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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wir nur, dass sich dies nicht zu einem weiteren davon entwickelt.«
    Einen kurzen Augenblick lang wirkte der ältere Ratgeber sehr überrascht. »Ihr messt diesem Unsinn vom Lande doch keine Bedeutung bei, Hochgeborener? Es würde mich nicht überraschen, wenn sich dies als Werk eines unserer Nachbarn herausstellt, der einen Teil unserer Bevölkerung in Sorge versetzen will. Das ist genau die Art von unruhestiftendem Unfug, der beispielsweise dem Wächter von Nyheurr zuzutrauen wäre.«
    »Nein, das glaube ich nicht.« Pyrrpallinda starrte hinab auf den Stapel offizieller Dokumente, die auf dem Tisch vor ihm ausgebreitet waren und sich teilweise stapelten. »Aber in gewisser Weise hat Treappyn recht: Ich kann es mir nicht erlauben, die Sache einfach zu ignorieren. «Er blickte zur Tür, die in den Gang hinausführte. »Er war in letzter Zeit sehr angespannt. Seine Paarungszeit hat begonnen, und er ist abgelenkt. Diese kurze Reise wird ihm Zeit zum Nachdenken verschaffen, und er kann sich etwas entspannen. Ich gehe davon aus, dass er nüchterner und ausgeglichener wieder zurückkehrt.«
    Srinballa war nun geneigt, großzügig zu sein. »Der jugendliche Übermut.«
    »Genau«, stimmte ihm Pyrrpallinda zu und ignorierte die Tatsache, dass er nur wenig älter war als der unglückliche Ratgeber, den er soeben seines Weges geschickt hatte. Da die Angelegenheit nun geregelt zu sein schien, drehten sich seine Gedanken bereits wieder um Angelegenheiten, die weitaus dringender – und realer – erschienen. Ein Paar Greiflappen schnappte sich eine Schriftrolle, öffnete sie und bat Srinballa zu sich hinter den Schreibtisch, damit dieser sie ebenfalls gut lesen konnte. »Kommen wir nun zu dieser Bitte, eine Zollbrücke in der Nordprovinz zu errichten. Ich würde gern deine Meinung zu bestimmten Aspekten dieses Vorschlags hören …«
     
    *          *          *
     
    Trotz der Zusicherung seiner Gastgeber, dass sie die Hilfesuchenden auf die kleine Gruppe aus Freunden und Verwandten, die Ebbanai und Flinx in der Baryeln-Scheune aufgesucht hatte, beschränken würden, schienen immer mehr Dwarra in Not den Weg zu dem abgelegenen Heim zu finden. Flinx sprach das Thema mehr als einmal an, nur um als Antwort zu erhalten: »Das ist die letzte Gruppe!« oder »Hast du kein Mitleid mit ihnen? Diese Familie kann sich an niemanden sonst wenden.«
    Was konnte er tun? Die Verzweiflung, die er ständig zu Gesicht bekam, erinnerte ihn an seine eigene schwere Kindheit. Diese armen Dwarra waren so intelligent wie er und fähig, dieselben tiefen Gefühle zu empfinden. Vielleicht war er nicht dazu in der Lage, eine uralte, umherwandernde, empfindungsfähige Waffe zu finden oder den drohenden galaktischen Zusammenbruch auf eine bisher unbekannte und unergründbare Weise zu beeinflussen, doch er konnte die Heilung eines gebrochenen Knochens oder einer beschädigten Nervenverbindung beschleunigen und die Frage eines jungen Mannes hinsichtlich der wahren Natur all dessen, was jenseits seiner Welt lag, beantworten. Er konnte und er tat all das, weil er wie immer mehr Mitgefühl als gesunden Menschenverstand besaß.
    Als er seine Gastgeber höflich darüber informierte, dass er des Nachts bevorzugte allein zu sein, fühlten sich diese dadurch nicht gekränkt. Sie hatten ihm stattdessen eine abgetrennte Schlafstätte in einer oberen Etage der Scheune eingerichtet, wo die kühle Brise, die vom nahen Meer herüberwehte, nahezu ideale Schlafbedingungen schuf, obwohl sie eigentlich eher irritiert waren, dass er nicht so schnell zu frieren schien.
    Die schlankeren Dwarra fühlten sich in ihrem gut gedämmten Haus sehr viel wohler. Sie legten sich zum Schlafen nicht hin, sondern schliefen in der Hocke, indem sie ihren Oberkörper so weit wie möglich auf den unteren herabsinken ließen, und wickelten sich dabei in mehrere Lagen Stoff ein. Im Gegensatz zu ihnen empfand er das Klima der Halbinsel die meiste Zeit als sehr angenehm.
    An diesem Abend hielt sich nur Storra bei ihm auf und hatte ihm soeben das Nachtmahl gebracht – das wie immer gekonnt zubereitet worden war –, als die Teacher den Kontakt zu ihrem Besitzer herstellte. Storra sah fasziniert zu, wie er den Kommunikator vom Gürtel nahm und den Ruf erwiderte. Er hätte ihn auch ignorieren und warten können, bis sie gegangen war. Doch da er bereits so viele Gesetze in Bezug auf den Kontakt zu einer Spezies ihres Levels gebrochen hatte, dachte er gar nicht weiter darüber

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