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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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wußte, daß Tsh’t in diesem Augenblick draußen zwischen den Arbeitern umherschwamm, scherzte und die Moral aufrechterhielt. Der PSI-Lärm war wie ein brennendes Jucken, aber ein Jucken mit einem unheimlichen Rhythmus. Er pulsierte, als liege ihm ein Code zugrunde, den sie nicht so recht zwischen die Kiefer bekam.
    Sie sah Hannes Suessi an, der auf einem Handlauf an der Wand saß und sehr müde aussah. Er hatte sich eben für ein paar Stunden aufs Ohr legen wollen, aber der psionische Überfall machte ihm offensichtlich noch mehr zu schaffen als den Delphinen. Er hatte ihn mit dem Kratzen von Fingernägeln auf einer Schiefertafel verglichen.
    »Ich kann mir nur zwei Möglichkeiten denken, Hikahi. Eine davon wäre eine wunderbare Neuigkeit. Die andere wäre ungefähr das Schlimmste, was wir uns vorstellen können.«
    Sie nickte mit dem schlanken Kopf. »Wir haben unsere Schaltungen mehrfach geprüft-t, wir haben drei Kuriere mit einer Nachricht zurückgeschickt, und trotzdem schweigt das Schiff. Ich muß das Schlimmste annehmen.«
    »Man hat die Streaker gefaßt.« Suessi schloß die Augen. »Ja. Diese PSIWelle kommt von irgendeinem Punkt an der Oberfläche dieses Planeten. Womöglich kämpfen die Galactics jetzt um sie, oder um das, was von ihr übrig ist.«
    Hikahi faßte einen Entschluß. »Ich fahre mit diesem Boot zur Streaker zurück. Ich werde nur noch so lange warten, bis Sie die Quartiere für die Arbeitstrupps im Wrack versiegelt haben. Sie werden Strom vom Skiff brauchen, um die Akkumulatoren des Thennanin-Schiffes zu laden.«
    Suessi nickte. Hikahi brannte sichtlich darauf, so schnell wie möglich aufzubrechen. »Dann gehe ich hinaus und helfe.«
    »Sie haben jetzt dienstfrei. Das kann ich nicht gestatten.«
    Suessi schüttelte den Kopf. »Hören Sie, Hikahi, wenn wir die Kammern im Wrack so weit vorbereitet haben, können wir gefiltertes Sprudelwasser für die Fen reinpumpen, und dann können sie sich da ausruhen. Das Wrack ist auch gegen dieses Psychogekreisch sauber abgeschirmt. Und was das Wichtigste ist, ich habe da meine eigene Kabine, eine, die trocken ist und frei von diesen Schwärmen quiekender, ungezogener Kinder, die dauernd Spottverse singen, sobald ich ihnen den Rücken zukehre!« In seinen Augen schimmerte sanfte Ironie.
    Hikahis Mundwinkel bogen sich leicht. »Dann warten Sie eine Minute, Wunderbarer Spielzeugmacher. Ich komme mit. Das Arbeiten wird uns von den Fingernägeln der ETs ablenken.«
    Krat, die Soro, spürte nichts von diesem markerschütternden Kreischen. Ihr Schiff war gegen PSI-Störungen gefeit. Erst von ihrem Personal erfuhr sie davon. Mit einigem Interesse nahm sie die Datenrolle von dem Pila Cullalberra entgegen. Sie hatten im Laufe der Schlacht sehr viele solcher Signale aufgefangen. Aber noch keines davon war vom Planeten ausgegangen. Nur in wenigen kleinen Scharmützeln war der Krieg bis hinunter nach Kithrup selbst gedrungen. Normalerweise hätte sie einfach einen Lenktorpedo abfeuern lassen und die Sache vergessen. Die erwartete Allianz von Thennanin und Tandu kristallisierte sich in der Nähe des Gasgiganten heraus, und sie hatte Pläne zu schmieden. Aber etwas an diesem Signal fesselte sie.
    »Stellt den exakten Ursprung dieses Signals auf einer Planetenkarte fest«, beauftragte sie den Pila. »Außerdem sind sämtliche Landungspositionen feindlicher Schiffe einzutragen.« »Es gibt jetzt Dut-zen-de, und die Po-si-tio-nen sind sehr vage«, kläffte der PilaStatistiker. Seine Stimme klang hoch und schrill, und für jede Silbe klappte er den Mund auf und zu. Über seinen kleinen, schwarzen Augen schwankten haarige Fühler.
    Krat würdigte ihn keines Blickes. »Als die Soro intervenierten, um den pilanischen Dienstkontrakt mit den Kisa zu beenden«, zischte sie, »geschah dies nicht, um euch zu Großen Alten zu machen. Werde ich mit dir diskutieren wie ein Mensch, der seinen Schimpansen hätschelt?«
    Cullalberra erbebte und verneigte sich hastig. Dann huschte der untersetzte Pila flink zu seiner Datenzentrale zurück. Krat schnurrte glücklich. Ja, die Pila waren nahezu perfekt! Arrogant und herrisch gegen ihre eigenen Klienten und Nachbarn, waren sie bei jeder Laune eines Soro dienstbeflissen zur Stelle. Wie wundervoll es war, zu den Großen Alten zu gehören!
    In dieser Hinsicht war sie den Menschen etwas schuldig. Innerhalb weniger Jahrhunderte hatten sie die Tymbrimi als Schreckgespenster für die Disziplinierung aufsässiger Klienten nahezu ersetzt. Sie

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