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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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die Meliorare-Society vorgehabt hatte. Sie wollten ihn auch nicht wie die Commonwealth-Regierung wegen mehrfacher Gesetzesübertretung verhaften. Und sie waren erst recht nicht hinter den Geheimnissen seines von den Ulru-Ujurrern erbauten Schiffes her. Alles, was sie wollten, war ein wenig Fürsorge und etwas Mitleid. Hilfe beim Verschwindenlassen einer entstellenden Narbe oder beim Heilen gebrochener Knochen. Antworten auf Fragen, die ihnen keiner ihrer Brüder je glauben würde, wenn sie sie denn weitererzählen würden.
    Er hatte die Gesetze, die sich auf den Kontakt mit Wesen auf Welten der Klasse IVb bezogen, ohnehin schon gebrochen. Was bewirkte dieser Verstoß überhaupt? Wer legte diese Restriktionen eigentlich fest, und wer entschied, wann und wo sie angewandt werden mussten? Diese Wesen auf einer der wenigen bewohnten Welten innerhalb des Blight lebten so unglaublich abgeschieden, und nach seiner Abreise konnte das noch ein weiteres Jahrhundert oder sogar Jahrtausend so bleiben. Was seine Lebensspanne betraf, so konnte er nicht erkennen, welche Schäden es anrichten sollte, wenn er seine Fähigkeiten und Mittel einsetzte, um einer Handvoll verlorener Einheimischer zu helfen. Er holte tief Luft.
    »In Ordnung«, sagte er zu der wartenden Storra. »Ich werde es tun. Ich werde versuchen, allen hier Anwesenden zu helfen.« Die Dankbarkeit, die alle vor ihm Versammelten ausstrahlten, als sein Übersetzer seine Worte übermittelt hatte, drohte fast, ihn zu überwältigen. »Aber nur ihnen. Sobald ich mit dem Letzten, den du hergebracht hast, fertig bin, reise ich ab.«
    Das war nicht die ganze Wahrheit. Unabhängig davon, wie er seine restliche Zeit auf Arrawd zu verbringen gedachte, so würde er erst abreisen, wenn die Teacher die Reparaturen beendet hatte. Doch er konnte auf jeden Fall aus ihrer Mitte verschwinden, so wie er es ohnehin geplant hatte, und sich von ihnen so weit isolieren, als würde er von der Oberfläche eines der drei Monde ihrer Welt auf sie herabblicken.
    »Natürlich.« Storras Fühler wackelten wie Signalmasten. »Das ist alles, worum wir bitten.«
    Ihre Gefühle besagten zwar etwas anderes, aber Flinx wusste, dass ihre weiteren Pläne nicht von Belang waren. Er würde darauf bestehen, dass sowohl sie als auch Ebbanai an seiner Seite blieben und ihm bei seiner Arbeit ›halfen‹. Unabhängig davon, wie sich die Ereignisse entwickeln würden, gab es auf dieser entlegenen, sich entwickelnden Welt absolut nichts, was in der Lage wäre, ihn länger hier zu behalten, als er es wünschte. Davon war er überzeugt.
    Natürlich war er in seinem komplizierten und einsamen Leben schon häufig von etwas überzeugt gewesen, doch hatte er auch schon mehrmals feststellen müssen, dass er sich gewaltig geirrt hatte.

6
     
    »Besucher vom Himmel?«
    So wie er es sah, hatte der August-Hochgeborene Pyr Pyrrpallinda nie Zeit, sich auszuruhen. Es galt, Gericht zu halten, Gesetze zu prüfen, Proklamationen zu verkünden, Übeltäter zu richten, Urteile zu vollstrecken und sich Petitionen anzuhören. Dazu kamen noch die andauernden Machtkämpfe um Positionen und Einfluss am Hof, die endlosen Intrigen, die Komplikationen, die durch die Entwicklung bestimmter Technologien entstanden und die nicht einfach durch einen simplen Erlass geregelt werden konnten, die körperlichen Anforderungen, mehrere potenzielle Erben zu zeugen, und die ständige Sorge wegen des Wetters. Zog man darüber hinaus noch die ständige Gefahr eines Krieges mit einem der zahlreichen Nachbarstaaten, die ständig auf Konfrontation aus waren, sowie die gelegentlichen Attentatsversuche in Betracht, sprachen die Umstände nicht gerade für einen entspannten Lebensstil. Ein Herrscher, der all diese Dinge nicht beachtete, konnte schnell die Regentschaft – ebenso wie seinen Kopf – verlieren.
    Da er weder unsterblich noch unverletzlich war, bestand das Nächstbeste, auf das jemand in seiner Position vertrauen konnte, aus bewährten und ehrlichen Ratgebern. Als gerechter und erfahrener Herrscher, der andere gut einschätzen konnte, war es Pyrrpallinda im Laufe der Jahre gelungen, mehrere solcher unschätzbaren Berater um sich zu versammeln. Die meisten von ihnen hatten sich spezialisiert, was allerdings nicht für Treappyn galt. Er kannte sich in vielen Bereichen des täglichen Lebens ebenso wie in Regierungsgeschäften aus und wusste über die Außenpolitik ebenso gut Bescheid wie über die Preise, die auf dem großen Marktplatz verlangt wurden.

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