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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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zunutze gemacht hatte. »Außerdem werde ich mich dicht bei Ignacio Metz aufhalten. Er ist ein leichtgläubiger Mann, aber wenn er mitansieht, daß Sie mir etwas antun, werden Sie ihn verlieren. Und Sie brauchen einen Menschen an Ihrer Seite, nicht wahr? Wenn Sie nicht mindestens einen haben, werden sogar die Stenos von Ihnen abfallen.«
    Takkata-Jim klapperte laut mit den Kiefern. »Versuchen Sie nicht, mich zu drangsalieren! Ich brauche Ihnen nichts ›anzutun‹! Ich bin das rechtmäßige Oberhaupt auf diesem Schiff! Ich kann Sie unter Arressst stellen!«
    Gillian betrachtete ihre Fingernägel. »Sind Sie da sicher?« »Sie würden die Besatzung dazu anstiften, dem rechtmäßigen Herrn des Schiffes den Gehorsam zu verweigern?« Takkata-Jim schien ehrlich erschrocken zu sein. Er mußte wissen, daß ihr viele, vielleicht die meisten der Tursiops folgen würden, was immer die Gesetze dazu sagen mochten. Aber das wäre Meuterei, und die Mannschaft würde auseinanderbrechen. »Ich habe das Recht auf meiner Seite!« zischte er. Gillian seufzte. Sie mußte ihren Trumpf ausspielen, trotz des Schadens, den sie damit anrichten würde, wenn die Delphine auf der Erde davon erführen. Sie wisperte die beiden Worte, die sie nicht hatte aussprechen wollen. »Geheime Befehle.«
    Takkata-Jim starrte sie an, dann stieß er einen markerschütternden Schrei aus. Er erhob sich auf die Schwanzflosse und überschlug sich rückwärts. Der Wach-Fin blinzelte verwirrt. Gillian drehte sich um und sah, daß Metz und Wattaceti verblüfft zu ihnen herüberschauten. »Das glaube ich Ihnen nicht!« schrie Takkata-Jim. Er prustete, und das Wasser spritzte in alle Richtungen. »Auf der Erde hat man es unsss versprochen! Die Streaker ist unser Schiff!«
    Gillian zuckte die Achseln. »Fragen Sie die Brückenbesatzung, ob die Waffensteuerung funktioniert«, schlug sie vor. »Lassen Sie jemanden versuchen, durch die Außenschleuse hinauszugelangen. Oder versuchen Sie, die Tür zur Waffenkammer zu öffnen.«
    Takkata-Jim wirbelte herum und schoß auf einen Intercom-Monitor am hinteren Ende der Kammer zu. Sein Leibwächter starrte Gillian einen Moment lang an und folgte ihm dann. Sein Blick zeigte, daß er sich verraten fühlte. Nicht die ganze Besatzung würde es so empfinden, das wußte Gillian. Die meisten würden wahrscheinlich entzückt sein.
    Aber tief in ihrem Innern würde sich die Implikation dieser Neuigkeit festsetzen. Eines der Hauptziele der Streaker-Mis sion, nämlich, den Neo-Fen ein Gefühl von Selbstvertrauen und Unabhängigkeit zu vermitteln, war damit aufs Spiel gesetzt.
    Hatte ich eine andere Wahl? Gibt es irgend etwas anderes, das ich vorher hätte versuchen müssen?
    Sie schüttelte den Kopf und wünschte sich, Tom bei sich zu haben.
    Vielleicht hätte Tom dies alles mit einem sarkastischen kleinen Trinärverschen in Ordnung gebracht, mit dem er alle beschämt hätte.
    Oh, Tom, dachte sie. Ich hätte an deiner Stelle gehen sollen.
    »Gillian!«
    Makanees Schwanzflosse peitschte das Wasser, und ihr Geschirr schwirrte. Mit einem ihrer stählernen Arme deutete sie auf den verletzten Delphin in seinem Gravitationstank.
    Creideiki sah sie an!
    »Joshua H. Bar...! Aber Sie haben doch gesagt, seine Hirnrinde sei verschmort!« Metz riß die Augen auf.
    Ein Ausdruck tiefster Konzentration legte sich auf Creideikis Züge. Er atmete schwer, dann entrang sich ein verzweifelter Schrei seiner Brust. »Hinaus!:«
    »Das issst unmöglich!« seufzte Makanee. »Sein Sprachzentrum...« Creideiki runzelte angestrengt die Stirn.

    Hinaus : 
    Creideiki! 
    Schwimmen : 
    Creideiki!
    Das war Baby-Trinär, aber es besaß einen merkwürdigen Unterton. Und in den dunklen Augen funkelte Intelligenz. Gillians telempathischer Sinn vibrierte.
    »Hinaus!:« Er wirbelte in seinem Tank herum und ließ seine kraftvolle Schwanzflosse mit mächtigem Dröhnen gegen das Sichtfenster schlagen. Er wiederholte das anglische Wort, und die fallende Sprechmelodie ließ es klingen wie ein Trinärsatz. »Hinauss!:«
    »Helft ihm herausss!« befahl Makanee ihren Assistentinnen. »Vorsichtig! Aber schnell!«
    Takkata-Jim kam pfeilschnell von seinem Intercom-Monitor zurück. Wut stand ihm im Gesicht. Aber beim Gravitationstank hielt er abrupt an und starrte in die leuchtenden Augen des Captains.
    Das war das Ende.
    Er rollte sich hin und her, als könne er sich nicht zu einer angemessenen Haltung entschließen. Schließlich wandte er sich Gillian zu.
    »Was ich getan habe, habe

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