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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wozu mein Schiff tatsächlich in der Lage ist.«
    Das war mehr oder weniger ein Bluff. Unabhängig davon, welche Antwort er erhielt, hatte er nicht vor, Massen abzuschlachten. Sollte sich der halsstarrige Kewwyd weigern, seine Truppen abzuziehen, musste er einen anderen Weg finden, um sie davon zu überzeugen. Wäre er in der Lage gewesen, Fühler mit den ihren zu verschränken, hätte jedes aufmerksame Individuum gleich erkannt, dass seine Drohung aus nichts als leeren Worten bestand. Da es diesen engen emotionalen Kontakt jedoch nicht geben konnte, blieb ihnen nichts anderes übrig, als die Wahrheit seiner Aussage anhand seiner Worte zu bewerten.
    Um seinen Standpunkt weiter zu verdeutlichen, sah er in die Richtung, in der sich der Hochgeborene Pyrrpallinda befand. »Diese Warnung gilt auch für die Armeen Wullsakaas, falls sich ein übereifriger Offizier entschließen sollte, die sich zurückziehenden Truppen der anderen bei diesem Treffen anwesenden Reiche zu verfolgen und zu belästigen.«
    Ein sichtlich nervöser Srinballa ergriff das Wort, bevor sein Lehnsherr antworten konnte. »Wir haben bereits zugestimmt, all unsere Truppen in die Kasernen zurückzuberufen, sobald klar ist, dass der Angriff beendet wurde. Ich versichere dir, dass keiner unserer Kommandanten auf dem Schlachtfeld es wagen würde, ohne den direkten Befehl eines der vier leitenden Offiziere – die direkt Seinem August-Hochgeborenen unterstellt sind – eine solche Aktion durchzuführen.«
    Mit wirbelnden königlichen Roben trat der Aceribb von Jebilisk vor und achtete dabei darauf, dass seine längliche, mit Tressen verzierte Kopfbedeckung nicht herunterfiel. »Jebilisk ist bereit, dem zuzustimmen. Da ich mit einer derartigen Bitte gerechnet hatte, war ich so frei, meine berittenen Schwadronen anzuweisen, ihre Lager abzubrechen und sich auf die lange Rückreise vorzubereiten.« Mit einem vierfachen Salut mit den Greiflappen aller vier Unterarme kehrte der Herrscher der Roten Sande sodann zu seinem Gefolge zurück.
    Nun fehlte nur noch die Zustimmung des stets streitsüchtigen Kewwyd. Flinx beobachtete den männlichen und die beiden weiblichen Dwarra, die sich leise miteinander unterhielten und versuchten, einen Konsens zu finden, und wurde immer ungeduldiger, da sich die Entscheidung derart verzögerte. Schließlich wollte er nichts weiter, als sich endlich wieder auf den Weg zu machen. Selbst der Aceribb, ihr Verbündeter, schien ihren Streit mit Argwohn zu beobachten.
    Weshalb waren sie so nervös? Die Emotionen, die er von ihnen empfing, stellten einen verwirrenden und bedrückenden Mischmasch dar. Würden sie nun ihr Einverständnis erklären oder nicht? Sollte das Letztere eintreten, wäre er gezwungen, hier noch mehr Zeit zu vergeuden und seine Übermacht auf eine Art zu beweisen, die sie ein für alle Mal davon überzeugen würde, dass alles andere als die uneingeschränkte Kooperation zwecklos wäre. Doch er durfte auch nicht vergessen, dass es dabei unter seinen pakktrianischen Gastgebern so wenig Verluste wie möglich geben durfte.
    Zwar hätte er sein Talent nutzen und ihre Emotionen unterdrücken können, doch der vorübergehende Frieden würde nur so lange währen, wie er es aufrechterhalten konnte. Ihre endgültige Entscheidung sollte auch nach seiner Abreise noch Bestand haben, daher mussten sie sich untereinander und ohne seine Einmischung einigen.
    Er wusste nicht genau, warum er aufsah. Vielleicht war es der verstohlene, hastige Blick, den die Adlige Kechralnan zur Decke warf. Oder eine leichte, unnatürliche Luftbewegung. Möglicherweise lag es auch an der Geschwindigkeit, mit der Pip überraschend von ihrem Ruheplatz auf seinen Schultern nach oben schoss. Was immer der Grund gewesen sein mochte, so legte er den Kopf gerade noch rechtzeitig in den Nacken, um den Dwarra zu sehen, der durch das offene Oberlicht in der mit üppigen Fresken verzierten Decke direkt auf ihn zustürzte.
    Mehrere bemerkenswerte Ereignisse spielten sich daraufhin nahezu gleichzeitig ab. Anders als alle anderen Anwesenden in dem großen Raum reagierte das Triumvirat, aus dem der Kewwyd des Vereinigten Pakktrine bestand, weder schockiert noch überrascht auf dieses unerwartete und gewalttätige Eindringen. Die Wachen reagierten sofort und stürzten vorwärts, doch die Mitglieder des Kewwyd wandten sich mitsamt ihrer Eskorte ab und bedeckten ihr Gesicht und ihre Fühler mit jedem Stofffetzen, der gerade verfügbar war. Noch interessanter war jedoch,

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