Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
glitt die Tür nach oben in die Decke, und die Wache trat beiseite, um sie passieren zu lassen. Das bewaffnete Männchen warf nicht einmal einen Blick in Claritys Richtung und sah auch Tse-Mallory nicht an, was vermuten ließ, dass sie nicht die ersten Menschen waren, die durch diese Tür gingen. Als Clarity an dem Wachmann vorbeiging, ließ Scrap seine spitze Zunge in dessen Richtung schnellen und stieß ein leises Zischen aus.
    »Was soll die ganze Security?«, fragte sie Tse-Mallory leise und ging neben ihm in eine Kammer, die größer war als alle, die sie nach ihrer Ankunft im Raumhafen von Yalwez betreten hatten.
    »Einige Dinge sollte die Öffentlichkeit lieber nicht zu sehen bekommen«, erklärte er ihr flüsternd, indem er sich zu ihr herunterbeugte. »Leider scheint Panik bei allen empfindungsfähigen Spezies die allgemeine Reaktion zu sein. Bestimmte Teile des Wissens sollten lieber nur jenen anvertraut werden, die mental und emotional ausgebildet wurden, rational damit umzugehen. Ich denke, wir wissen beide, was ich meine.«
    Obwohl keiner ihrer Wächter direkt über den Grund ihrer Reise nach Hivehom gesprochen hatte, befürchtete sie, dass ihr das bereits passiert war.
    An der gegenüberliegenden Seite des Raumes stand eine Reihe von niedrigen Stationen: Bänke bestehend aus lichtbrechender Elektronik, vor denen man längliche Ruheplattformen platziert hatte, die den Thranx sowohl als Bett als auch als Stuhl dienen konnten. Zwei der Stationen waren besetzt. Ihre Bediener blickten auf, als sie die Eintretenden bemerkten, kehrten dann aber rasch an ihre Arbeit zurück.
    Sie hielten in der Mitte der Kammer an, die zur Abwechslung mal hoch genug war, dass selbst Tse-Mallory aufrecht darin stehen konnte, ohne den Kopf einziehen zu müssen. Kesedbarmek ging zu einem kegelförmigen Pfahl, der aus dem Boden kam, und sprach ihn in Hoch-Thranx an. Clarity verstand einige Wörter, doch der Großteil der komplizierten, wenngleich genau definierten Mischung aus Pfeifen, Wörtern und Klicken überstieg ihr begrenztes linguistisches Wissen. Flinx sprach beide Thranx-Dialekte fließend, das wusste sie, aber er war jetzt nicht hier. Hier hielten sich nur die beiden Thranx und der meist freundliche, zuweilen aber auch sehr distanzierte Tse-Mallory auf. Als Reaktion auf die Befehle wurde die Kammer verdunkelt. Trotz der Hitze und der hohen Feuchtigkeit, die die Thranx bevorzugten, stellte Clarity fest, dass sie zitterte.
    Die Kammer verwandelte sich in ein kartografisches Hologramm. Sie hatte sich schon früher in ähnlichen Räumen aufgehalten, aber dieses Mal waren ihr viele der Sternenwolken und Nebel, die den gewölbten Raum um sie herum erfüllten, unbekannt. Es dauerte einen Moment, bis sie begriff, warum dem so war. Anstelle der üblichen Karte des Commonwealth oder einer größeren Galografie stand sie inmitten einer Anzahl ganzer Galaxien. Auf Kesedbarmeks Befehl veränderte sich der Blickwinkel ein wenig. Eine große Spiralgalaxis wurde markiert und zur besseren Erkennbarkeit grün eingefärbt. Die Thranx bevorzugten diese Farbe, wenn es darum ging, auf das Vorhandensein von Leben hinzuweisen, während die Menschen dafür meist Blau verwendeten. Tse-Mallory, der in ihrer Nähe stand, änderte ein wenig die Position und beugte sich zu ihr herüber.
    »Ihr seid hier«, murmelte er leise.
    »Ja, das ist unsere Heimat«, bestätigte Kesedbarmek. »Wir befinden uns dort. Und es hat sich jetzt hierher bewegt.« Die Thranx-Wissenschaftlerin durchquerte die dreidimensionale Präsentation und drückte einen der vier gegenüberliegenden Finger ihrer linken Echthand gegen den Rand einer anderen Galaxis. Diese leuchtete daraufhin rot auf. Das war es jedoch nicht, was Claritys Aufmerksamkeit erregte. Obwohl sie sich auf dem Gebiet der höheren Astronomie nicht so gut auskannte, wusste sie doch genug, um zu erkennen, dass mit dem Cluster, um den es jetzt ging, etwas ganz und gar nicht stimmte.
    Dabei handelte es sich um eine Spiralgalaxis ähnlich der Milchstraße, aber mit mindestens einem sichtbaren Unterschied: wenigstens ein Drittel davon fehlte. Der kugelförmige Kern wirkte ungewöhnlich dünn, und die verbliebenen Spiralarme waren zerfetzt und unregelmäßig, als hätten unvorstellbare Kräfte daran gezerrt und sie deformiert. Dahinter, an der Seite, die zu fehlen schien, war ein gewaltiger dunkler Bereich zu sehen, der sich bis zu den Grenzen des Raumes erstreckte. Anfangs hatte sie vermutet, die verzerrte Galaxis

Weitere Kostenlose Bücher