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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Daher war er auch zum engsten Ratgeber des Hochgeborenen aufgestiegen. Die Tatsache, dass sie beinahe gleich alt beziehungsweise jung waren, machte Treappyn für Pyrrpallinda nur noch sympathischer. Obwohl einer von ihnen der Regierung von Wullsakaa vorstand und der andere nur ein besserer Angestellter war, konnte man ihre Beziehung als die enger Freunde, wenn nicht sogar Gleichgestellter bezeichnen. Pyrrpallinda hatte in Bezug auf zahlreiche Verwaltungsangelegenheiten eine andere Meinung als Treappyn, doch wann immer sie sich stritten, zollte er der Meinung des anderen Dwarra Respekt.
    Selbst dann, wenn der Ratgeber von etwas derart Absurdem wie Besuchern vom Himmel sprach.
    »Eigentlich nur einer, Hochgeborener. Oder vielmehr zwei, wenn man die gezähmte fliegende Kreatur, die ihn begleitet, dazuzählt.«
    Treappyn, der für einen Dwarra ungewöhnlich beleibt war, näherte sich dem Arbeitstisch, hinter dem sein Lehnsherr im Augenblick hockte. Der Hochgeborene hielt einen Stift in den rechten und einen weiteren in den linken Greiflappen und schrieb damit etwas im blumigen Quslen-Stil gleichzeitig von rechts nach links und links nach rechts, sodass sich beide Linien schließlich in der Blattmitte trafen. Diese Leistung hatten nur wenige bisher vollbracht. Nun hielt er inne und legte beide Schreibinstrumente beiseite, indem er sie der Tradition gemäß an den gegenüberliegenden Schreibtischseiten platzierte.
    »Nun gut, es macht ja auch keinen großen Unterschied, ob es sich um einen oder zwei handelt. Entweder ist das die Wahrheit oder nichts weiter als ein kreatives Gerücht, das die Landbevölkerung verbreitet.« Der Herrscher von Wullsakaa legte alle acht Greiflappen auf den Tisch. »Ich bin eher geneigt, Letzteres zu glauben. Besucher vom Himmel!« Um seinen Abscheu deutlicher zum Ausdruck zu bringen, legte er seinen Kopf in den Nacken und blickte himmelwärts. »Die Sterne sind bloß Lichtpunkte, nichts weiter. Das sagen jene, die den verschiedenen Göttern Opfer darbringen. Unter den Wissenschaftlern, die sich für die Astronomie interessieren, gibt es meines Wissens einige, die glauben, die Sterne könnten Sonnen ähnlich der unseren sein. Und Sonnen sind eindeutig zu heiß, als dass es darauf Leben geben könnte. Das müsste doch jeder begreifen.«
    Treappyn, der sich wie immer nicht von seinem Herrscher einschüchtern ließ, war anderer Meinung. »Verzeiht, Hochgeborener, aber viele Eurer jüngeren und klügsten Akademiker glauben, dass es zahlreiche andere Welten gibt, die um diese kreisen, ebenso wie Arrawd um seine eigene Sonne. Es wurde schon oft spekuliert, dass es dort Leben wie das unsere geben könnte.«
    »Doch hat es dafür bisher keinerlei Beweise gegeben. Auch nicht auf der größtenteils leeren, windumfluteten Pavjadd-Halbinsel.« Der Hochgeborene stieß ein misstönendes pfeifendes Grunzen aus. »Für solch eine Reise von einem Stern zum anderen brauchte man ein Schiff mit einem unglaublich großen Segel.«
    Treappyn unterdrückte ein Lächeln. »Der Mechanismus, mit dem der Alien angekommen ist, wurde offenbar nur von einem Bürger gesehen, Hochgeborener, und von Segeln war dabei nicht die Rede. Das Schiff soll sich angeblich noch dort befinden, wo es gelandet ist, aber sein Erscheinungsbild verändert haben, sodass es von niemandem gesehen werden kann.«
    »Das klingt eher wie das Werk eines Händlers, der versucht, sich vor seinen Gläubigern zu verstecken, und nicht wie das eines Forschers. Soll ich aufgrund der unglaubwürdigen Behauptungen eines Zeugen darauf reagieren?« Pyrrpallinda warf einen Blick auf die Nachricht, die auf seinem Schreibtisch lag. »Der noch dazu ein kinderloser Netzauswerfer ist. Welche Beweise brauchen wir denn noch? Rufen wir die Armee zusammen und lassen wir die Nereyodes erklingen!«
    Mit einem mitfühlenden Grunzen erwiderte Treappyn: »Es ist zwar korrekt, dass es nur einen Zeugen für die Ankunft und das Transportmittel des Fremden gegeben hat, aber seine Freigiebigkeit ist offenbar auch anderen zugute gekommen.« Er hob ein Unterarmpaar in die Luft, um jede der angeblichen Fähigkeiten des Besuchers mit einer Bewegung zu unterstreichen. »Es heißt, er – augenscheinlich beschreibt er sich selbst als männlich – könne die körperlich und geistig Kranken heilen, bewirken, dass die Ernte zehnmal schneller wächst als normal, jede Frage zu jedem Thema beantworten, indem er mit einer Art Bibliothek auf seinem Schiff kommuniziert, und sein eigenes

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