Sternengötter
andernorts angebetet wird. Sie entehren ihre Lehrer mit diesem feigen Angriff auf dein Leben.«
Hinter Flinx lauschten Ebbanai und Storra den Worten des Ratgebers und wünschten sich, sie wären lieber zu Hause geblieben und hätten sich entschlossen, ihrem Gast in der sicheren Umgebung ihres Hauses Lebewohl zu sagen. Doch dafür war es jetzt zu spät, und sie waren in etwas verwickelt, das weitaus unangenehmer zu sein schien als das bloße Abweisen enttäuschter Bittsteller.
Flinx’ Gesicht spiegelte seine Verwirrtheit wider. »Warum sollten Anhänger einer hiesigen Gottheit etwas gegen mich haben?«
Auch wenn er es nicht aussprach, staunte Treappyn über die Naivität ihres angeblich so fortschrittlichen Besuchers. »Natürlich weil sie dich als Konkurrenz ihres Ordens ansehen. Wenn Anbeter ihre Loyalität – und damit auch ihr Geld – einem anderen Gott schenken, dann muss ihre Gottheit und deren ›Einkommen‹ entsprechend darunter leiden.«
»Einkommen.« Flinx drehte sich zu seinen Gastgebern um, als er sich daran erinnerte, dass sie zu großem Reichtum gekommen waren, indem sie den Zugang zu seiner Wohltätigkeit überwacht und die Bittsteller ›erleichtert‹ hatten. Ein neuer Gesichtsausdruck zeichnete sich bei dem Fremden ab, den Ebbanai ebenfalls nicht erkannte, doch er entschied sofort, dass er ihn nicht mochte.
»Glücklicherweise«, fuhr der Ratgeber fort, »hat der Hochgeborene seine Augen und Ohren fast überall.« Erneut zeigte er in die Richtung, in die der Großteil der gescheiterten Attentäter geflohen war. »Doch wir hätten beinahe zu spät von diesem Plan erfahren.«
Flinx nickte ebenso höflich wie dankbar. »Ich weiß eure Hilfe zu schätzen.« Bei seinen Worten hallte ein weiterer klagender Schrei durch das Blätterwerk, der vermuten ließ, dass noch ein unglücklicher Diener Rakshinns sein Ende gefunden hatte. »Aber ich wäre damit fertig geworden. Ich kann auf mich aufpassen.«
»Zweifellos. Niemand, der dich kennt, würde das je infrage stellen.« Da er keine diplomatische Alternative hatte, pflichtete Treappyn dem Alien bei – auch wenn er bezweifelte, dass selbst jemand, der so mächtig war wie Flinx, gleichzeitig mit so vielen entschlossenen Attentätern fertig geworden wäre. »Dennoch, da du ein geehrter und angesehener Gast in unserem Land bist, liegt uns allen sehr viel an deinem Wohlergehen.«
Trotz der gut gemeinten Worte des Ratgebers konnte Flinx an nichts anderes denken als an die vielen Einheimischen, die aufgrund seiner Anwesenheit auf diesem Planeten vorzeitig ihr Leben verloren hatten. Die Tatsache, dass sie darauf aus gewesen waren, ihn umzubringen, machte diese Erkenntnis auch nicht besser. Seine andauernde Präsenz auf diesem Planeten verkomplizierte die Beziehungen der Kreaturen hier offensichtlich auf eine Art und Weise, die er nicht vorhergesehen hatte – und wohl auch nicht erahnen konnte –, und je eher er wieder an Bord der Teacher war und sich auf den Weg machen konnte, desto besser wäre es für alle Beteiligten. Das sagte er auch Treappyn, doch zu seiner Überraschung stieß seine Erklärung auf wenig Zustimmung.
»Eigentlich, Freund Flinx«, erwiderte der Ratgeber, »hat man mich hergeschickt, um dich zu bitten, mit mir nach Metrel zurückzukehren und dort die Gastfreundschaft des Hochgeborenen in Anspruch zu nehmen. Ursprünglich sollte die Einladung dahingehend ausgedehnt werden, dass du deine guten Taten dort fortsetzen kannst, wo viele hoffen, noch in den Genuss deiner wundersamen Behandlung zu kommen.«
»Das habe ich aufgegeben.« Jetzt, da der Attentatsversuch vereitelt worden war, wollte Flinx nichts weiter als abreisen. Da sie seine Unruhe spürte, rutschte Pip auf seiner Schulter hin und her, rollte ihre farbigen Flügel ein Stück auseinander, nur um sie dann wieder zusammenzufalten. »Ich habe so vielen geholfen, wie ich konnte, doch jetzt muss ich andere Pflichten erfüllen.« Um seine Entschlossenheit zu demonstrieren, machte er einen Schritt nach vorn.
Der sichtbar nervöse Treappyn stellte sich ihm rasch in den Weg. Interessanterweise änderten die Soldaten, die bei ihm geblieben waren, sowie einige andere, die die Verfolgung der Attentäter beendet und sich wieder zu ihm gesellt hatten, gleichermaßen ihre Haltung.
Was jetzt? , fragte sich Flinx und blieb stehen. Im Laufe der Jahre waren ihm diese Worte schon viel zu oft durch den Kopf geschossen.
»Bitte beachte, dass ich in Bezug auf diese Einladung von ursprünglich
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