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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Vielleicht reicht sie bis hier herauf. Wir müssen uns darauf vorbereiten!«
    »Bleib da, Toshio. Die Woge wird nicht bis zu uns kommen. Außerdem – sieh dich um. Sieh nur, um wieviel wichtiger diesss hier issst!«
    Jetzt erst nahm Toshio die Lichtung wirklich zur Kenntnis. Der Tümpel lag an ihrem Rand, und er war von Kratzspuren umgeben, die darauf hindeuteten, daß er erst kürzlich ausgehoben worden war. Und dann sah er, daß die Manipulatorarme an Hikahis Geschirr fehlten.
    Aber wer... ? Toshios Blick wanderte umher. Am hinteren Ende der Lichtung lag ein Gewirr von Unrat im Gestrüpp verstreut, und er erkannte die Trümmer eines zerstörten, niedergewalzten Dorfes.
    Im gleichförmigen Schimmer eines kithrupanischen Waldes sah er Fetzen von groben, zerrissenen Webnetzen, weithin verstreute Lagen abgerissener Blätterdächer und scharfe Metallstücke, die roh an hölzerne Stangen gebunden waren. In den Ästen eines Baumes sah er flinke kleine Bewegungen. Dann erschienen, eine nach der anderen, zierliche, gespreizte, mit Schwimmhäuten versehene Hände, gefolgt von behutsam spähenden, glitzernden schwarzen Augen, die ihn unter einer flachen, grünlichen Stirn anstarrten.
    »Abos!« wisperte er. »Ich hab’ vorhin schon einen gesehen, aber gleich wieder vergessen! Anscheinend im vorbewußten Stadium!«
    »Ja«, seufzte Hikahi. »Deshalb ist es um so wichtiger, diesss geheimzuhalten. Rasch, Scharfauge! Sag mir, was geschehen ist.«
    Toshio berichtete nur, was er nach der ersten Woge unternommen hatte. Nur die Einzelheiten seines Kampfes mit Keepiru ließ er aus. Es fiel ihm schwer, sich zu konzentrieren. Zunächst starrten die Augen im Baum auf ihn herunter, aber behende verschwanden sie im Laub, als er zu ihnen hinaufschaute. Er hatte seinen Bericht eben beendet, als die letzte Woge heranrollte. Man sah, wie die Brecher unter Donner und weiß gischtend am steilen Ufer emporschlugen. Aber Hikahi hatte offensichtlich recht. Das Wasser würde nicht mehr so hoch steigen.
    »Toshio!« pfiff Hikahi. »Das hast du sehr gut gemacht-t. Vielleicht hast du auch diese kleinen Leute gerettet, wie du uns gerettet hast. Brookida wird es schaffen. Er wird Hilfe bringen. Deshalb ist es wichtig, mich zu retten. Du mußt tun, was ich dir sage! Keepiru soll sofort tauchen. Er soll außer Sicht bleiben und sich so ruhig wie möglich verhalten, während er nach Trümmern und Leichen sucht. Du mußt Ssattatta und K’Hith begraben und die Trümmer ihrer Geschirre zusammensuchen. Wenn die Hilfe kommt, müssen wir uns rasch bewegen können.«
    »Sind Sie sicher, daß es geht? Ihre Wunden...«
    »Kümmere dich nicht um mich! Meine Freunde halten mich feucht-t. Die überhängenden Bäume verbergen mich. Beobachte den Himmel, Scharfauge! Laß dich nicht sehen! Bis du fertig bist, werde ich unsere Freunde hier hoffentlich dazu gebracht haben, dir zu vertrauen.«
    Sie klang erschöpft. Toshio war unschlüssig. Schließlich seufzte er und wandte sich dem Wald zu. Er zwang sich, durch das abgerissene Blattwerk zu rennen und dem zurückweichenden Wasser zum Strand zu folgen.
    Keepiru tauchte eben auf, als er dort ankam. Der Fin hatte den Atmer abgelegt und trug statt dessen eine Luftkuppel. Er berichtete, daß er Phip-pits Leichnam gefunden habe. Vermutlich war der Delphin dem Killertang zum Opfer gefallen. Der von Saugnapfwunden übersäte Körper war offenbar von der Tsunami losgerissen worden.
    »Irgendeine Spur von Hist-t?« rief Toshio. Keepiru verneinte. Toshio gab Hikahis Befehle weiter und sah zu, wie der Schlitten wieder versank.
    Einen Moment lang blieb er noch stehen und spähte über das Meer nach Westen.
    Kithrups rötliche Sonne ging unter. Ein paar Sterne blitzten durch die vereinzelten Wolken am Himmel. Im Osten begannen die Wolken sich bedrohlich aufzutürmen. In der Nacht würde es regnen. Toshio beschloß, seinen Tauchanzug anzubehalten, aber als kleines Zugeständnis nahm er wenigstens die Gummikapuze ab. Die Brise war eisig, aber sie erfrischte ihn gewaltig.
    Er blickte nach Süden. Wenn die Schlacht im All noch anhielt, so sah Toshio keine Anzeichen dafür. Kithrups Rotation hatte sie von der leuchtenden Wolke aus Plasma und Trümmern entfernt, die da draußen jetzt schweben mußte. Toshio brachte nicht mehr die Willenskraft auf, um die Faust zu schütteln, aber er zog eine Grimasse, als er in den südlichen Himmel starrte. Er hoffte, daß die Galactics sich gegenseitig ausradiert hatten. Wahrscheinlich war es nicht. Es

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