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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Scharfschützen und ihrem fliehenden Ziel.
    Auf Flinx’ Befehl hatte das Shuttle bereits mit dem Sinkflug begonnen. Die Bolzen schlugen gegen seinen legierten Rahmen und das Dach und zersprangen oder fielen zu Boden. Es gelang ihnen nicht einmal, der durchsichtigen Passagierkabine des Fahrzeugs einen Kratzer zuzufügen.
    Treappyn schwang sich bereits keuchend und schnaubend auf sein eigenes Reittier. »Sitzt auf, Diener des Hochgeborenen! Sitzt auf und verfolgt ihn!« Die Aufforderung klang selbst in seinen eigenen Ohren erbärmlich, aber ihm war nur zu gut bewusst, dass er seine Handlungen nach dieser wichtigen, gescheiterten Mission würde rechtfertigen müssen, und er hatte nicht die Absicht, dabei schlecht abzuschneiden. Außerdem bestand ja durchaus noch die Möglichkeit, dass das Schiff des Besuchers durch einen mechanischen Fehler abstürzen würde, wodurch sich erneut die Gelegenheit ergab, ihn in Gewahrsam zu nehmen.
    Um ihn herum schwangen sich die Soldaten in die Sättel ihrer Reit-Tethets und drängten sie in die Richtung des Shuttles. Es hing nicht weit entfernt von ihnen in der Luft und schwebte direkt über dem Boden, während sein Herr und dessen Haustier soeben in den oberen, glasartigen Teil einstiegen.
    Flinx sah sie kommen, als er sich in den vertrauten und bequemen Pilotensitz zwängte. Diese Soldaten von Wullsakaa waren wirklich tapfer. Er bewunderte Treappyns hoffnungslose Beharrlichkeit, obwohl er sich jetzt bereitmachte, das Gesicht des Ratgebers für immer hinter sich zu lassen. Da er bereits einige Zeit in der Gesellschaft von Bürokraten – sowohl menschlichen als auch jenen anderer Spezies – verbracht hatte, wusste er, unter welchem Druck sie standen. Hätte er ihm denn erklären können, warum er gehen musste, wenn man ihm die Möglichkeit dazu gegeben hätte? Was konnte jemand wie Treappyn oder dieser unglaublich erhabene Hochgeborene mit der Nachricht anfangen, dass eine unbekannte und unidentifizierte Macht an ihrem Nachthimmel erscheinen und nicht nur ihr Land, sondern ihre ganze Welt ebenso wie jeden Stern und jede Welt, die sie am Himmel erblicken konnten, bedrohen würde? Das hätte ihr Verständnis bei Weitem überstiegen. Sie wären vermutlich eher überzeugt davon, dass er sich das alles nur ausdachte. Das Leben könnte so viel einfacher sein, wenn dies tatsächlich der Fall wäre.
    Auf freier Strecke waren ihre Reit-Tethets deutlich schneller, als er erwartet hatte. Da sich ihr Herr nun wieder beruhigt hatte, interessierte sich Pip nicht länger für das, was um sie herum geschah, sondern legte sich auf der schmalen Konsole schlafen. Seufzend gab Flinx dem Shuttle einen Befehl. Wenn die wullsakaanischen Reiter zu nahe kamen, konnten sie sich durchaus an dem kleinen Schiff verletzen oder unwissentlich dessen Repulsionsfeld kreuzen.
    Der Pulsator, der sich vorn am Shuttle befand, war nicht groß, aber das musste er auch nicht sein. Die kleine Plasmakugel, die er auf Flinx’ Befehl ausstieß, bewirkte, dass mehrere verschreckte Tethets stehen blieben und ihre Reiter abwarfen. Trotz ihrer vielfachen Gliedmaßen stellten sich die Tiere nicht voller Angst auf die Hinterbeine. Sie ließen sich stattdessen fallen, wobei sie den sich hinhockenden Dwarra glichen, und weigerten sich, noch einen einzigen Schritt zu machen.
    Als der Plasmaball auf den Boden prallte, kam es zu keiner Explosion. Dafür erfüllte ein Geräusch, das wie ein tiefes Wusch klang, die Luft. Ein heller Blitz bewirkte, dass sich Treappyns Augen abrupt in ihre Höhlen zurückzogen. Als er sie wieder weit genug bewegen und fokussieren konnte, sah er, dass auf dem Boden zwischen ihm und der fremden Maschine ein sehr breites und sehr tiefes Loch entstanden war. Die Seiten dieser Höhle waren glatt und glasig, wie die Scheiben aus feinstem Glas, die man in den Villen und Geschäftshäusern in Metrel anbrachte. Der Boden des Loches war gewölbt. Alles, was sich zuvor an dieser Stelle befunden hatte – Erde, kleine kriechende Wesen, Pflanzen –, war verschwunden. Ein Geruch nach Verbranntem stach ihm in die Nase.
    Er musste die Verfolgungsjagd nicht erst formell abbrechen.
    Man musste es seinen Soldaten hoch anrechnen, dass einige von ihnen beherzt genug waren, ihre Barbolzen zu laden und wiederholt auf das immer kleiner werdende Alien-Schiff zu schießen. Doch wie ihre Vorgänger prallten auch diese Bolzen ohne Schaden zuzufügen an dessen Seiten ab. Wie war es wohl, überlegte Treappyn, während er zusah, wie das

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