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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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symbolisierten alle Nachteile eines liberalistischen Liftings. Wenn Terra endlich gedemütigt wäre, wenn man die Menschen in den ihnen gebührenden Klientenstatus überführt hätte, dann würde man wohl ein neues schlechtes Beispiel finden müssen.
    Krat schaltete sich in eine private Kommunikationsleitung. Auf dem Display erstrahlte das Bild der Soro Pritil, der jungen Kommandantin eines der Schiffe in ihrer Flotte.
    »Ja, Flottenmutter.« Pritil verneigte sich, langsam und sparsam. »Ich höre.«
    Krats Zungenspitzen zuckten angesichts der Dreistigkeit des jungen Weibchens. »Schiff Nummer sechzehn war ein wenig langsam im letzten Gefecht, Pritil.«
    »Das ist eine Meinung.« Pritil betrachtete ihre Paarungsklaue. Dann machte sie sich daran, sie vor dem Monitor zu säubern, eine Ungezogenheit, die ihre Gleichgültigkeit demonstrieren sollte.
    Junge Weibchen verstanden nur selten, daß eine echte Beleidigung subtil sein und das Opfer eine Weile brauchen mußte, um sie zu entdecken. Krat beschloß, Pritil diese Lektion zu erteilen. »Sie braucht eine Ruhepause für die Reparaturarbeiten. Im nächsten Kampf würde Schiff Nummer sechzehn sonst so gut wie nutzlos sein. Aber es gibt einen Weg für sie, Ehre zu gewinnen – und vielleicht sogar die Beute.«
    Pritil sah auf. Ihr Interesse war erregt. »Ja, Flottenmutter?«
    »Wir haben einen Ruf aufgefangen, der etwas zu sein vorgibt, vielleicht der Ruf eines Feindes nach Entsatz. Aber ich habe den Verdacht, es könnte auch etwas anderes sein.«
    Der Hauch von Intrige wirkte sichtlich verlockend auf Pritil. »Ich will weiter hören, Gruppenmutter.« Krat seufzte über soviel Berechenbarkeit. Sie wußte, daß die jüngeren Captains allesamt heimlich glaubten, was die Legenden über Krats Ahnungen erzählten. Pritil würde klein beigeben, das war ihr von vornherein klar gewesen. Du hast noch viel zu lernen, dachte sie, bevor du mich stürzt und meinen Platz einnimmst, Pritil. Zuvor wird dein junger Panzer viele Narben der Einsicht davontragen müssen. Mit Freuden werde ich dich bis zu jenem Tag lehren, Tochter.
    Gillian und Makanee sahen auf, als Takkata-Jim und Dr. Metz in die Krankenstation kamen, begleitet von drei kräftigen, hartgesichtigen Stenos im Kampfgeschirr. Wattaceti stieß einen quiekenden, unverständlichen Schrei der Entrüstung aus und schoß nach vorn, um den Neuankömmlingen den Weg zu versperren. Makanees Assistentinnen blieben zwitschernd hinter der Ärztin.
    Gillians und Makanees Blicke trafen sich. Sie waren gekommen, die Konfrontation war da. Jetzt würde man sehen, ob Makanee sich alles nur eingebildet hatte. Gillian hegte immer noch die Hoffnung, daß Takkata-Jim und Dr. Metz zwingende Gründe für ihr Handeln vorzuweisen hätten und Creideikis Verletzung tatsächlich auf einen Unfall zurückgehe. Makanee indessen hatte keine Zweifel mehr. Akki, der kleine Kadett von Calafia, war immer noch nicht zurück. Die Ärztin funkelte Takkata-Jim an, als sei er ein Tigerhai. Der Gesichtsausdruck des männlichen Delphins trug wenig dazu bei, diesen Eindruck zu verändern.
    Gillian besaß eine Geheimwaffe, aber sie hatte sich geschworen, sie nur in allerhöchster Not zu verwenden. Sie sollen sich zuerst äußern, dachte sie. Sie sollen ihre Karten auf den Tisch legen, bevor wir das letzte As aus dem Ärmel ziehen. Die ersten Schritte würden womöglich nicht ungefährlich sein. Sie hatte von ihrem Büro aus nur kurz mit der Niss sprechen können, bevor sie in die Krankenstation geeilt war. Ihre Position konnte sich als schwierig erweisen, wenn sie den Grad des Atavismus, der an Bord der Streaker eingerissen war, unterschätzte. Vielleicht hätte sie Keepiru bei sich behalten sollen.
    »Doktor Baskin!« Ignacio Metz kam nicht sehr dicht heran, sondern ergriff sogleich einen Handlauf an der Wand und ließ einen bewaffneten Stenos an sich vorübergleiten. »Es ist nett, Sie wiederzusehen, aber wieso haben Sie sich nicht angemeldet?«
    »Eine grobe Verletzung der Sssicherheitsvorschriften, Doktor«, fügte Takkata-Jim hinzu.
    So sollte der Hase also laufen, dachte Gillian. Vielleicht würden sie versuchen, diesen Prügel lang genug zu schneiden, um sie damit in die Zelle zu bringen.
    »Aber ich bin zur Sitzung des Schiffsrates hergekommen, Gentlefin und -mel. Ich habe eine Nachricht von Dr. Makanee erhalten, die mich deshalb zurückrief. Tut mir leid, wenn Ihre Brückenmannschaft meine Antwort vertrödelt hat. Wie ich höre, sind jetzt großenteils neue und

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