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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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dann verlassen sie den Raum. Ich möchte nicht, dass sie das mitansehen.«
    Der Colonel entfernte sich ein paar Schritte, um ihnen ein wenig Privatsphäre zu gewähren.
    Nur wenige Augenblicke später, rannte der Matriarchinnen-Gatte in Tränen aufgelöst hinaus.
    Cameron ging wieder zu der verletzten Herrscherin.
    Er zitterte am gesamten Leib, als er die Waffe erhob und auf den Kopf der Matriarchin zielte.
    Tränen liefen seine Wangen hinab. Auch wenn er wusste, dass er das Richtige tat, war dies eine Entscheidung, die tiefgreifende Konsequenzen mit sich brachte. Seinem Opfer, auch wenn es in diesem Fall ihr sehnlichster Wunsch war, dabei in die Augen zu blicken, war für ihn in diesem Moment bei Weitem schlimmer, als das, was er von jeher verabscheute, zu tun.
    Nach den Ereignissen auf Da‘Mas, bei denen er aus ganz anderen Beweggründen zur Waffe gegriffen hatte, nämlich zum Schutze der anderen und seines eigenen Lebens, hoffte er, nie wieder eine Schusswaffe nutzen zu müssen. Und dennoch stand er nun hier. Seinen Finger am Abzug. Bereit zu schießen. Doch er konnte es nicht.
    Die Matriarchin sah lächelnd zu ihm auf.
    »Erlöse mich Mensch und gib meinem Geist Frieden. Niemand wird dir diese Tat vorwerfen. Ganz im Gegenteil, sie werden dich als Helden sehen, dass du einer todgeweihten Herrscherin den Übergang in das große Reich erleichtert hast. Ich danke dir.«
    Ihre Worte trieben Cameron noch mehr das Wasser in die Augen.
    Seinen Arm auf das Ziel ausgerichtet, wandte er seinen Blick von ihr ab – und betätigte den Abzug!
     
    Cameron ließ die Waffe fallen und lief starr, mit dem Blick auf sein Opfer gerichtet, einige Schritte zurück und setzte sich zu Boden. Er hatte das Gefühl, dass gerade auch etwas in ihm gestorben war. Durch diese Tat wurde von ihm eine Schwelle überschritten, die er niemals überschreiten wollte.
    Ilju stürmte, nachdem er den Schuss vernommen hatte, wieder in den Raum hinein, auf seine Frau zu, warf sich erneut auf seine Knie und betrauerte lauthals den Verlust seiner geliebten Herrin.
     
    »Wir müssen gehen«, sprach ihn Cameron nach einiger Zeit an, nachdem er sich wieder gefangen hatte.
    »Nokturijè und die anderen warten sicher schon auf uns. Außerdem müssen wir herausfinden, was überhaupt geschehen ist.«
    Er packte Ilju unter den Armen und zog ihn auf die Beine. Nur widerwillig trennte dieser sich von dem leblosen Leib seiner Frau. Doch er folgte dem Colonel und gemeinsam verließen sie das einstmals prunkvolle Schlafgemach der Matriarchin.
     
    Cameron und Ilju stießen wenig später auf Nokturijè, Kri‘Warth und Jaro, die in dem geheimen Schiffshangar im Untergrund auf sie warteten.
    »Wo sind die anderen?«, fragte Nokturijè besorgt, als sie nur den Gemahl der Matriarchin in seinem Schlepptau sah.
    Bedrückt sah der Colonel die Mè an.
    »Ich konnte Lucas nicht finden. Ist denn Letuijè inzwischen aufgetaucht?«
    »Nein, ist sie nicht«, antwortet ihm Nokturijè, während sie sich umsah, um das Offensichtliche zu verdeutlichen.
    »Wo ist die Matriarchin?«, wollte Jaro wissen, was Ilju trauerbekundend sein Haupt senken ließ.
    »Unsere Herrscherin ist von uns gegangen. Sie wurde in ihrem Gemach von einer Bettsäule erschlagen.«
    Auch wenn Cameron wusste, dass dies nicht ganz der Wahrheit entsprach, wagte keiner der Anwesenden dieses grauenvolle Thema zu vertiefen und weitere Fragen zu stellen, worüber er heilfroh war. Seine quälenden Gedanken, dass er die Matriarchin töten musste, ließ in seinem Kopf ständig dasselbe Wort widerhallen ›Mörder ... Mörder‹
    »Möge sie im Reich der unsterblichen Seelen ihre immerwährende Ruhestätte finden«, sagte Jaro und verneigte sich vor Ilju.
    »Ich danke ihnen, werter Botschafter«, entgegnete dieser.
    In diesem Moment ging die Pforte zum Hangar auf und Lucas trat ein, der Letuijè, so gut er konnte, beim Gehen unterstützte. Die Jungmatriarchin war bemüht, ihr verletztes Bein nicht zu belasten. Die Erschöpfung war Lucas, der das Gewicht Letuijès zusätzlich tragen musste, geradezu anzusehen. Er war müde und die Stunden, die er unentwegt in den Lüftungsschächten unterwegs war, steckten ihm sprichwörtlich in den Knochen. Er wollte nur noch duschen und sich ins Bett legen.
    »Hey Leute! Kann mir mal jemand helfen? Ich brech gleich zusammen.«
    »Kri‘Warth, Cameron. Letuijè ist verletzt, helft Lucas«, rief Nokturijè, auf dass die Beiden dem Jungen zur Hilfe eilten.
    Kri‘Warth kam dem Colonel

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