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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Windkraft war das mit mehreren Schaufelrädern ausgestattete Flussschiff ein gutes Beispiel für dieses nach vorn gerichtete Denken und gleichzeitig der Stolz der ansonsten an das Land gebundenen Flussmarine.
    Im Augenblick ruhten alle drei Mitglieder des Kewwyd auf dem Vorderdeck in entspannter Hockposition, betrachteten die von Seralunen umringten Inseln, die ihr Schiff mit lautem Motor umschiffte, und dachten über die bevorstehende Krise nach, die möglicherweise nichts weiter war als ein geschickt geschürtes Gerücht ihrer Feinde. Neben den schlanken Stämmen der pinkfarbenen und kastanienbraunen fleischfressenden Seralunen, die Tausende dornenbesetzter Blätter in das langsam dahinfließende Wasser tauchten, waren die Inseln und die gegenüberliegenden Küsten dicht mit hoch aufgeschossenen, malvenfarbenen, breiten Teraldd bewachsen, deren Nährstoffe sammelnde Äste mit dem Wind flussaufwärts gedrückt wurden, sowie den schlammiggrünen, strauchartigen Puourlakk-Bäumen. Das alles bildete eine üppige, ertragreiche Umgebung, die ihnen die Bürger des trockenen Jebilisk ebenso neideten wie die des windumtosten Wullsakaa. Dafür gelüstete es dem Kewwyd nach dem Zugang zum Meere, über den Wullsakaa verfügte, und den Wüstenminen Jebilisks.
    Die Adlige Kechralnan drehte ihren Körper nach rechts, sodass sich ihre Kleidung um sie herum bauschte, während sie träge auf das trübe grüne Wasser starrte. »Das alles klingt für mich nur nach großen Worten. Der Hochgeborene Pyrrpallinda hat keine Ideen, keine Philosophie und noch viel weniger Intelligenz, daher macht er in einem durchschaubaren Versuch, uns Angst einzujagen, damit wir bei der nächsten Runde der Handels- und Territorialgespräche Zugeständnisse machen, solche unvorstellbaren Andeutungen.« Sie stieß einen verächtlichen Pfiff aus. »Typisch für ihn.«
    Dem jüngsten Mitglied des Kewwyd gegenüber hatte der Adlige Essmyn Hurrahyrad seinen schmalen Rücken gegen die Reling gelehnt, die den Bug des schwankenden Schiffes umgab. »Ja«, murmelte er, »allerdings wissen wir dank der neuesten Berichte unserer Agenten aus diesem umnachteten und fehlgeleiteten Land, dass es sich gar nicht um Andeutungen handelt. Die Gerüchte sind wahr. So unglaublich es scheint, so ist ein Alien vom Himmel, aus einer anderen Welt, gekommen und hat sich in Wullsakaa angesiedelt.«
    »Wir wissen nicht mit Gewissheit, dass es stimmt.« Zwar hatte sie oft eine andere Meinung als die anderen beiden Ratsmitglieder, doch nun war auch die Adlige Peryoladam besorgt, da sich die lächerlichen Gerüchte, die seit einiger Zeit im ganzen Territorium weitergetragen wurden, bewahrheitet hatten. »Wir wissen nur, dass der Alien in Wullsakaa gelandet ist und unter ihnen lebt.« Die Epidermallappen auf ihrem Gesicht und ihren Armen spannten sich bedeutungsvoll an. »Das ist etwas anderes, als sich irgendwo anzusiedeln.«
    »Wir müssen auf jeden Fall herausfinden, was dort genau vor sich geht – nicht nur, ob er wirklich existiert, sondern auch, wie eng er mit dem Hochgeborenen und dessen Handlangern zusammenarbeitet.« Hurrahyrad war ausgesprochen besorgt. »Bei allem, was diese erstaunliche Kreatur betrifft, müssen wir genau zwischen Fakt und Lüge unterscheiden können.« Er warf den beiden Ratsmitgliedern einen vielsagenden Blick zu. »Es heißt beispielsweise, dass er über die höchsten Zäune springen und schneller als ein berittener Soldat laufen könne.«
    Peryoladam war nicht so tief in Gedanken versunken, dass sie nicht antworten konnte. »Das hört sich eher unwahrscheinlich an. Wäre die Existenz dieses Wesens nicht von mehreren vertrauenswürdigen Quellen bestätigt worden, würde ich es als Erfindung des Hochgeborenen abtun, mit der er uns bloß Angst einjagen will. Doch in denselben Berichten, in denen die körperlichen Fähigkeiten dieser Kreatur hervorgehoben werden, steht auch, dass sie nicht größer als ein durchschnittlicher Dwarra sei.«
    »Nicht größer, aber viel breiter.« Nach ihrem Beitrag zu dem aktuellen Thema musste Kechralnan erst einmal die Schönheit des Flusses in sich aufnehmen, bevor sie weitersprechen konnte. »Ich gebe zu, dass ich gespannt darauf bin, sie mit eigenen Augen zu sehen.«
    Hurrahyrad tat pfeifend seinen Einwand kund. »Wenn die Wullsakaaner es geschafft haben, den Besucher so eng an sich zu binden, wie sie uns glauben machen, dann dürfte ein solches Treffen mehr als unwahrscheinlich sein.«
    »Phuzad« , erwiderte Kechralnan

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