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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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    Schluß mit dem faulen Gelausche!
    Sonst mögen die Netze von Iki euch finden –
    euch strafen für lungernde Trägheit!
    Die plötzlich auseinanderstiebenden Delphine ließen Dennie und Emerson verblüfft innehalten. In wenigen Augenblicken hatte das Gedränge sich aufgelöst.
    »Lassst-t es mich nicht noch einmal sagen!« drohte Creideiki. Seine Stimme hallte hinter den flüchtenden Crew-Fen her. »Hier geschieht alles, was notwendig ist. Denkt klare Gedanken und tut eure Arbeit!«
    Ein Dutzend Fen blieb in Creideikis und Toshios Nähe; es war das Schleusenpersonal und die Adjutanten des Captains. Creideiki wandte sich an Toshio. »Nun denn, kleiner Haibeißer, führe deinen Bericht zu Ende.«
    Der Junge errötete. Er wußte nicht, was er zu diesem Ehrennamen sagen sollte. Mit Mühe verhinderte er, daß ihm die schweren Lider zufielen, und mit letzter Kraft behielt er in der sanften Strömung zumindest annähernd Standardhaltung.
    »Äh, ich denke, das war’s in etwa, Sir. Ich habe Ihnen alles gesagt, was Mr. Orley und Tsh’t mir von ihren Plänen mitgeteilt haben. Wenn das ET-Wrack brauchbar aussieht, werden sie einen Schlitten mit einem Bericht herschicken. Wenn nicht, kommen sie mit dem, was sie womöglich herausholen können, so schnell wie möglich zurück.«
    Langsam beschrieb Creideiki kleine Kreise mit dem Unterkiefer. »Ein riskantesss Spiel«, bemerkte er. »Es wird mindestens einen Tag dauern, bis sie das Wrack erreichen. Und weitere Tage werden vergehen, ohne daß wir miteinander Verbindung haben.« Luftblasen stiegen aus seinem Maul.
    »Nun gut. Du wirst dich ausruhen, und dann wirst du mit mir zu Abend essen. Ich fürchte, der Lohn für die Rettung Hikahis und vermutlich unser aller Leben wird ein Verhör sein wie du es wahrscheinlich nicht einmal von unseren Feinden zu erwarten hättest.« Toshio lächelte matt.
    »Ich verstehe, Sir. Aber ich werde mich mit Vergnügen von Ihnen auswringen lassen, wenn ich nur vorher etwas essen kann... und wenn ich für ein Weilchen ins Trockene darf.«
    »So soll es sein. Bis dann!« Der Captain nickte und wollte davonschwimmen.
    Dennie war im Begriff, Creideiki anzurufen, als jemand anders ihr zuvorkam.
    »Captain, bitte! Darf ich einen Augenblick mit Ihnen sprechen?«
    Es war eine musikalische Stimme. Der Sprecher war ein großer, männlicher Delphin mit der fleckig grauen Haut einer Ste nos-Unterart. Er trug ein ziviles Geschirr, ohne die klobigen Gerätschaften und die schweren Manipulatorarme, mit denen die Besatzung sonst ausgerüstet war. Dennie verspürte ein starkes Bedürfnis, sich hinter Emerson D’Anite zu verstecken. Sie hatte Sah’ot in der Menge nicht bemerkt, bevor er das Wort ergriff.
    »Bevor Sie gehen, Sir...«flötete der Delphin. Sein Tonfall war überaus lässig. »Ich muß Sie um Erlaubnis bitten, zu der Insel schwimmen zu dürfen, auf der Hikahi strandete.«
    Mit einem Schlag seiner Schwanzflosse bäumte sich Creideiki auf und beäugte den Sprecher mit nach oben gewandtem Bauch. Mit skeptischem Unterton redete er den Fin an. »Sprecher-zu-den-Rassen, es ist keine Fischbräukneipe, diese Insel, wo Sie mit einem Gedicht einen Irrtum zurückkaufen können. Weshalb jetzt ein solcher Mut, den Sie vorher nie gezeigt haben?
    Einen Moment lang blieb Sah’ot regungslos. Trotz ihrer Abneigung gegen den zivilen Spezialisten fühlte Dennie Mitleid in sich aufsteigen. Sah’ots Verhalten bei der verlassenen Flotte – er hatte sich geweigert, das später zugrunde gegangene Erkundungsteam zu begleiten – war nicht eben bewunderungswürdig gewesen. Er hatte sich wie eine Primadonna benommen.
    Aber es hatte sich gezeigt, daß er recht gehabt hatte. Das CaptainsGig und zehn ausgezeichnete Besatzungsmitglieder waren verlorengegangen, unter anderem auch der Erste Offizier der Streaker. Alles, was dieses Opfer ihnen eingebracht hatte, war ein drei Meter langes Rohr aus irgendeinem fremdartigen Metall, über und über zernarbt von Mikrometeorhiteinschlägen, denen es eine Ewigkeit lang ausgesetzt gewesen war. Thomas Orley hatte es persönlich an Bord gebracht. Gillian Baskin hatte die versiegelte Antiquität übernommen, und nach allem, was Dennie wußte, hatte seither niemand das Stück zu Gesicht bekommen. Aber nach Dennies Meinung wog es keinesfalls diesen schweren Verlust auf.
    »Captain«, sagte Sah’ot jetzt, »ich glaube, daß es da noch etwas gibt, was nicht einmal Thomas Orley in dieser kurzen Zeitspanne in allen Einzelheiten hat untersuchen

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