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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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im Allgemeinen. Dankbarkeit und Lobpreisungen waren für ihn momentan an der Tagesordnung. Da die meisten Bittsteller arm waren, schien ihre Dankbarkeit direkt aus ihrem Herzen zu kommen (so sie ein derartiges Pumporgan überhaupt besaßen). Eine der Verletzungen, die er sehr häufig zu sehen bekam, war die junger Dwarra, deren Unterschenkelquartett sich nicht vollständig entwickelt hatte. Offenbar wuchsen die beiden Oberschenkel weitaus schneller als die daraus entspringenden unteren Gliedmaßen, in die sie sich verzweigten, wodurch diese schwächeren Extremitäten häufig brachen. Wurde dieser Bruch in jungen Jahren nicht korrekt gerichtet, konnte es beim Heranwachsen zu ernsthaften Komplikationen kommen. Die vernünftige Anwendung seines neu kalibrierten Strahlheilers bewirkte in diesem Fall, dass sich die beschädigten Knochen wieder richtig zusammenfügten und überraschend schnell verheilten.
    Die Augenbehandlung war ein weiteres Gebiet, auf dem sich die einfachen Werkzeuge, die er für Notfälle stets bei sich trug, auszeichneten und kleine Wunder bei den Einheimischen wirken konnten. Die Freude, die sich durch die Wiederherstellung des vollen Augenlichts bei fast Erblindeten hervorrufen ließ, war nahezu grenzenlos.
    Es war eine wunderbare Art, seine Zeit zu verbringen, während er darauf wartete, dass die Teacher ihre Reparaturen abschloss. Er hatte sich nie in der Lage befunden, sich in Bezug auf seinen eigenen, einzigartigen Zustand Hilfe suchen zu können, da er immer Angst haben muss te, die Behörden darauf oder – was noch schlimmer war – auf seinen Aufenthaltsort aufmerksam zu machen. Als er vor Kurzem einige Zeit im Krankenhaus verbringen musste, hatte er sich sogar dazu gezwungen gesehen, dieses Hals über Kopf zu verlassen, als sich einige seiner behandelnden Arzte plötzlich für seinen einzigartigen Verstand zu interessieren begannen. Er durfte nicht zulassen, dass sie ihn genauer untersuchten. Und aus diesem Grund hatte er sich auch von jeder Art fortschrittlicher medizinischer Hilfe abgeschnitten, die ihm bei seinen verheerenden Kopfschmerzen oder dem veränderten neurologischen Zustand, der dafür verantwortlich war, hätte Linderung verschaffen können.
    Indem er anderen half, ließ sich die latente Depression ein wenig lindern. Ihm standen Mittel zur Verfügung, um für die Einheimischen von Arrawd das zu tun, wozu niemand sonst in der Lage war. Es war sehr wahrscheinlich, dass er nichts unternehmen konnte, um die Zukunft und das gewaltige, sich nähernde Böse, dem er in immer wiederkehrenden Träumen begegnete – oder was immer diese Erscheinungen auch waren –, aufhalten zu können, doch hier konnte er den Individuen in Not wenigstens beistehen. Für ihn spielte es keine Rolle, dass sie keine Menschen waren. Empfindungen reichten völlig aus, die Erscheinung war daher ohne Belang. Das war eine Lektion, die die sich im Weltraum ausbreitende Menschheit ein für alle Mal aus dem Pitar-Homanx-Krieg hatte lernen müssen.
    Ihm selbst war nur zu gut bewusst, dass seine Aktivitäten nicht bloß altruistischer Natur waren. Es bereitete ihm Freude, den Dwarra zu helfen, die ihn aufsuchten. Sollte dies eine Anwandlung von Selbstsucht sein, wenngleich eine kleine, so musste er das wohl hinnehmen. In seinem nomadischen, verwirrten Leben empfand er ohnehin nur selten wahre Freude. Die guten Gefühle übertrugen sich auch auf Pip – oder wurden vielmehr von ihr aufgenommen. Sie war in der Atmosphäre positiver Emotionen derart entspannt geworden, dass sie die meiste Zeit schlief und sich nur gelegentlich erhob, um einen Neuankömmling genauer zu betrachten oder eine der kleinen Kreaturen zu jagen, die mit ihnen in der Scheune hausten.
    Die Dwarra, denen er half, boten ihm einen ständigen Strom der Dankbarkeit, nicht mehr. Es wäre ihm nie in den Sinn gekommen, um eine Art von Entschädigung für die Dienste, die er weiterhin kostenlos leistete, zu bitten. Doch in dieser Hinsicht zeigten gewisse andere Individuen weniger Zurückhaltung und mehr Weitblick.
    Ebbanai entspannte sich gerade an dem kleinen, schmucklosen Tor, das er auf halber Wegstrecke zu seinem Familiensitz errichtet hatte. Er hockte dort ganz allein, seine einzige Gesellschaft waren der Himmel und die Seeshan-Felder, die sich rechts und links der Hauptstraße erstreckten. Ein anderer hätte sich an seiner Stelle vermutlich rasch gelangweilt. Andererseits war die Arbeit viel leichter, als des Nachts Netze auszuwerfen, um die

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