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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Himmel kaum zur Kenntnis nehmen.
    »Oha.« Toshio streckte den Zeigefinger aus.
    Dennie kam näher und spähte auf den Bildschirm. »Was ist, Tosh? Gibt’s ein Problem?«
    Keepiru hielt die Kamera an, kurz bevor sie ihren Schwenk beendet hatte. »Da«, sagte Toshio. »Eine scharfkantige Korallenzacke hängt direkt über dem Tümpel. Es sieht so aus, als könnte sie jeden Augenblick herunterfallen.«
    »Kann denn der Robot nicht irgend etwas darunterkeilen, um es zu verhindern?« »Weiß ich nicht. Was meinst du, Keepiru?«

    Ein Plan geht auf –
    wenn Ifni hilft
    Wir machen das Spiel –
    Versuch kostet nichts
    Keepiru starrte auf seinen Doppelmonitor und konzentrierte sich. Toshio wußte, daß der Pilot einem komplexen Muster von Klangbildern lauschte, das er über seine Neuralkupplung empfing. Von Keepiru gesteuert, bewegte der Robot sich zum Rande des Tümpels. Seine Klauenarme packten das schwammige Metall des Uferrandes und zogen daran. Kleine Bröckchen rieselten herab, als er sich mit seinen Stützbeinen gegen das Ufer stemmte.
    »Paß auf!« rief Toshio.
    Der scharfkantige Brocken geriet ins Wanken. Die Kamera zeigte sein bedrohliches Wackeln. Dennie wich vom Monitor zurück. Dann kippte der Brocken nach vorn und stürzte auf den Robot.
    Ein Wirbel rotierender Bilder folgte. Dennie starrte wie gebannt auf den Monitor, aber Toshio und Keepiru blickten hoch zu der Schachtöffnung. Plötzlich ergoß sich ein Regen von Trümmern aus dem Loch, die nach unten in die Dunkelheit sanken. Sie funkelten im Licht der Schlittenscheinwerfer, bis sie im Abgrund verschwunden waren. Keepiru brach das langandauernde Schweigen.

    Die Sonde ist dort unten –  atmet nicht mehr
    Bin verschont geblieben – Kurzschluß Falschtod
    Höre noch ihr Pfeifen – Echos stranden
    Keepiru brachte damit zum Ausdruck, daß die Sonde ihm von dem finsteren Vorsprung im Abgrund, auf dem sie gestrandet war, immer noch Signale zusendete. Ihr kleines Gehirn und ihr Sender waren nicht zerstört worden, und Keepiru war von dem Schlag verschont geblieben, den Kurzschluß und plötzliches Abschalten einem angeschlossenen Nervensystem zufügen konnten. Aber die Fluttanks der Sonde waren leckgeschlagen. Sie würde nicht mehr heraufkommen können.

    Dies war wohl – die letzte Sperre
    Ich will gehen –
    sorgsam prüfend –
    Dennie, nimm den Schlitten – und gib acht!
    Bevor Toshio oder Keepiru ihn hindern konnte, hatte Sah’ot den Schlitten verlassen und war davongejagt. Mit mächtigen Schlägen seiner Schwanzflosse verschwand er im Schacht. Keepiru und Toshio sahen einander an, und beide dachten die gleich boshaften Gedanken über verrückte Zivilisten. Wenigstens, dachte Toshio, hätte er eine Kamera mitnehmen können! Andererseits, wenn Sah’ot abgewartet hätte, hätte Toshio selber vermutlich die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und auf dem zweifelhaften Privileg beharrt, den Schacht zu erkunden.
    Er sah Dennie an. Sie starrte auf den Bildschirm der Robotsonde, als könnte sie darauf sehen, was Sah’ot widerfuhr. Er mußte sie aus ihrer Versenkung reißen, damit sie hinüberschwamm und das Steuer des anderen Schlittens übernahm. In Toshios Augen hatte Dennie Sudman immer zu den erwachsenen Wissenschaftlern gehört – freundlich, aber rätselhaft. Jetzt sah er, daß sie nicht so schrecklich viel reifer war als er. Und während sie zwar den ehrenvollen Status eines vollwertigen Profis besaß, verfügte sie doch nicht über den Eklektizismus, mit dem ihn seine Offiziersausbildung ausgestattet hatte. Niemals würde sie so viele Leute, Dinge und Situationen kennenlernen, wie er es im Laufe seiner Karriere tun würde.
    Wieder schaute er zum Schachteingang hinauf. Keepiru ließ nervös eine Kette von Luftblasen aufsteigen. Sie würden bald entscheiden müssen, was zu tun sei, wenn Sah’ot nicht wieder zurückkäme.
    Sah’ot war offensichtlich ein genetisches Experiment, bei dem die Gen-Techniker einen bestimmten Satz von Eigenschaften auf ein kalkuliertes Optimum zu treiben versuchten. Wenn das Experiment als erfolgreich gelten konnte, würde man diese Eigenschaften dem GenMaterial der gesamten Neo-Delphin-Spezies aufpfropfen. Dieser Prozeß war eine Imitation des Auswahl- und Mischungsverfahrens, wie es in der Natur anzutreffen war; er verlief nur erheblich schneller. Manchmal allerdings hatten solche Experimente Resultate, die man nicht geplant hatte.
    Toshio war nicht sicher, ob er Sah’ot vertraute. Die Undurchschaubarkeit dieses Fins

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