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Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Titel: Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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wieder in Ordnung?«
    »Es hat diesmal nicht lange gedauert.«
    »Wir haben noch mehr gute Nachrichten«, erzählte Tobias. »General Lancaster hat vorhin gefunkt, dass sie Eriksson geschnappt haben. Und er hat gestanden, dass es gar keine Bombe gab. Hat sich schließlich doch herausgestellt, dass ich kein Babelite bin.«
    »Da bin ich aber erleichtert«, sagte ich grinsend.
    »Wir erreichen das Gegengewicht in zweiundzwanzig Stunden«, sagte Shepherd.
    Die Ruhe, die jetzt auf der Brücke herrschte, wirkte wie ein Traum nach der hektischen Betriebsamkeit der letzten achtundvierzig Stunden. Alles hatte geklappt. Ich konnte es kaum glauben. Doch obwohl wir der Katastrophe und dem Tod entgangen waren, war ich bedrückt.
    Kates Brief.
    »Sieh zu, dass du was zu essen bekommst, in einer halben Stunde hast du Dienst«, sagte Tobias.
    Ich trieb hinunter auf Deck B. Kapitän Walken, Miss Karr und Dr. Turgenev schnallten sich gerade am Esstisch an.
    »Ah, Mr Cruse«, sagte der Kapitän. »Setzen Sie sich zu uns.«
    »Wie geht es Ihnen, Sir?«, fragte ich. Nicht ich hätte lang schlafen sollen, denn es war schließlich der Kapitän, der dem Tod von der Schippe gesprungen war.
    »Bemerkenswert gut«, antwortete er. »Sie haben mich gerade noch rechtzeitig zurückgebracht. Eine weitere Minute und es wäre anders ausgegangen.«
    »Sie sind ein richtiger Held«, sagte Miss Karr.
    »Heroische Taten sind für Mr Cruse nichts Neues«, sagte Kapitän Walken.
    Bei diesem Lob bekam ich heiße Backen. Ich war mir nicht ganz so sicher, ob das, was ich getan hatte, wirklich etwas Heldenhaftes war. Jemand wie Shepherd könnte vielleicht sagen, dass ich das ganze Schiff in Gefahr gebracht hätte, weil ich den Kapitän zurückbrachte, und in gewisser Weise stimmte das ja auch. Was ich getan hatte, war egoistisch gewesen, denn der Gedanke, den Kapitän zu verlieren, hatte mich mit solcher Angst und Traurigkeit erfüllt, die ich einfach nicht hatte ertragen können.
    Wir hatten gerade mit dem Essen angefangen, als Sir Hugh und Kate aus dem Labor zu uns herauftrieben. Sie waren mitten in einer höchst intensiven Unterhaltung, die gespickt war mit wissenschaftlichen Ausdrücken, die ich nicht verstand. Vermutlich sprachen sie über die ätherischen Wesen.
    »Hallo, alle zusammen«, sagte Kate geistesabwesend. Als sie mich ansah, leuchteten ihre Augen kurz auf und sie fügte hinzu: »Gut gemacht, Mr Cruse. Ich habe gehört, Sie haben die Lage gerettet.«
    »Danke, Miss de Vries.«
    Und damit wandte sie sich wieder dem Gespräch mit Sir Hugh zu.
    Irgendwie hatte ich auf mehr gehofft. Ich wusste ja, dass Kate nicht ihre Arme um mich werfen und mir sagen konnte, welche Sorgen sie ausgestanden habe und wie froh sie sei, dass es mir gut gehe und was für ein Held ich sei. Vielleicht wollte sie es ja und spielte nur ihre Rolle als die Verlobte von James Sanderson weiter. Oder vielleicht war sie auch zu sehr von ihren ätherischen Wesen in Anspruch genommen.
    Während der letzten beiden Tage hatte sie im Labor gearbeitet, sogar als wir in aller Hektik die Rettungsoperation vorbereiteten. Ihre Konzentration und ihr Einsatz waren bewundernswert. Wann immer ich vorbeikam, notierte sie sich etwas, betrachtete Dinge unter dem Mikroskop oder stritt sich mit Sir Hugh über diese oder jene Vorgehensweise. Sie schien jegliche Gedanken an die drohende Gefahr aus ihrem Kopf verbannt zu haben – und vielleicht war das auch gut so. Doch fragte ich mich unwillkürlich, ob sie nicht auch jegliche Gedanken an mich verbannt hatte.
    »Die Substanz ist absolut einzigartig«, sagte sie gerade zu Sir Hugh. »Ich frage mich, ob einige ihrer Moleküle auf der Erde überhaupt existieren. Doch auf jeden Fall hat sie verschiedene Charakteristika aufgewiesen wie Luziferine.«
    »Eines der Enzyme, die das Leuchten der Glühwürmchen bewirken«, sagte Sir Hugh. »Interessant. Ich werde mich sehr glücklich schätzen, das in einer Fußnote erwähnen zu können.«
    Kate blieb einen Moment still. »In einer Fußnote?«
    »Ja, in meinem Artikel.«
    »Eine Fußnote in Ihrem Artikel.« Kate Stimme war plötzlich eiskalt.
    »Ja, eine sehr großzügige Fußnote«, sagte er.
    Kates Nasenlöcher wurden schmal. »Sir Hugh, ich gehe doch davon aus, dass wir als gleichberechtigte Partner diesen Artikel schreiben.«
    Der berühmte Zoologe schürzte die Lippen und schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Ich werde meinen Artikel schreiben, und Ihnen steht es natürlich völlig frei, selbst einen zu

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