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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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glitt hinter ihm ins Schloß und schnitt Metz das Wort ab. Der Schimp stapfte den aufwärtsgeschwungenen Korridor entlang, den Kopf entschlossen gesenkt.
    »Ich muß da raus!« brummte er. »Ich muß einen Weg finden!«

56. Sah’ot
    Als Gillian ihn anrief, um ihn zu bitten, mit Creideiki zu reden, war sein erster Impuls gewesen, sich über die Arbeitsüberlastung zu beschweren. »Ich weiß, ich weiß«, hatte ihn ihr winziges Abbild zustimmend unterbrochen. »Aber Sie sind der einzige, den ich erübrigen kann und der die notwendigen Qualifikationen besitzt. Nein, ich will es anders formulieren: Sie sind der einzige, der das kann. Creideiki ist offensichtlich bei Bewußtsein und wach, aber er kann nicht sprechen! Wir brauchen jemanden, der ihm hilft, über Partien seines Gehirns zu kommunizieren, die unversehrt geblieben sind. Da sind Sie unser Experte.«
    Eigentlich hatte Sah’ot Creideiki nie gemocht. Und die Art der Verletzung, die der Captain davongetragen hatte, rief Unbehagen in ihm hervor. Aber diese Aufgabe war eine Herausforderung an seine Eitelkeit.
    »Und was ist mit Charlesss Dart? Er hat Toshio und mich angetrieben, bis unsere Flossen herabhingen, und er hat oberste Priorität auf dieser Leitung.«
    Auf dem kleinen Holo wirkte Gillian abgespannt. »Jetzt nicht mehr. Wir schicken mit Takkata-Jim und Metz eine neue Robotsonde zu euch hinaus, eine, die er über die Kommunikationsleitung selber steuern kann. Bis dahin steht sein Projekt vorerst an letzter Stelle. An letzter. Verstanden?«
    Sah’ot klapperte zum Zeichen der Zustimmung lautstark mit den Kiefern. Es tat gut, einmal wieder mit einer entschlossenen Führungskraft zu tun zu haben. Die Tatsache, daß die Stimme einem Menschen gehörte, den er respektierte, bestärkte ihn in seiner Genugtuung. »Das mit Metz und Takkata-Jim...«
    »Ich habe Toshio informiert«, erklärte Gillian. »Er wird Sie ins Bild setzen, sobald er Gelegenheit hat. Er hat jetzt die absolute Führung. Sie haben ihm unbedingt Gehorsam zu leisten. Ist das klar?«
    Gillian vernachlässigte ihr Vokubular auch nicht, wenn sie unter Druck stand.
    Das gefiel Sah’ot. »Ja. Unbedingt. Aber was nun diese Resonanzen betrifft-t, die ich aus der Kruste des Planeten empfange... was soll ich tun? Sie sind meines Wissens beispiellosss! Können Sie jemanden erübrigen, der bei der Bibliothek für mich ein paar Nachforschungen anstellt-t?«
    Gillian runzelte die Stirn. »Sie sagen, aus den tieferen Schichten von Kithrups Kruste kommen Resonanzen anscheinend intelligenten Ursprungs herauf?«
    »Genau, so ist es.«
    Gillian verdrehte die Augen. »Ifni! Diese Welt in Ruhe und Frieden zu erforschen, würde ein Dutzend Forschungsschiffe zehn Jahre lang beschäftigen!« Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Auf Anhieb würde ich vermuten, daß es in den unteren Schichten der Kruste wahrscheinlichkeitssensitive Gesteinsformationen gibt, die durch Abstrahlungen der Schlacht dort oben in Schwingungen versetzt worden sind. Auf jeden Fall muß dieses Problem hinter anderen zurückstehen. Vorrang haben: die Sicherheit, die Kiqui und Ihr Gespräch mit Creideiki. Damit haben Sie einiges zu tun.«
    Sah’ot schluckte einen Protest hinunter. Wenn er sich beschwerte, würde er Gillian nur veranlassen, ihm den Umgang mit der Sonde explizit zu verbieten. Das hatte sie noch nicht getan, also hielt er besser den Mund.
    »Und jetzt überlegen Sie sich, wofür Sie sich entscheiden wollen«, erinnerte ihn Gillian. »Wenn die Streaker einen Ausbruchsversuch unternimmt, werden wir versuchen, das Skiff loszuschicken, um Tom sowie alle auf der Insel, die mitkommen wollen, aufzunehmen. Sie können dann ebenfalls mitkommen, oder Sie können mit Metz und Takkata-Jim dortbleiben und im Langboot abwarten, bis alles vorüber ist. Wenn Sie sich entschieden haben, informieren Sie bitte Toshio über Ihren Entschluß.«
    »Ich habe verstanden. Ich werde esss mir überlegen.« Irgendwie erschien ihm das Problem weniger dringlich, als er noch vor ein paar Tagen geglaubt hätte. Die Laute aus der Tiefe waren nicht ohne Wirkung auf ihn geblieben.
    »Falls ich hierbleibe, wünsche ich Ihnen allen viel Glück.«
    »Das wünsche ich Ihnen auch, Mel-Fin.« Gillian lächelte. »Sie sind ein komischer Heiliger, aber wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich empfehlen, daß Sie einen Haufen Enkelkinder bekommen sollen.« Ihr Bild löste sich auf, als sie die Verbindung unterbrach.
    Sah’ot starrte auf den toten Bildschirm. Dieses völlig

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