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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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fernen Ururgroßenkel könnte jetzt hier sein, ein ausgereifter, logisch denkender Delphin, der seinem wilden, halb-tierischen Ahnen sagen würde, was zu tun sei.
    Keepiru seufzte. Wie komme ich darauf, daß sie mir gestatten werden, Ururgroßenkel zu haben?
    Er entschied sich dafür, sich selbst gegenüber ehrlich zu bleiben. Er legte den Schlitten auf die linke Seite und ließ den Tachometer noch ein Stück weiter in den roten Bereich vorrücken.

55. Charles Dart
    Der eine der beiden Erdlinge im Raum – der Mensch – durchwühlte Kommodenschubladen und warf achtlos allerlei in einen offenen Koffer auf dem Bett. Er hörte zu, während der Schimpanse redete.
    »... die Sonde sitzt jetzt in einer Tiefe von zwei Kilometern. Die Radioaktivität steigt rasch, die Temperaturkurve ebenfalls. Jch glaube kaum, daß die Sonde noch mehr als ein paar hundert Meter durchhalten wird, und der Schacht geht immer noch tiefer! Aber wie auch immer, ich bin jetzt hundertprozentig sicher, daß hier von einer technologischen Rasse Müll deponiert worden ist, und zwar erst kürzlich. Und damit meine ich: Vor ein paar hundert Jahren!«
    »Das ist sehr interessant, Dr. Dart. Nein, wirklich.« Ignacio Metz versuchte sich seinen Verdruß nicht anmerken zu lassen. Mit Schimps mußte man Geduld haben, vor allem mit Charles Dart. Dennoch, man konnte nur schwer packen, während der Schimp auf einem Stuhl in seiner Kabine hockte und wie ein Wasserfall redete.
    Und Dart erzählte immer weiter, ohne etwas zu merken. »Seit ich mit diesem lausigen Delphin-Linguisten, diesem Sah’ot, arbeiten muß, weiß ich Toshio erst zu schätzen, so ineffizient der Junge auch sein mag! Trotzdem, ich bekam hervorragende Daten, bis Tom Orleys verdammte Bombe hochging und Sah’ot etwas über ›Stimmen aus der Tiefe‹ zu quasseln begann. Dieser irrsinnige Fin...«
    Metz sortierte seine Besitztümer. Wo ist denn mein blauer Landanzug? Ach ja, schon gepackt. Mal sehen... Duplikate meiner sämtlichen Aufzeichnungen sind bereits an Bord des Bootes. Was gibt’s sonst noch? »... sagte ich, Dr. Metz!«
    »Hmm?« Rasch hob er den Kopf. »Verzeihen Sie, Doktor Dart. Das liegt an den plötzlichen Veränderungen und all dem. Ich bin sicher, Sie haben Verständnis. Was sagten Sie?«
    Dart stöhnte verärgert. »Ich sagte, ich möchte mit Ihnen gehen. Für Sie bedeutet diese Reise vielleicht eine Art Verbannung, aber für mich wäre es eine Befreiung. Ich muß hinaus, dorthin, wo meine Arbeit ist!« Er trommelte mit den Fäusten gegen die Wand und bleckte zwei Reihen großer, gelber Zähne.
    Metz dachte einen Moment kopfschüttelnd nach. Verbannung? Vielleicht sah Takkata-Jim es so. Er und Gillian waren wirklich wie Öl und Wasser. Sie war fest entschlossen, Orleys und Creideikis Plan mit dem »Trojanischen Seepferd« ablaufen zu lassen. Takkata-Jim widerstand ihr dabei ebenso stahlhart.
    Metz war mit Takkata-Jim einer Meinung, und er war überrascht gewesen, als der Lieutenant die Position des stellvertretenden Captains auf der Schiffsratssitzung bescheiden an Gillian abgetreten hatte, bis Hikahi zurückgerufen worden wäre. Das bedeutete, der Seepferd-Plan würde tatsächlich seinen Lauf nehmen. Die Streaker würde in wenigen Stunden mit ihrer Unterwasserreise beginnen.
    Wenn man dieses Täuschungsmanöver wirklich versuchen wollte, dann würde Metz froh sein, von Bord gehen zu dürfen. Das Langboot war geräumig und bequem genug. Er und seine Unterlagen würden darin sicher sein, und die Aufzeichnungen über seine Spezialexperimente würden irgendwann zur Erde gelangen, selbst wenn... selbst wenn die Streaker bei ihrem Fluchtversuch zerstört werden würde.
    Außerdem konnte er jetzt mit Dennie Sudman zusammen die Kiqui studieren. Metz war nicht wenig erpicht darauf, diese Präsophonten in Augenschein zu nehmen. »Da werden Sie mit Gillian sprechen müssen, wenn Sie mitkommen wollen, Charlie.« Er schüttelte den Kopf. »Aber sie gestattet uns, Ihren neuen Robot mit auf die Insel zu nehmen. Ich vermute, darüber werden Sie sich mit ihr auseinandersetzen müssen.«
    »Aber Sie und Takkata-Jim haben mir versprochen, wenn ich mit Ihnen kooperiere, wenn ich Toshio gegenüber den Mund halte und Ihnen im Schiffsrat mein Stimmrecht übertrage...«
    Der Schimp verstummte, als er Metz’ Gesichtsausdruck sah. Er preßte die Lippen zusammen und sprang vom Stuhl. »Heißen Dank«, knurrte er und ging zur Tür.
    »Aber Charlie...«
    Dart marschierte hinaus auf den Gang. Die Tür

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