Blumenhecken und gewaltigen Bäumen.
     
    Mein Name ist Iash und ich liebte meine Stadt und auch den Planeten, mit all seiner Herrlichkeit, wie jeder andere Elanianer. Doch wenn man mich fragte, sagte ich stets, dass die Zuneigung zu meiner Heimat noch ein wenig größer war als die der anderen. Dies war nichts Verwerfliches, wenn man bedachte, dass ich die Herrscherin dieses wundervollen Landes war. Und ebenso, wie ich diese Stadt und ihre Einwohner liebte, empfanden meine Untertanen höchste Zuneigung zu mir, ihrer Monarchin.
    Frieden und Wohlstand prägte das Bild unserer Gemeinschaft bis zu jenem Tag, an dem Fremde eintrafen – von dort an sollte sich alles ändern.
    Ich war an diesem Tag gerade damit beschäftigt, ein Schreiben zu verfassen, welches das Handelsabkommen mit einer alliierten Rasse neu regeln sollte, als mein oberster Berater, Diener und Vertrauter Huns in mein Amtszimmer geeilt kam.
    »Meine Herrin, meine Herrin!«, sprach er atemlos.
    Ich sah Huns überrascht an, da ich ihn höchst selten derart aufgebracht erlebte.
    »Mein lieber Huns. Warum bist du nur so aufgewühlt?«, fragte ich ihn.
    Er lief einige Male vor meinem Schreibtisch auf und ab, als ob er nicht wisse, wie er anzufangen habe, doch dann sprühte es förmlich aus ihm heraus.
    »Die Avajianer sind soeben gelandet und wollen mit euch sprechen, meine Gebieterin«, sprach er fix und hielt sich, womöglich aus Furcht, die Hände vor den Mund. Seine Augen waren groß und starr.
    Die Avajianer, muss ich noch hinzufügen, waren die einzige Rasse in unserer Galaxie, mit denen wir keinen Handel betrieben. Schon zu Zeiten meines Vaters und dessen Vater lehnten wir eine Koalition mit diesen barbarischen Tunichtguten ab. Ihr letzter Besuch war jedoch schon Jahrhunderte her und somit dieser der erste unter meiner Regentschaft.
    Ich würde lügen, wenn ich keine Furcht verspürt hätte, doch ich war ein sehr besonnener Elanianer und war bemüht, in jeder Lebensform etwas Gutes zu sehen.
    »Guter Huns. Führe sie in den großen Regentensaal. Ich werde mir dort das Anliegen ihres Besuches anhören.«
    Huns wirkte überrascht, wenn nicht gar erschüttert. Er blickte mich mit leichenblassem Gesicht und weit aufgerissenen Augen an.
    »Huns. Hast du mich eben verstanden?«, forderte ich seine Bestätigung.
    »Gewiss meine Herrin«, entgegnete er. »Doch war euer Großvater der letzte Regent, der diese Scharlatane empfangen hat und dies endete beinahe in einem Desaster.«
    »Mir sind die Geschichten durchaus bekannt, doch ich werde sie dennoch willkommen heißen. Wer weiß, vielleicht haben sie sich verändert und tragen zum Wohl unserer Gemeinschaft bei.«
    Der Gesichtsausdruck meines getreuesten Beraters sprach Bände, doch er entgegnete nichts weiter. Er verneigte sich und eilte von dannen.
    Wenig später begab ich mich in den großen Regentensaal, aus welchem ich bereits auf dem Korridor ein tosendes Männerstimmengelage vernahm. Ich öffnete die Tür und erblickte

Weitere Kostenlose Bücher