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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Inseln. Sie schaltete die Scheinwerfer ein. Ein grauer Delphin blinzelte in das grelle Licht. »Keepiru!« rief Hikahi verblüfft.
    Der Körper des Piloten war von Wunden übersät, und an seiner Flanke leuchtete eine schreckliche Brandwunde, aber er grinste trotzdem.

    Ah, der sanfte Regen –
    Lady, du, du bist gekommen,
    mich zu retten...
    Das Grinsen verschwand wie ein Feuer, das gelöscht wurde, und er rollte mit den Augen. Dann, nur noch einem Instinkt folgend, stieg sein halb bewußtloser Körper an die Oberfläche, um dort zu treiben, bis sie ihn hereinholte.

TEIL ACHT

DAS »TROJANISCHE SEEPFERD«

    Schwarzglänzende Halbmonde schweben dahin 
    Aus Seen, die bergen des Halblichts Beginn,
    Doch zu welchem Gestade, und wann sind sie dort?
    Delphin? Delphin?
    HAMISH MACLAREN

76. Galactics
    Beie Chohooan verfluchte die Knausrigkeit ihrer Vorgesetzten. Wenn das synthianische Oberkommando ein Mutterschiff für die Beobachtung der Raumschlacht abgestellt hätte, wäre sie vielleicht in der Lage gewesen, sich in einem Flitter der Kampfzone zu nähern – in einem Schiff also, das so klein war, daß man es nicht entdecken würde. So aber war sie genötigt gewesen, ein Raumschiff zu benutzen, das zwar groß genug war, um über Transferpunkte und durch den Hyperspace zu reisen, aber zu klein, um sich adäquat zu verteidigen, und wiederum zu groß, um sich unbemerkt an den kämpfenden Parteien vorbeizuschleichen.
    Beinahe hätte sie auf die winzige Kugel gefeuert, die dort bei dem Asteroiden herumschnüffelte, hinter dem sich ihr Schiff verbarg. Erst im letzten Augenblick erkannte sie die kleine, wazoon-gesteuerte Sonde. Sie betätigte einen Schalter, der eine Andockschleuse öffnete, aber das Wazoon hielt sich zurück und sendete eine hastige Serie von knappen Laserpulsen herüber.
    Eure Position entdeckt! blitzte es. Feindliche Geschosse im Anflug... Beie stieß die wüstesten Flüche aus, die sie kannte. Jedesmal, wenn sie so weit gekommen war, daß sie durch die Zerhackerfelder eine Nachricht an die Erdlinge schicken konnte, mußte sie vor irgendeinem planlosen, paranoiden Tentakel der Schlacht zurückweichen!
    Komm schnell in die Andockschleuse! blinkte sie dem Wazoon. Zu viele der loyalen kleinen Klienten waren schon für sie gestorben.
    Negativ. Flieh, Beie. Wazoon-Zwei wird sie ablenken...
    Beie verzog das Gesicht wegen dieser Befehlsverweigerung. Die drei Wazoons, die noch auf dem Regal neben ihr verblieben waren, wippten hin und her und blinkten sie mit ihren großen Augen an.
    Die kleine Kundschafterkugel jagte davon und verschwand in der Nacht.
    Beie schloß die Dockschleuse und startete die Triebwerke. Behutsam schlängelte sie sich durch die Gassen zwischen den urzeitlichen Steinbrocken und entfernte sich aus der Gefahrenzone.
    Zu spät, dachte sie, als sie einen Blick auf den Risikomonitor warf. Die Geschosse kamen zu schnell heran. Ein grelles Auflodern hinter ihr kündete von dem Schicksal des kleinen Wazoons. Beies schnurrbärtige Oberlippe kräuselte sich, als sie über eine Möglichkeit nachdachte, den Fanatikern dies alles heimzuzahlen, falls sie je Gelegenheit dazu bekäme. Dann waren die Geschosse da, und unvermittelt war sie selbst für niederträchtige, genußvolle Gedankenspiele zu beschäftigt.
    Zwei der Geschosse ließ sie mit ihrer Partikelkanone zu feinem Dunst zersprühen. Zwei andere aber schossen zurück, und das Schutzfeld ihres Schiffes vermochte die Strahlen kaum zu brechen.
    Ach, ihr Erdlinge! dachte sie. Ihr werdet nicht einmal wissen, daß ich je hier war. Ihr müßt glauben, das ganze Universum habe euch verlassen.
    Aber laßt euch deshalb nicht aufhalten, Wölflinge! Kämpft weiter! Zeigt euren Verfolgern die Zähne! Und wenn eure Waffen versagen, dann beißt sie!
    Beie ließ noch vier Geschosse verdampfen, bevor eines ganz in der Nähe explodierte und ihr zerplatztes Schiff wirbelnd und brennend ins staubige Dunkel der Galaxis schleuderte.

77. Toshio
    Die Nacht triefte von böigen, brausenden Regenschauern. Die glänzenden, breitblättrigen Pflanzen schwankten unstet unter wirren Windstößen, die sich anscheinend für keine Richtung dauerhaft entscheiden konnten. Das tropfende Laub funkelte auf, als zwei von Kithrups nahen winzig kleinen Monden für einen kurzen Augenblick durch die Wolken leuchteten. Am hinteren, südlichen Ende der Insel ließ ein grob geflochtenes Schutzdach das Regenwasser in dünnen Rinnsalen durchsickern. Das Wasser tröpfelte auf die von freien Narben

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