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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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auf die Höhlenmündung zu und hinaus ins Tageslicht, wo Toshio und Sah’ot warteten. Wenige Augenblicke später hallten die dröhnenden Echos einer mächtigen Explosion durch das flache Wasser.
    Sie warteten eine Stunde, dann schwammen sie wieder in die Grotte hinein.
    Die Sprengladungen hatten den Stamm des Bohrbaumes dort zerfetzt, wo er die Unterseite des Metallhügels durchdrang. Ein abgerissener Teil lag schräg unten und verschwand in finsteren Tiefen. Noch immer rieselten kleine Trümmer aus der Öffnung im Boden des Hügels. Dichte Wolken von wirbelnden Vegetationsfetzen erfüllten die Kaminer unter der Insel. Vorsichtig näherten sie sich der Öffnung.
    »Vielleicht schicke ich besser einen Robot voraus«, meinte Toshio. »Kann sein, daß noch lose Brocken im Schacht hängen.

    Laß es mich tun – Leiter-Läufer
    Robot hängt an – Nervenbuchse
    Toshio nickte. »Ja, du hast recht. Übernimm du das, Keepiru.«
    Der Pilot würde die Robotsonde mit seinem direkten MaschinenNerven-Interface weit besser steuern können als Toshio. Unter den Menschen an Bord verfügten nur Emerson D’Anite und Thomas Orley über solche Kyborg-Verbindungen. Es würde noch lange dauern, bis alle Menschen mit den Nebenwirkungen der Implantation solcher Anschlußbuchsen so gut zurechtkommen würden wie die Delphine, die dieses Interface aber viel dringender benötigt hatten und entsprechend gezüchtet worden waren.
    Gesteuert von Keepiru, löste sich eine kleine Sonde vom Heck des Schlittens. Sie glitt auf die Öffnung zu und verschwand darin.
    Toshio hatte nicht damit gerechnet, daß man ihn sofort wieder mit Keepiru zusammen hinausschicken würde, zumal an einen Ort, an dem sie sich, seiner Meinung nach, alle beide nicht von ihrer besten Seite gezeigt hatten. Die Bedeutung ihrer Mission, nämlich zwei wichtige Wissenschaftler zu unterstützen und zu beschützen, verwirrte ihn weiter. Weshalb hatte Creideiki nicht andere damit beauftragt? Zuverlässigere Leute? Natürlich konnte es sein, daß der Captain sie alle vier von Bord geschickt hatte, um sie aus dem Weg zu schaffen. Aber das wollte auch nicht recht zu ihm passen.
    Toshio beschloß, nicht erst zu versuchen, Creideikis Logik zu durchdringen. Sie schien im Innersten undurchdringlich zu sein. Vielleicht war es das, was einen zum Captain machte. Toshio wußte nur, daß er und Keepiru entschlossen waren, auf dieser Expedition gute Arbeit zu leisten. Als Kadett stand er rangmäßig über Keepiru. Aber traditionell waren Deckoffiziere und Piloten die Vorgesetzten der Kaddys, es sei denn, höhere Stellen hatten es anders bestimmt. Toshio würde Dennie und Sah’ot bei ihren Untersuchungen assistieren. In Sicherheitsfragen hatte Keepiru das Kommando. Noch immer überraschte es Toshio, daß andere innehielten und zuhörten, wenn er einen Vorschlag machte. Routinemäßig hatte man auch ihn nach seiner Meinung befragt. Daran würde er sich erst gewöhnen müssen.
    Der Monitor zeigte ein Bild, das der Robot ihnen zukommen ließ: einen hohlen, zylindrischen Schacht durch das schaumige Metall. Abgebrochene Stümpfe waren alles, was von den Ankerhalterungen geblieben war, die den Bohrbaum an Ort und Stelle gehalten hatten. Kleine Trümmer trieben an der Kamera vorbei, während sie den Bildschirm beobachteten. Je höher der Robot stieg, desto helleres Licht drang von oben durch den feinen Blasendunst. »Glaubst du, es ist groß genug, um einen Schlitten durchzulassen?« fragte Toshio. Keepiru pfiff zurück, er meine, der Schacht sei befahrbar.
    In einem mehrere Meter breiten Tümpel drang der Robot an die Oberfläche. Die Kamera schwenkte über den Rand und zeigte Bilder von blauem Himmel und grüner Vegetation. Der hoch aufragende Stamm des Bohrbaumes war krachend in den Wald gestürzt. Wegen der Uferböschung des Wassertümpels war nicht zu sehen, wie groß der Schaden war, den er angerichtet hatte, aber Toshio glaubte, daß er nicht in Richtung des Eingeborenendorfes gefallen war.
    Sie hatten befürchtet, daß unter den Sammlern und Jägern der Insel eine Panik ausbrechen könnte, wenn sie sich den Weg nach oben freisprengten, aber sie hatten es dennoch riskiert, denn ein Versuch, den tückischen, steilen Strand der Insel in der offenen Brandung zu erklimmen, wäre gefährlich gewesen und zudem töricht, sich den Spionagesatelliten der Galactics auf diese Weise zu offenbaren. Das scheinbar zufällige Umstürzen eines Baumes auf irgendeiner Insel hingegen würde ein Beobachter am

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