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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Liebe und an Einsamkeit.
    Ich schwimme –
    Kreise – wie die anderen 
    und begreife –
    traurig – ich bin 
    sichtlos –
    seufzend –
    allein
    Nur langsam dämmerte es Sah’ot. Er hatte den Rhythmus des »Rauschens« von unten übernommen. Er schüttelte den Kopf. Aber als er lauschte, war es immer noch da. Ein Lied. Es war ein Lied!
    Sah’ot konzentrierte sich. Es war, als wollte man allen Teilen einer sechsteiligen Fuge gleichzeitig folgen. Die Strukturen überlappten einander mit unglaublicher Komplexität. Kein Wunder, daß sie alle dachten, es sei ein Rauschen! Selbst ihm wäre es beinahe entgangen!
    Der Timer an seinem Geschirr summte, aber Sah’ot bemerkte es nicht. Er war zu sehr darin vertieft, dem Planeten zu lauschen, der für ihn sang.

47. Streaker
    Moki und Haoke hatten sich beide freiwillig zum Wachdienst gemeldet, allerdings aus verschiedenen Gründen. Beide genossen es, zur Abwechslung einmal außerhalb des Schiffes zu sein. Und keinen der beiden Delphine störte es sonderlich, daß sie stundenlang ununterbrochen in den dunklen, lautlosen Wassern rings um das Schiff an einen Schlitten angestöpselt bleiben mußten.
    Aber darüber hinaus unterschieden sie sich. Haoke war da, weil er fand, daß es notwendig war. Moki hingegen hoffte, der Wachdienst würde ihm Gelegenheit geben, etwas zu töten.
    »Ich wünschte, Takkata-Jim hätte mich hinter Akki hergeschickt-t-t, und nicht K’tha-jon«, schnarrte Moki. »Ich hätte den Klugscheißer ebensogut erwischen können.«
    Mokis Schlitten ruhte zwanzig Meter weit von Haoke entfernt auf der unterseeischen Anhöhe, die das Schiff überragte. Noch beleuchteten Bogenlampen die Außenhaut der Streaker, aber die Umgebung lag jetzt verlassen – verbotenes Gelände für alle außer den wenigen, denen der Vize-Captain sein Okay gegeben hatte.
    Moki sah Haoke durch die flexible Blasenkuppel seines Schlittens hindurch an. Haoke schwieg wie gewöhnlich. Er hatte Mokis Bemerkung völlig ignoriert.
    Dieser arrogante Sproß eines Stinkkraken! Haoke war auch so ein Tursiops-Schlauberger, genauso wie Creideiki und dieser hochnäsige kleine Kadetten-Fin, dieser Akki! Moki formte eine kleine Klangskulptur in seinem Kopf. Es war ein Bild des Rammens und Reißens. Einmal hatte er Creideiki die Rolle des Opfers gegeben. Der Captain, der ihn so oft erwischt hatte, wenn er sich drücken wollte, und der ihn immer wieder in Verlegenheit gebracht hatte, indem er seine anglischen Grammatikfehler korrigierte, dieser Captain hatte endlich seinen gerechten Lohn bekommen. Moki war froh darüber, aber nun brauchte er ein anderes Ziel für seine Phantasien. Es machte keinen Spaß, sich vorzustellen, wie man einfach nur irgend jemanden zerfetzte.
    Der Calafier, Akki, konnte gut dafür herhalten, nachdem man herausgefunden hatte, daß er den Vize-Captain verraten hatte. Moki hatte gehofft, er würde derjenige sein, den man hinter dem Kaddy herschickte, aber Takkata-Jim hatte statt dessen K’tha-Jon ausgesandt und dabei erläutert, es gehe darum, Akki zu disziplinieren, nicht zu ermorden.
    Der Riese hatte auf solche feinen Unterscheidungen offenbar nichts gegeben, als er mit einem starken Lasergewehr bewaffnet aufgebrochen war. Vielleicht hatte der Vize-Captain K’tha-Jon ganz und gar nicht fest im Griff und ihn um seiner eigenen Sicherheit willen fortgeschickt. Als er das Funkeln in K’tha-Jons Auge gesehen hatte, war Moki klar gewesen, daß der Calafier nicht zu beneiden sein würde, wenn man ihn fände. Aber K’tha-Jon sollte Akki ruhig haben! Der Verlust eines kleinen Vergnügens beeinträchtigte Mokis glänzende Laune nicht nennenswert.
    Zur Abwechslung war es gut, GROSS zu sein! In seinen Freiwachen schwamm ihm jeder aus dem Weg, als sei er ein Schwarmführer! Er hatte bereits ein Auge auf eins oder zwei dieser sexy Weiber in Makanees Lazarettstation geworfen. Ein paar der jüngeren Männchen sahen auch ganz gut aus... Moki war da nicht wählerisch.
    Sie würden es sich noch alle überlegen, wenn sie erst begriffen hatten, wohin die Strömung jetzt floß. Einen Augenblick lang widerstand er einem Drang, aber dann konnte er nicht anders – er stieß ein kurzes, triumphierendes Zwitschern in verbotener Form aus.
    Ruhm! ist, ist, 
    Ruhm! Beißen ist und Ruhm! 
    Weiber, unterwerft euch! 
    Ein neuer Bulle ist! ist!
    Er sah, wie Haoke endlich reagierte. Der andere Wächter zuckte kurz auf und hob den Kopf, um Moki anzuschauen. Aber er schwieg, als Moki ihm trotzig ins Auge

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