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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Erscheinungsbild ebenso wie das seines Schiffes nach Belieben verändern. Überdies kann er höher springen als jeder Dwarra und ist stärker als unsere talentiertesten Athleten.«
    Diese Litanei von Errungenschaften gab Pyrrpallinda zu denken, konnte seine Zweifel jedoch nicht beseitigen. »Bestimmt kann er auch Metalle umwandeln, die Nacht zum Tag machen, das Meer teilen und die Toten auferstehen lassen. Ein Gott ist von den Sternen zu uns herabgestiegen, in Begleitung seines Haustiers und ausgestattet mit einem Sack voller Tricks. Ein Gott sollte immer ein Haustier und viele Tricks auf Lager haben.« Seine Greiflappen ballten und entspannten sich. »Verzeih mir, wenn ich weiterhin skeptisch bleibe.«
    »Aber natürlich, Hochgeborener«, entgegnete Treappyn rasch. Der Ratgeber wusste natürlich, dass Pyrrpallinda ein vorsichtiger Konservativer war, und hatte keine andere Reaktion erwartet. »Vergesst aber bitte nicht, dass ein Gerücht sein Eigenleben bekommen und sich immer weiter verbreiten kann. Daher denke ich, wäre es klug, wenn die alles sehende, weise Regierung von Wullsakaa der Sache rasch auf den Grund gehen und herausfinden würde, ob etwas Wahres daran ist. Und zwar bevor einige unserer streitsüchtigen Nachbarn die Gelegenheit bekommen, genau dies zu tun.« Er beugte sich über den Tisch. »Schließlich besteht durchaus die geringe Chance, dass ein Körnchen Wahrheit dahintersteckt.«
    Pyrrpallinda wollte gerade eine passende Antwort geben, als sie lautstark unterbrochen wurden.
    »Hochgeborener, Hochgeborener – ich habe es eben erst gehört!«
    Srinballa kam so schnell ihn seine vier Unterschenkel tragen konnten in den Raum gestürzt, sein konischer Rock und das dazu passende Hemd wirbelten wie ein roter Schleier um seine gerippte, gealterte Gestalt. Die purpur- und goldfarbene Kleidung war mit der feinsten Spitze und den besten Säumen besetzt, die man auf dem großen Marktplatz kaufen konnte, und aus dem fernen Berekkuu importiert worden. Srinballa, eigentlich ein nüchterner Regierungsberater, hatte schon immer eher wie ein Dandy gewirkt, selbst als er noch ein Kind war. Pyrrpallinda erinnerte sich an die Witze, die sie früher auf Kosten des überentwickelten Modebewusstseins des älteren Ratgebers gemacht hatten. Als Herrscher bedeutete ihm das persönliche affektierte Verhalten anderer nur wenig. Das Einzige, was ihn interessierte, war der Verstand seiner Ratgeber und wie man diesen wie einen Schwamm auswringen konnte.
    Die offenkundige Aufregung des schwer atmenden Neuankömmlings ignorierend, sagte er leise: »Und was, mein guter Srinballa, hast du gehört?« Treappyn verzog daraufhin den Mund und ging beiseite.
    Der ältere Ratgeber, der auch nicht auf den Kopf gefallen war, schlussfolgerte rasch, dass der Hochgeborene und sein jugendlicher Freund Treappyn vermutlich über genau dasselbe Thema debattiert hatten. Nach seinem stürmischen Auftritt hatte er nun jedoch keine andere Wahl, als weiterzusprechen.
    »Es geht um die zunehmende Anzahl der Geschichten über ein allmächtiges Wesen, das vom Himmel gefallen sei.« Obwohl er deutlich älter war als sein Lehnsherr und auch Treappyn, klangen Srinballas Worte klar und entschlossen.
    »Hochgeborener, wenn ich …«, setzte Treappyn an.
    Pyrrpallinda hob ein Greiflappenpaar. »Du darfst tatsächlich – aber zur rechten Zeit. Lass den Ältesten sagen, weswegen er so hastig hergeeilt ist – wenn er denn wieder zu Atem gekommen ist.«
    »Das ist nicht nötig, Hochgeborener, da er mich nie wirklich verlassen hat.« Srinballa richtete kurz seine ausgesprochen elegante Kleidung und blickte Treappyn an. »Du hast doch wohl nicht vor, die Glaubwürdigkeit der Regierung von Wullsakaa durch diese lächerliche Geschichte in Verruf zu bringen?«
    Pyrrpallinda ließ eine Zunge gegen seinen oberen, leicht geschwungenen Gaumen klicken und die zweite gegen den unteren. Der so erzeugte Klang war von seinen Ratgebern durchaus zu hören, auch wenn sie die Gliedmaßen, die ihn erzeugten, nicht sehen konnten, da diese nicht lang genug waren, als dass er sie aus dem Mund strecken konnte.
    »Weiser Srinballa, wie immer werde ich die Glaubwürdigkeit der Regierung nicht einfach aufs Spiel setzen, sondern erst auf gesicherte Erkenntnisse warten. Ich entnehme deinen Worten und deinem Tonfall, dass du diesen Geschichten keinen Glauben schenkst?«
    »Glauben?« Der ältere Ratgeber stürzte vor und gestikulierte dabei wild mit allen acht Greiflappen. »Ein Wesen, das

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