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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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hatte er schon vor langer Zeit gelernt, dass es besser war, eine merkwürdige Frage zu stellen, als in bequemer Unwissenheit zu verharren.
    »Woher weißt du, dass uns nichts fehlt? Mir beispielsweise?«
    Der Fremde blickte zu ihm hinunter. »Dein momentaner emotionaler Zustand ist nicht der einer kranken Person.« Es war wunderbar, fand Flinx, dass er zum ersten Mal in seinem Leben in Bezug auf sein Talent derart offen und ehrlich sein konnte, es fühlte sich sogar nahezu befreiend an. »Dasselbe gilt auch für deine Begleiter. Du strahlst Vorsicht und Neugier aus, deine Begleiter eher Argwohn und Anspannung.«
    Bemerkenswert, dachte Treappyn. Obwohl die ganze Welt plötzlich anfing, sich um ihn herum zu drehen, verlor er nicht das Gleichgewicht. Er machte sich ein Stück größer, streckte alle vier Unterarme aus, so weit er konnte, und verkündete:
    »Ich bin der Adlige Treappyn, Ratgeber Seines August-Hochgeborenen Pyrrpallinda, Herrscher von Wullsakaa. Meine Regierung hat mich hergeschickt, um die Wahrheit über deine Existenz als Besucher unter uns zu ergründen.«
    »Und?« Flinx ließ das angedeutete hämische Lächeln aufblitzen, das viele, denen er begegnet war – Menschen ebenso wie andere Spezies –, inzwischen mit seiner Person verbanden.
    »Ich bin geneigt, es in meinem offiziellen Bericht zu bestätigen – und noch einiges mehr.« Zögernd ging er auf die breite Treppe zu, die zu der Plattform führte, auf der der Alien hockte. Nein, korrigierte er sich. Er hockte nicht so, wie es normal und natürlich war. Stattdessen hatte er seinen Körper irgendwie in der Mitte zusammengefaltet und ruhte einen Teil davon auf einem hölzernen Lagerbehälter aus. Das war ein Meisterstück an Beweglichkeit, wie es der biegsamste Dwarra nicht zustande brächte.
    »Als Vertreter meiner Regierung bitte ich um eine offizielle Audienz.«
    »Ich gebe keine offiziellen Audienzen«, erwiderte Flinx.
    Treappyn dachte rasch nach. Das konnte er am besten. »Nun, dann können wir uns vielleicht ganz informell unterhalten?«
    Von diesem neuen Besucher ging keine Feindseligkeit aus, er schien ihn auch nicht hintergehen zu wollen. Flinx grinste. Dieses Individuum unterschied sich ebenso von seinen Gastgebern wie von jenen, denen er half. Der Dwarra war nicht der Einzige in der Scheune, deren Neugier befriedigt werden wollte.
    »Komm herauf und setz dich«, forderte Flinx den Ratgeber auf. Er beherrschte die dwarranische Sprache inzwischen so gut, dass er nur noch gelegentlich auf die Hilfe seines Übersetzers, der noch immer um seinen Hals hing, zurückgreifen musste. Der Regierungsvertreter konnte sich zwar nicht hinsetzen, aber die Redewendung, die Flinx gebrauchte, hatte in etwa dieselbe Bedeutung, auch wenn sie sich nicht auf dieselben biologischen Voraussetzungen bezog. »Nur du«, fügte er hinzu, als sich die Leibwächter anschickten, den Ratgeber zu begleiten.
    Die beiden muskulösen Soldaten machten ein betretenes Gesicht, und Treappyn war auch nicht gerade begeistert über diese Entwicklung, vor allem, da er von Natur aus nicht mit besonders großer Tapferkeit gesegnet war. Doch die Neugier war größer als seine Vorsicht.
    »Wartet hier«, sagte er zu ihnen. »Haltet die Waffen bereit, bleibt aber ruhig und entspannt.« Während er sprach, blickte er nicht zu dem wartenden Fremden hinauf. »Er hat zwar keine Fühler und stellt auch keinen Körperkontakt her, doch für mich ist ganz offensichtlich, dass der Besucher spüren kann, was wir fühlen.«
    Einer der Leibwächter fluchte leise. »Eine Kreatur der Dunklen Teiche.«
    »Das wissen wir noch nicht«, beruhigte Treappyn ihn. »Ich halte das für eher unwahrscheinlich. Jene, die in den Dunklen Teichen hausen, machen sich nicht die Mühe, Kranke zu behandeln. Seid wachsam und wartet auf mich.«
    Dann drehte er sich um und kletterte die Treppe hinauf, wobei er sich aufgrund seiner Leibesfülle ziemlich anstrengen musste. Als er die letzten Stufen erreicht hatte, stellte er überrascht fest, dass der Besucher eine einzelne Hand ausstreckte, um ihn den Rest des Weges zu stützen. Er musste gesehen – oder vielleicht auch gespürt – haben, welche Schwierigkeiten Treappyn mit dem Treppensteigen hatte. Diese Hand sah verdächtig und fremdartig aus. Anstatt sich in ein Paar biegsamer Greiflappen zu verzweigen, endete sie in fünf kurzen, knochigen Gliedern, die wie Miniaturunterarme aussahen. Diese wickelten sich um das Handgelenk des Ratgebers und zogen ihn vorsichtig,

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