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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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ausdenkt... immer noch ein bißchen mehr Astrogation oder Protokollstudium zum Beispiel. Akki und ich haben uns immer in den Lagerraum des Langbootes verzogen, wenn wir ein Nickerchen machen wollten, und dazu haben wir gelernt, wie man die Schleusenluke öffnet, ohne daß es im Kontrollraum blinkt.«
    Dennie schüttelte den Kopf. »Ich bin doch froh, daß du mir nicht gesagt hast, wohin du gehen wolltest. Ich wäre vor lauter Angst gestorben.«
    Toshio runzelte die Stirn. Jetzt klang Dennie allmählich doch wieder wie seine Mutter. Sie war immer noch nicht glücklich darüber, daß sie die Insel verlassen sollte, während er noch eine Weile dablieb.
    Sie legte sich wieder hin und sah ihn an, den Arm wie ein Kissen unter den Kopf gelegt. Sie überlegte einen Moment und flüsterte dann: »Was hast du herausgefunden?«
    Toshio schloß die Augen. »Warum sollst du es eigentlich nicht wissen?« meinte er. »Ich möchte, daß du es Gillian erzählst, falls ich morgen früh nicht zu ihr durchkommen kann. Ich habe herausgefunden, was Takkata-Jim mit den Bomben macht, die er Charlie Dart abgenommen hat. Er konvertiert sie zu Treibstoff für das Langboot.«
    Dennie blinzelte. »Aber... aber was können wir dagegen tun?«
    »Ich weiß es nicht! Ich weiß nicht einmal, ob wir überhaupt etwas dagegen tun müssen! Ich meine, in zwei Wochen sind seine Akkumulatoren sowieso wieder so weit aufgeladen, daß er starten kann. Vielleicht ist es Gillian egal. Andererseits ist es möglicherweise verdammt wichtig. Ich bin mir noch längst nicht über alles im klaren. Kann sein, daß ich ziemlich drastische Maßnahmen ergreifen muß.« Er hatte die teilweise zerlegten Bomben im Probenlabor des Langbootes liegen sehen, als er durch die dicke Glasscheibe in der Sicherheitstür gespäht hatte. Sie in die Finger zu bekommen, würde zweifellos um einiges schwieriger sein, als sich nur an Bord des Langbootes zu schleichen.
    »Was immer geschieht«, versuchte er sie zu beruhigen, »ich bin sicher, es wird gutgehen. Vergiß nur nicht, morgen früh alle deine Aufzeichnungen zusammenzupacken. Die Daten über die Kiqui sind das Zweitwichtigste bei dieser verrückten Odyssee. Sie dürfen unter keinen Umständen verlorengehen. Okay?«
    »Klar, Tosh.«
    Er ließ sich von der Gravitation auf den Rücken rollen, schloß die Augen und atmete in langsamen Zügen, um Schlaf vorzutäuschen. »Toshio?«
    Der junge Mann seufzte. »Ja, Denn...«
    »Äh... wegen Sah’ot – er geht nur mit, weil er mich begleiten soll. Sonst hättest du vermutlich eine Meuterei zu erwarten.«
    »Ich weiß. Er will hierbleiben und seinen unterirdischen ›Stimmen‹ lauschen.« Toshio rieb sich die Augen und fragte sich, weshalb Dennie ihn mit all diesem Zeug wach hielt. Er hatte sich bereits ausgiebig mit Sah’ots aufdringlichem Genörgel befaßt.
    »Das kannst du nicht so leichtfertig abtun, Toshio. Er sagt, Creideiki habe sie auch gehört, und er habe die Leitung am Ende abschalten müssen, um den Captain aus seiner Trance zu wecken, in die er beim Zuhören verfallen war. Die Klänge hatten ihn fasziniert.«
    »Der Captain ist ein Krüppel mit einem Hirnschaden.« Toshios Worte klangen verbittert. »Und Sah’ot ist ein Egozentriker, instabil...«
    »Das habe ich auch immer gedacht«, unterbrach Dennie. »Er hat mir angst gemacht, bis ich sah, daß er in Wirklichkeit ganz lieb und harmlos ist. Aber selbst wenn wir annehmen, die beiden Fen hätten halluziniert, sind da immer noch die Entdeckungen, die ich im Zusammenhang mit den Metallhügeln gemacht habe.«
    »Mmmmph«, bemerkte Toshio schläfrig. »Was für Entdeckungen? Immer noch die, daß die Metallhügel lebendig sind?«
    Dennie verzog das Gesicht über Toshios Geringschätzung. »Jawohl, darum geht es. Und um die eigenartige ökologische Nische, in der die Bohrbäume existieren. Toshio, ich habe mit meinem Taschencomp eine Analyse angestellt, und es gibt nur eine einzige mögliche Lösung! Die Bohrbaumschächte sind Teil des Lebenszyklus eines Organismus – eines Organismus, der einen Teil seines Lebens als scheinbar einfache Korallenkolonie an der Planetenoberfläche verbringt, und der später in die Grube fällt, die für ihn vorbereitet worden ist...«
    »So viel clevere Anpassung und Energie, nur um sich selbst ein Grab zu schaufeln?« warf Toshio ein.
    »Nein! Nicht ein Grab! Einen Kanal! Der Metallhügel ist nur der Anfang des Lebenszyklus für dieses Wesen... das Larvenstadium, sozusagen! Seine Bestimmung als

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