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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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noch jemanden zu diesem Treffen. Ich bestehe nicht auf Thennanin. Ein Kampf-Planetoid der Jophur wird vollauf genügen. Du mischst die Brüder ein bißchen auf, und ich verspreche dir fünf Sutras, zehn Avemaria und den Kiddush, wenn ich wieder nach Hause komme. Okay? Ich werde sogar’ein paar Credits in einen Automaten werfen, wenn du willst.
    Er stellte sich vor, wie eine Kriegsflotte von Tymbrimi, Menschen und Synthiern aus den Wolken brach, die Tandu in Fetzen schoß und den Himmel von Fanatikern säuberte. Es war eine wunderschöne Vorstellung, wenngleich ihm ohne Nachdenken ein Dutzend gute Gründe einfiel, weshalb es wahrscheinlich nicht geschehen würde. Zum einen würden die Synthier, so freundlich sie auch gesonnen waren, nicht intervenieren, solange sie sich ihrer Sache nicht völlig sicher waren. Die Tymbrimi indessen würden der Erde wahrscheinlich helfen, sich zu verteidigen, aber allzu bereitwillig würden sie ihre hübschen, humanoiden Hälse für einen Haufen verlorener Wölflinge auch nicht hinhalten.
    Okay, Ifni, Dame Fortuna, Herrin der Wechselfälle. Er befingerte Bombe Nummer drei. Einigen wir uns auf einen einzigen, alten, vergammelten Thennanin-Kreuzer. Ifni, die Unendlichkeit, gab keine Antwort. Das Dröhnen schien über seinem Kopf hinwegzuziehen. Seine Nackenhaare sträubten sich, als das Kraftfeld des Schiffes über die Umgebung hinwegstrich. Sein bescheidenes PSI-Empfinden fühlte die kreischenden Schutzschilde.
    Dann begann das langsame Grollen allmählich zu seiner Linken zu verklingen. Tom schaute nach Westen. Die Wolkenfetzen dort teilten sich gerade so lange, daß er den Tandu-Kreuzer – es war ein kleiner Zerstörer, das sah er jetzt, kein großes Schlachtschiff – noch einmal erkennen konnte. Er war nicht mehr als zwei oder drei Meilen weit von ihm entfernt. Und noch während er das Schiff beobachtete, löste sich das stumpfe Anhängsel vom Mutterschiff und begann langsam nach Süden zu treiben. Tom runzelte die Stirn. Dieses Ding sah nicht aus wie die Tandu-Aufklärer, mit denen er vertraut war. Es war völlig anders gebaut, plump und klobig, wie ein... Die Nebelschwaden rückten wieder zusammen und verdeckten zu seiner Enttäuschung beide Schiffe. Ihr leises Dröhnen überlagerte das gedämpfte Grummeln des nahe gelegenen Vulkans.
    Plötzlich bohrten sich drei grelle grüne Lichtstrahlen lanzenartig durch die Wolken, hinter denen Tom die beiden Tandu-Schiffe zuletzt gesehen hatte, und trafen mit einem gleißenden Blitz auf den Meeresspiegel. Ein Überschalldonner ließ die Luft erbeben.
    Im ersten Augenblick dachte er, die Tandu feuerten auf das Meer unter ihnen. Aber eine krachende, strahlende Explosion in den Wolken ließ ihn erkennen, daß der Zerstörer selbst der Empfänger gewesen war. Hoch über der Wolkendecke war jemand, der auf die Tandu schoß!
    Er war zu sehr damit beschäftigt, seine Sachen zusammenzuraffen, als daß er daran gedacht hätte, Zeit mit Freudensprüngen zu verschwenden. Er achtete darauf, das Gesicht abgewendet zu halten, daher wurde er nicht geblendet, als der Zerstörer mit aktinischen Antimateriestrahlen zurückzufeuern begann. Hitzewellen versengten ihm den Hinterkopf und den linken Arm, als er sich die PSI-Bomben in den Hosenbund stopfte und seine Atemmaske über den Kopf streifte. Die Annullierungsstrahlen rissen sonnenglühende Streifen aus dem Himmel. Er packte sein Bündel und sprang in das Loch, das er kurz zuvor zwischen den verfilzten Schlingpflanzen freigelegt hatte.
    Das Donnern klang unvermittelt gedämpft, als er klatschend in dem Dschungel aus baumelnden Ranken versank. Flackernde Schlachtenblitze drangen in schnurgeraden Strahlen wie Speere durch Lücken in der Rankendecke herab in das Halbdunkel.
    Tom merkte, daß er automatisch den Atem anhielt. Aber das war nicht sehr sinnvoll. Die Atemmaske würde nur wenig Sauerstoff entweichen lassen, wohl aber Kohlendioxyd. Er begann, ein- und auszuatmen und umklammerte eine starke Wurzel, um sich festzuhalten.
    Dann bekam er plötzlich Atemnot. Bei all der Vegetation ringsumher hatte er einen hohen Sauerstoffgehalt im Wasser erwartet. Aber die winzige Anzeige am Rande seiner Maske überzeugte ihn vom Gegenteil. Im Vergleich zu dem üblichen, üppig mit Sauerstoff versehenen Seewasser von Kithrup war diese Brühe hier so gut wie tot. Die flimmernden Kiemenlamellen der Maske versorgten ihn bestenfalls mit einem Drittel dessen, was er an Sauerstoff benötigte, selbst wenn er völlig

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