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Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Titel: Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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nicht auch?«
    Ich überlegte einen Augenblick, dann sagte ich: »Du hast recht, Tobias. Danke.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Was weiß ich schon über Mädchen? Ich mach ja nur alles falsch. Aber egal, wenn du sie fragen möchtest, ob sie dich heiraten will, dann mach das schnell, weil wir vielleicht bald tot sind.«
    Ich musste über mich selbst lachen. »Ja klar, tut mir leid, ich denke über die falschen Dinge nach.«
    Gerade zu diesem Zeitpunkt erschien es lächerlich, dass ich mir wegen Kate Sorgen machte, doch sie war ein so großer Bestandteil meines Lebens, dass ich den Gedanken an sie nie für längere Zeit verdrängen konnte. Ich blickte auf die Schiffsuhr und übernahm den Ausguck von Tobias.
    »Shepherd und der Kapitän werden wohl den Gang ins All unternehmen«, sagte Tobias. »Meinst du nicht auch? Wir haben Dienst. Sie ruhen sich aus.«
    »Klingt vernünftig«, sagte ich. Einerseits war ich erleichtert. Es war eine große Sache, und unser Leben hing davon ab, ob die Arbeit erfolgreich sein würde. Ich war nach all den Übungen viel schneller geworden, doch ich hatte immer noch Bedenken, dass ich Fehler machen würde, vor allem in der Zusammenarbeit mit Shepherd. Er war gut, aber er hatte keinen Teamgeist. Sein mangelndes Vertrauen in mich zerstörte mein eigenes.
    Direkt über uns glitzerte etwas im Licht der Scheinwerfer.
    »Schau mal!«, schrie ich.
    »Ist es das?«, fragte Tobias.
    Es sah aus wie ein kleiner Mond aus Metall, immer noch sehr weit weg, aber langsam und beständig größer werdend.
    »Ja, das ist es«, sagte ich, nach einem Blick auf die Bilder, die Dr. Turgenev für uns gezeichnet hatte. Sie waren an unsere Steuerkonsolen gepinnt und zeigten, wie das Gegengewicht aus unterschiedlichen Entfernungen aussehen würde, wenn wir uns ihm näherten. »Jetzt sind es noch rund sechzig Meilen«, sagte ich.
    »Ich gehe die anderen wecken«, sagte Tobias.
    »Ganz langsam, bitte, Mr Blanchard«, sagte der Kapitän.
    Wir vier Sternenschiffer und Dr. Turgenev starrten durch die Glaskuppel nach oben und beobachteten angespannt, wie die Starclimber auf das Gegengewicht zukroch. Aus der Nähe konnten wir sehen, wie ungeheuer groß es war. Sein Heck hing drohend über uns und seine vier herausstehenden Antriebsaggregate waren jeweils so groß wie die ganze Starclimber . Genau aus der Mitte des Hecks führte das Sternenkabel heraus.
    »Da ist Platz, da ist Platz«, sagte Dr. Turgenev, während die Starclimber sich vorsichtig nach oben zwischen die vier Antriebsaggregate und dichter an die Schiffswand heranschob.
    Ich spürte, wie meine Schultern sich verspannten, als die großen angesengten Säulen der Aggregate an den Fenstern vorbeiglitten, doch laut den Plänen war die Starclimber so konstruiert, dass sie in den Zwischenraum passte.
    Ich blickte zu Shepherd und sah, wie er blinzelte und sich die linke Augenbraue rieb.
    »Und anhalten, bitte«, sagte der Kapitän, als unsere gebogenen Spinnenbeine näher als zwanzig Fuß vom Heck des Gegengewichts entfernt waren. »Dr. Turgenev, wie viel Zeit haben wir?«
    Der Wissenschaftler hatte hektisch schreibend gerechnet. »Zweihundertfünf Minuten, ein paar Minuten mehr oder weniger.«
    »Wir stehen gut da«, sagte der Kapitän. »Unsere beste Zeit bei den Proben lag bei hundertachtzig Minuten. Mr Shepherd und ich gehen nach draußen. Mr Blanchard, ich möchte, dass Sie uns von der Luftschleuse aus im Auge behalten und uns zurückleiten, wenn es an der Zeit ist. Mr Cruse, Sie will ich hier oben am Steuer haben. Sobald wir in der Schleuse sind, fahren Sie die Starclimber mit Höchstgeschwindigkeit zurück.«
    »Ja, Sir.«
    »Und jetzt zur Luftschleuse, Mr Shepherd.«
    Shepherd zwinkerte viel und hatte die eine Hand so vor das Gesicht gehoben, als wollte er es vor dem grellen Sonnenlicht abschirmen. Er war sehr blass.
    »Alles in Ordnung?«, fragte ich ihn leise.
    Er schob mich beiseite, doch er segelte ungeschickt auf die Treppe zu, schoss darüber hinaus und stieß gegen die Wand.
    »Mr Shepherd, fühlen Sie sich nicht wohl?«, fragte der Kapitän.
    »Nur etwas Kopfschmerzen«, murmelte der mit schwerer Stimme.
    Der Kapitän schwebte zu ihm hin. Shepherd zwinkerte weiter, als habe er Probleme, genau zu sehen. Ein Angstschauer überkam mich. Wir brauchten Shepherd voll bei Kräften. So wenig ich ihn auch mochte, er war unser bester Sternenschiffer.
    »Wie schlimm ist der Schmerz?«, fragte der Kapitän.
    »Der geht vorbei.«
    »Tut Ihnen das Licht in den

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