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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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dass der Pakktrianer, der gerade auf ihn zustürzte, keinerlei Emotionen zu haben schien; er schien innerlich so tot und gefühlsarm wie ein Stein zu sein. Daher war es auch kein Wunder, dass weder er noch Pip sein Nahen gespürt hatten, erst recht nicht seine Gegenwart und Absichten.
    Letztere wurden jedoch durch das Objekt verdeutlicht, das der nahende Einheimische fest in zwei Händen hielt. Es war so groß wie eine Melone, rauchte ein wenig und roch, als würde es brennen.
    Das Letzte, woran sich Flinx erinnerte, bevor ihn die totale Schwärze umgab, war der klare, unverstellte Blick auf den Kopf des Selbstmordbombers. Er hatte keine Fühler.
    Sie waren ihm amputiert worden.
     
    *          *          *
     
    Erkenntnis. Die Andeutung von Bewusstsein. Nerven, die Verwirrung und Schmerz signalisierten. Sein Kopf tat ihm höllisch weh, doch er erkannte, dass das merkwürdigerweise etwas Gutes war. Wenn sein Kopf derart schmerzen konnte, dann war er zumindest noch nicht tot.
    Er spürte einen Druck auf seiner Brust. Dieser war nicht beklemmend, sondern kam ihm eher vertraut vor. Als er hinsah, erkannte er einen hellgrünen Kopf, der inmitten zusammengewickelter pinkfarbener und blauer Rundungen ruhte. Erleichtert darüber, ihrem Herrn endlich wieder in die Augen blicken und seine Gefühle spüren zu können, öffnete Pip ein klein wenig die Flügel und glitt zur Seite, um sich direkt neben ihn zu legen.
    Als er sich aufsetzte, verlor er beinahe wieder das Bewusstsein. Der Schmerz in seinem Kopf war so schlimm wie nie zuvor. Er schloss die Augen und rieb sich die Schläfen, die Stirn und den Nacken. Langsam ließ das Stechen nach, ebbte aber nicht vollständig ab.
    Dann öffnete er erneut die Augen und sah Treappyn ins Gesicht. Besorgnis ging von dem Ratgeber aus, ehrliche, aufrichtige Sorge. Flinx erkannte, dass er in der Nähe einer Mauer des Audienzsaales in der Bastion der Festung Metrel saß. Das war interessant, denn das Letzte, woran er sich erinnerte, war, dass er in der Mitte des achteckigen Raumes stand und aufschreckte, als der Eindringling …
    Rasch sah er sich um. Das Oberlicht, durch das der Möchtegernattentäter eingedrungen war, befand sich noch an Ort und Stelle und gab den Blick auf einen klaren Nachmittagshimmel frei. Die Konferenz hatte am Morgen stattgefunden. Das hieß, er war – er sah auf seinen Chronometer – etwa sechs Stunden bewusstlos gewesen.
    »Du lebst.« Treappyn streckte seinen Oberkörper wieder so aus, dass er seine normale Größe erreichte.
    »Mehr oder weniger.« Flinx, der noch immer gelegentlich ob der Schmerzen zusammenzuckte, rappelte sich auf und stellte sich gerade hin. Dabei bewegte er sich langsam, um nicht gleich wieder das Bewusstsein zu verlieren und hinzufallen. Die geringere Schwerkraft war dabei recht hilfreich.
    Der Ratgeber und er befanden sich fast allein in dem großen Raum. Vom Hochgeborenen Pyrrpallinda und den anderen Ratgebern des Herrschers von Wullsakaa war nichts zu sehen. Die versammelten Vertreter aus Jebilisk und dem Vereinigten Pakktrine waren ebenfalls verschwunden. Außer ihm, Pip und Treappyn hielten sich nur noch Wachen im Saal auf, die nach außen hin tapfer und wachsam wirkten, in deren Inneren es jedoch nichts als Angst gab. Dieser allgemeine emotionale Zustand war für ihn schon sehr aufschlussreich, doch darüber hinaus erkannte er nun auch den Grund für ihre Sorge.
    Er war dieser Grund.
    »Wir wollten dir helfen – danach«, sagte Treappyn. »Aber dein Haustier wollte niemanden zu dir lassen, und keiner von uns hat es gewagt, sich ihre Missgunst zuzuziehen.«
    »Das war eine sehr weise Entscheidung.« Da er sich plötzlich etwas wacklig auf den Beinen fühlte, lehnte sich Flinx mit dem Rücken an die solide Steinmauer, um sich abzustützen. »So reagiert sie normalerweise in solchen Situationen, wenn sie nicht weiß, was mit mir los ist.«
    Ein Windhauch lenkte ihn ab, und er blickte quer durch den großen Saal. Genau auf der ihm gegenüberliegenden Seite befand sich ein Loch in der dicken Wand. Es war etwa drei Meter breit und erstreckte sich vom Boden halb die Wand hinauf. Durch die Bresche konnte man den blauen Himmel über grünem und braunem Gelände in der Ferne erkennen. Als er hinausstarrte, bemerkte er, dass Treappyn erneut zu sprechen begonnen hatte.
    »Irgendwie ist es dem Attentäter gelungen, die Außenmauer zu durchbrechen. Wir glauben, dass er Hilfe hatte.« Der Ratgeber machte ein Geräusch, das

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