Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Tse-Mallory und er selbst.
    »Ihr Status bei der laufenden Untersuchung des singulären Phänomens, das die Basis unseres gemeinsamen Interesses bildet, ist einzigartig«, hatte Eint seiner schüchternen, aquamarinfarbenen Artgenossin erläutert.
    Sobald sich diese Erklärung in der ganzen Anlage herumgesprochen hatte, wurde Clarity nicht länger vom nur aus Thranx bestehenden Stab angestarrt. Allerdings war es aufgrund ihrer Facettenaugen schwer zu sagen, ob einen ein Thranx nun fixierte oder nicht, dachte sie. Sie hatte bereits gelernt, das Objekt, auf das sie sich konzentrierten, zu erkennen, indem sie nicht in ihre großen, goldenen Augen sah, sondern in die Richtung, in die ihre anmutigen, federartigen Antennen zeigten.
    In diesem Augenblick gingen die vier einen Korridor entlang, der bei Weitem nicht so hoch wie breit war. Wie die meisten Thranx-Anlagen befand er sich unterhalb der heißen, feuchten Planetenoberfläche. Die abgerundeten Ecken und das gedämpfte, aber ausreichend helle indirekte Licht schwächten das zweckmäßige Design ab, das einstmals ultramodern gewesen war und den damaligen Geschmack widergespiegelt hatte. Clarity konnte gerade noch aufrecht gehen, sodass sich der Minidrache Scrap an ihren Hals und ihre linke Schulter klammern konnte und nicht ständig seine Position wechseln musste. Im Gegensatz dazu war der größere Tse-Mallory ständig gezwungen, den Kopf einzuziehen, um nicht gegen eine gelegentlich auftauchende Leitung oder Vorrichtungen an der Decke zu stoßen. Den grauhaarigen Wissenschaftler schienen die körperlichen Einschränkungen durch ihre aktuelle Umgebung jedoch nicht zu stören. Es war fast so, als hätte er ebenso viel Zeit auf von Thranx dominierten Welten verbracht wie auf solchen, die hauptsächlich von seiner eigenen Spezies bevölkert waren.
    Clarity war nur froh, dass sie nicht unter Klaustrophobie litt. Auf jemanden, der zahllose Tage ängstlich in völliger Dunkelheit auf der primitiven Welt Long Tunnel umhergewandert war, wirkten die Einschränkungen der Thranx-Bauwerke höchstens ein klein wenig unangenehm. Mehrere der Gänge, die sie und ihre Begleiter hatten durchschreiten müssen, um diesen größeren zu erreichen, waren so schmal gewesen, dass sie mit ausgestreckten Armen beide Wände gleichzeitig hätte berühren können.
    Aus Rücksicht auf die menschlichen Mitglieder der Gruppe sprachen Kesedbarmek und Truzenzuzex weder Hoch– noch Nieder-Thranx, sondern bedienten sich der etablierten Commonwealth-Sprache, die man als Symbo kannte. Wie jeder gebildete Bürger des Commonwealth sprach Clarity diese Hybridmundart relativ fließend, auch wenn sie nicht alle entsprechenden Handbewegungen kannte, mit denen sie auf die ausdrucksvollen Gesten der Thranx-Echthände und Fußhände hätte reagieren können. So konnte sie sich zwar problemlos verständlich machen, doch fehlte ihren Versuchen, sich an der Kommunikation zwischen den Spezies zu beteiligen, der letzte Feinschliff. Das schien jedoch keinem der beiden Thranx etwas auszumachen, und es machte sich auch niemand über ihre zuweilen tollpatschigen Bewegungen lustig.
    Mehrere Minuten lang waren sie niemandem begegnet. Dann bog das Quartett aus Thranx und Menschen um eine Ecke und betrat einen kurzen, etwas schmaleren Gang, an dessen Ende sich eine große Tür mit einem geriffelten Muster befand, das sie nicht erkannte. Das überraschte sie allerdings nicht, denn die Insignien bestimmter Abteilungen des Commonwealth-Wissenschaftszentrums waren nicht allseits bekannt. Weitaus beunruhigender wirkte die Anwesenheit einer bewaffneten Wache derart tief in einem unterirdischen Komplex auf der hochzivilisierten und größtenteils friedlichen Thranx-Heimatwelt. Die achtgliedrige Gestalt stand so gerade, wie es ihr möglich war, doch ihr herzförmiger Kopf überragte Clarity nicht und reichte Tse-Mallory gerade mal bis zur Schulter. In den Händen hielt sie eine gewehrähnliche Waffe, die trotz ihrer eleganten Form einigermaßen einschüchternd wirkte. In menschlichen Händen wäre das tödliche Werkzeug jedoch nutzlos gewesen, da dem Homo Sapiens zwei Gliedmaßen für dessen erfolgreiche Bedienung fehlten.
    Kesedbarmek steckte ihren Kopf in die metallische, widerspiegelnde Halbkugel, die rechts neben dem Portal aus der Wand herausragte, und wartete kurz, während das Sicherheitsgerät das einzigartige Muster ihrer Facettenaugen las und mit dem unverwechselbaren Muster ihrer Hirnzellen verglich. Als sie sich zurückzog,

Weitere Kostenlose Bücher