Sternengötter
selbst sagen! , dachte Flinx wütend. Nein, Moment mal – das konnte er nicht tun. Das war genau das, was Treappyn und sein intriganter Hochgeborener wollten. Sobald er sich erst einmal in der Stadt aufhielt, würden sie ihn zweifellos für ihre eigenen politischen Zwecke einspannen.
Er wusste nicht, ob er schockiert oder angewidert sein sollte.
»Das alles tut mir sehr leid«, sagte er ernst zu dem wartenden Treappyn. »Mir ist jetzt klar, dass ich den Kontakt zu deinem Volk nie hätte suchen dürfen. Ich hätte in meinem Schiff bleiben sollen, bis es abflugbereit gewesen wäre, und da ich das schon nicht getan habe, hätte ich zumindest nicht so lange unter euch leben sollen, um mich um die Kranken und Verletzten zu kümmern. Aber ich wollte helfen – und ich war neugierig.« Obwohl er hier nicht zum ersten Mal durch seine Neugier in Schwierigkeiten geraten war, gestand er sich innerlich ein.
»Ich gehe jetzt. Das alles bedauere ich mehr, als ich es in Worte fassen kann, und indem ich Gutes tun wollte, habe ich so viel Ärger heraufbeschworen. Ihr werdet das so gut ihr könnt unter euch ausmachen müssen.« Treappyn hatte ihm gesagt, dass Wullsakaa und diese anderen beiden Reiche seit langer Zeit verfeindet waren. Das ließ vermuten, dass sie jetzt nicht zum ersten Mal Krieg gegeneinander führten und dass dies auch nicht der letzte sein würde. Seine Anwesenheit auf dieser Welt würde daran nichts ändern. Das bewirkte, dass er sich ein wenig besser fühlte. Er machte einen Schritt nach vorn.
Erneut blockierten ihm Treappyn und seine Männer den Weg, nur dass die Soldaten ihre Waffen dieses Mal etwas fester zu halten schienen. Die gefährlichen Enden einiger geladener Barbolzen zeigten nun nicht ganz, aber schon fast in Flinx’ Richtung. Was als unangenehme Sache begonnen hatte, wurde nun langsam aber sicher ernst. Er hatte bereits auf einen Einheimischen geschossen und diesen getötet, während ein weiterer von Pip ausgeschaltet worden war. Sah er sich nun gezwungen, dies erneut zu tun?
»Gut«, sagte er zu Treappyn. »Wenn es euch lieber ist, dass ich in Richtung Metrel reise, dann soll es eben so sein.«
Die Erleichterung war dem Ratgeber deutlich anzusehen. Flinx fügte nicht hinzu, dass er in Richtung Metrel gehen wollte, weil sich auf dem Weg sein Schiff befand. Bevor er jedoch diese Welt mit seinem Schiff verlassen konnte, musste er erst einmal zu ihm gelangen. Und das möglichst, ohne dass weitere Einheimische zu Schaden kamen.
»Ich bin höchst erfreut über deine Worte«, erwiderte Treappyn ernst. Dann drehte er sich um und gab dem Kommandanten und seinen Truppen mit Gesten und Worten einige Anweisungen. Ein Reit-Tethet, das einem der beiden gefallenen Soldaten gehört hatte, wurde herbeigebracht und für den Besucher hergerichtet.
»Sobald der Letzte unserer Soldaten zurückgekehrt ist, werden wir nach Metrel aufbrechen.« Der Ratgeber war nun entspannt und selbstsicher, da er das Ungewisse erfolgreich realisiert hatte.
»Verzeiht, Ratgeber, geehrter Freund Flinx.« Ebbanai näherte sich ihnen, während Storra ein kleines Stück hinter ihm blieb. »Was ist mit uns? Was sollen wir tun?«
Treappyn warf Flinx einen raschen Blick zu, doch der zeigte keine Reaktion. Mit einem linken Greiflappen winkte er dann herablassend in Richtung ihres fernen Hauses.
»Ihr seid darin nicht verwickelt und könnt heimkehren. Es sei denn«, fügte er hinzu und sah Ebbanai abschätzend an, »deine patriotische Natur zwingt dich dazu, uns zu begleiten und bei der Verteidigung deines Landes und deines Volkes mitzuhelfen.«
Die Schnelligkeit, mit der Ebbanai und seine Gefährtin im umliegenden Unterholz verschwanden, war geradezu bemerkenswert.
Flinx fingerte an der Ausrüstung herum, die sich an seinem Gürtel befand, und holte einen Gegenstand nach dem anderen hervor, um ihn zu überprüfen und dann wieder wegzustecken. Anfänglich beobachtete Treappyn das Ganze gespannt, als dabei aber nichts Ungewöhnliches geschah, verlor er rasch das Interesse.
»Was erwartest du von mir, wenn wir in Metrel eingetroffen sind?«, wollte Flinx von dem Ratgeber wissen.
»Dein Ruf, bemerkenswerte Taten zu vollbringen, ist auch bei unseren Angreifern bekannt und gefürchtet«, erwiderte Treappyn beiläufig. »Es kann gut sein, dass deine bloße Anwesenheit schon ausreicht und sie den Angriff einstellen. Sollte dies nicht der Fall sein, so gehen der Hochgeborene und seine Ratgeber davon aus, dass du Mit tel zur Verfügung
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