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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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Planeten vom Orbit aus gesehen – doch nun war es zu spät.
    Schlagartig waren die Flammen verschwunden und Lucas bot sich eine Aussicht, wie er sie noch nie in seinem Leben zuvor zu Gesicht bekam.
    Dichte üppige Wälder zogen sich durchs Land, graue am Horizont. In der Sonne schimmernde Bergketten erhoben sich aus dem Terrain – Seen und Flüsse so blau wie das blaueste Meer durchschnitten die grandiose Landschaft. Auch wenn es auf der Erde ähnliche, unberührte Orte gab, waren die Farben hier so unglaublich intensiv. Und an dem hellblauen Himmel konnte man die Schönheit Teklars bewundern. Lucas war fasziniert von dem atemberaubenden Anblick dieser Welt.
     
    Die Ta´iyr setzte zum Sinkflug an, so dicht an den unter ihnen liegenden Baumwipfeln vorüber, dass Lucas die Befürchtung hatte, diese jeden Moment zu streifen. Kaum dass er diesen besorgniserregenden Gedanken zu Ende gedacht hatte, waren die Bäume unter ihnen auch schon wieder verschwunden und es erstreckte sich vor seinen Augen eine saftig grüne Graslandschaft. In der Ferne, sich rasant nähernd, baute sich eine Stadt vor ihm auf. Auch wenn die vielen kleinen weißen Bauten, vermutete Wohnhäuser, sicherlich schön anzublicken waren, lag seine Aufmerksamkeit auf einem viel imposanteren Bauwerk.
    Der Junge erspähte eine weitläufige, von dicken weißen Mauern umsäumte Parkanlage, aus dessen Mitte sich ein wahres architektonisches Meisterwerk erhob. Es schien geradewegs aus einem der vielen Märchenbücher entsprungen zu sein, die Lucas aus seiner Kindheit kannte. Golden schimmerte der zentrale gigantische Zwiebelturm, der dem Himmel zu trotzen schien, wie aus 1001er Nacht. Auch wenn die anderen acht Türme, die ebenso Zwiebeldächer trugen, kleiner erschienen, wurde Lucas schnell bewusst, dass ihre wahren Ausmaße vermutlich nicht nur von ihm schnell unterschätzt wurden.
    Ein wenig erinnerte ihn seine Architektur an das auf der Erde, in Indien, befindliche Taj Mahal, welches der damalige Großmogul, dessen Name Lucas beim besten Willen nicht einfallen wollte, seiner verstorbenen Hauptfrau Mumtaz Mahal zu Ehren erbauen ließ. Anders als dieses, das als eines der sieben Weltwunder auf der Erde galt, nahm der Palast vor seinen Augen viel gewaltigere Dimensionen an – man konnte es schon beinahe als eine Stadt in einer Stadt bezeichnen, wobei seine Umgebung eher ländlich wirkte, mit all den kleinen Häusern – dies war das Schloss der Matriarchin von Turijain.
     
    Die Ta´iyr kreiste einige Male um den imposanten Palast, was es Lucas ermöglichte, sich einen bleibenden Eindruck zu verschaffen und setzte schließlich hinter dem Anwesen zur Landung an. Auch wenn das Syka-Schiff enorme Ausmaße hatte, wäre auf dem Landeplatz hinter dem Prachtbau genügend Raum vorhanden gewesen, vier weiteren Schiffen derselben Größe Platz zu bieten.
    Lucas eilte zum hinteren Schleusentor, auf keinen Fall wollte er den ihm angekündigten, prunkvollen Empfang der Turijain verpassen.
    Schwer atmend schien er der Erste zu sein, der an dem Tor mit dem Senkschott, welches als Laufsteg genutzt werden konnte, eintraf. Für einen Moment des Zweifels, ob seine Freunde nicht doch einen anderen Ausstieg verwenden würden, sah er angespannt zur Laderaumtür, als sich diese auf einmal öffnete. Jaro lief allen anderen voraus und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als er Lucas erblickte, der bereits auf sie wartete.
    »Mir scheint, dass du innerhalb der kurzen Zeit, in welcher du erst hier bist, die Schleichwege der Ta´iyr besser kennst, als ich, obwohl sich dieses Schiff bereits seit Jahrzehnten in meinem Besitz befindet.«
    Lucas grinste geschmeichelt.
    Das Senkschott öffnete sich und ließ frische Luft in den Frachtraum der Ta´iyr eindringen. Lucas atmete tief durch. Er hatte das Gefühl, niemals zuvor derart reine Luft in seinen Lungen verspürt zu haben. So musste es vor ein paar Jahrhunderten auf dem blauen Planeten gewesen sein. Inzwischen war die Luft auf der Erde zwar wieder genießbarer, doch es gab Zeiten, insbesondere in den Giga-Metropolen, wie Liberty City, New Angeles oder einer der asiatischen Terra-Metropolen, in denen man die Straßen ohne Gasmasken gar nicht mehr betreten konnte. Man wäre innerhalb kürzester Zeit einer tödlichen Kohlenmonoxydvergiftung erlegen.
     
    Als der Steg komplett auf dem Boden aufsetzte, dachte sich Lucas, dass ein Staatsempfang in diesem Teil der Galaxie, wohl anders definiert wurde, als er sich dies ausmalte –

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